Peder Mørk Mønsted Eiche Privatsammlung Lübben
Meisterwerke der Spreewaldmalerei in Lübbenau um ein besonderes Exponat erweitert
In den letzten Wochen der Ausstellung „Das Goldene Zeitalter – Mythos und Landschaft der Spreewaldmaler“ konnte die Schau nochmal um ein besonders spannendes Exponat ergänzt werden. Das Werk „Die Spreewaldfischer“ von Leopold Eduard Magnus zählt zu den frühsten Landschaftsporträts aus dem Spreewald. Bereits im November wurde bei der Begleitveranstaltung zur Ausstellung „Kunst & Kitsch“ das rare Gemälde, das sich in Privatbesitz befindet, „entdeckt“ und nun konnte es noch in die Sonderausstellung aufgenommen werden. „Erst durch den Vergleich mit anderen frühen Werken der Spreewaldmalerei kann man den besonderen Wert dieses Bildes einordnen“ erläutert Wissenschaftler und Kurator der Ausstellung Tom Fehrmann. „Es ist zwar nicht datiert, muss aber bereits aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammen und steht damit ganz am Anfang der großen Epoche der Spreewaldmalerei“.
Das bisher einzig bekannte Spreewaldgemälde von Magnus sticht durch die herausragende malerische Technik heraus. Im Jahr 1799 geboren, genoss der Künstler, der zunächst Architektur und Philosophie studierte, eine akademische Malerausbildung in Berlin und bereits 1836 stellt er erste Gemälde erfolgreich aus. Zukünftig sollte er vor allem durch seine Porträts berühmt werden, was sein Spreewaldbild umso mehr zu einer Besonderheit macht. Magnus´ Werke sind heute Teil internationaler Spitzensammlungen wie der Eremitage in St. Petersburg, der National Portrait Gallery in London oder die Nationalgalerie in Berlin zu finden.
Zu Lebzeiten von Leopold Eduard Magnus war der Spreewald noch nicht das Mekka für die Berliner Künstlerszene, zu dem es sich in der Zeit der Jahrhundertwende entwickelte. Im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckten Künstler aus aller Welt den Spreewald seiner einzigartigen Landschaft als Motiv und Inspirationsquelle. Die Lübbenauer Ausstellung gibt mit nahezu 50 Werken von über 20 Künstlern den bisher umfassendsten Einblick in dieses »Goldene Zeitalter« der Spreewaldmalerei, ihre Ursprünge, Entwicklungslinien bis in die Gegenwart und die nationale und internationale Bedeutung des Spreewaldes als Motiv der Landschaftsmalerei des 19. und 20. Jahrhunderts. „Hier ist es uns gelungen, seltene Ikonen der Spreewaldmalerei erstmal in einer Ausstellung zu vereinen, die aus privaten Sammlungen stammen und zum Teil noch nie der Öffentlichkeit präsentiert wurden“ beschreibt Wissenschaftler des Museums Tom Fehrmann die Ausstellung „Die Motive sind durch zahlreiche Kopien bekannt, aber die Originale, die wir hier zeigen, zu sehen ist eine einmalige Gelegenheit.“
Noch bis 14. Februar 2016 ist die Sonderausstellung „Das Goldene Zeitalter – Mythos und Landschaft der Spreewaldmaler“ im Spreewald-Museum Lübbenau zu sehen. Das Museum in der Lübbenauer Altstadt (Topfmarkt 12, 03222 Lübbenau) ist dienstags bis sonntags 12 bis 16 Uhr geöffnet. Weitere Informationen gibt es unter www.museums-entdecker.de.
Quelle & Bildquelle: Landkreis Oberspreewald-Lausitz