Pinguine im Spreewelten Bad bereiten sich auf kühle Jahreszeit vor
Die Pinguine im Spreewelten Bad Lübbenau zeigen mit ihrem Verhalten deutlich, dass es Herbst wird: „Sie fressen jetzt viel mehr“, erklärt Tierpflegerin Laura Schäfer mit einem Schmunzeln im Gesicht. Die Frackträger futtern sich aber keinen Winterspeck an, sondern verbrauchen einfach mehr Energie wenn es kälter ist. Am liebsten düsen sie derzeit in ihrem großzügigen Becken durch das Wasser. Die Vögel genießen die Geselligkeit und „drehen gern eine Extra-Runde, nur weil die anderen der Gruppe es auch so machen“, freut sich Schäfer über die Aktivitäten ihrer Schützlinge. Nicht so sehr erbaut war sie über die eigenständigen Ausflüge eines der Jungtiere. Das Küken von Balduin und Dakmar ist mehrmals auf der Felswand herum geklettert und am Beckenrand auf der Besucher-Seite spazieren gegangen. „Wenn die Eltern die Fütterung einstellen und die Kleinen sich um sich selbst kümmern müssen, fehlt ihnen wohl ein bisschen Aufmerksamkeit“, erklärt die Tierpflegerin das Verhalten. Pubertäres Benehmen gibt es eben auch im Tierreich.
Die neun Jungvögel sind inzwischen ein halbes Jahr alt. Im Spätsommer kamen sie in die Mauser – wie ihre älteren Artgenossen auch. Nun tragen sie ihr Jungtiergefieder. Um sich zu beschäftigen spielen sie gern mit Bällen im Wasser. Das Jagen der bunten Kunststoff-Kugeln macht ihnen sichtbar Freude. Tiere, die nicht in freier Wildbahn leben, brauchen auch etwas zu tun. „Sie müssen ja nicht ihr Futter fangen. Dies tun die Pinguine in ihrer ursprünglichen Heimat den überwiegenden Teil des Tages“, beschreibt Laura Schäfer den Unterschied. Damit ihr Gehirn auch gefordert wird, haben die Lübbenauer Frackträger Spielmöglichkeiten. „Die Pinguine bestimmen selbst, was sie möchten. Wir zwingen sie zu nichts“, versichert ihre Kollegin Sabine Lowka. Insgesamt ist der diesjährige Nachwuchs sehr zutraulich geworden. Bei der Fütterung zupfen sie schon mal ungeduldig an den Hosenbeinen der beiden Pflegerinnen, wenn sie nicht schnell genug den Fisch in den Schnabel bekommen. Fisch und Bewegung machen eben fit für den Winter – zumindest die Pinguine.
Quelle & Fotos: Spreewelten Bad Lübbenau