Eine Baustelle der LMBV ist auf der Zielgeraden: Zum Schutz der bestehenden Bausubstanz in Altdöbern vor wieder ansteigendem Grundwasser starteten im April 2016 die Bauarbeiten zur Errichtung eines über drei Kilometer langen Drainagesystems, die jetzt kurz vor dem Abschluss stehen.
In drei Bauabschnitten wurde die Verbindung zwischen Michlenzteich und Salzteich ertüchtigt, ein neuer bis zu 10 Meter tiefer Graben – der rund 1.280 Meter langgestreckte Neue Südgraben – hergestellt und das 1.330 Meter lange Chransdorfer Fließ vom Michlenzteich bis zur einer neu errichteten Wasserfläche ausgebaut. Diese etwa 4.500 m² große und zwei Meter tiefe „Neue Wasserfläche“ wird auch zum Beruhigen und Absetzen von dort anfallendem Eisenhydroxidschlamm herangezogen.
Im Zuge des Gewässeraus- und Neubaus waren auch Durchlassbauwerke zu erneuern bzw. neue Durchlässe zu errichten und ökologisch durchgängig zu gestalten. Der dem Bau vorlaufende Planfeststellungsbeschluss konnte im Jahr 2015 herbeigeführt werden. Das bauliche Umsetzen der Maßnahme wurde von der LMBV an die SGL Spezialleistungen aus Lauchhammer vergeben. Die ökologische Baubegleitung erfolgte durch die Firma IPRO.
Der neue Graben fasst das aus Richtung Süden zuströmende Grundwasser vor Erreichen der Ortslage und leitet es oberflächlich ab. Am 23.08.2017 konnten die Rahmenprofile des Durchlasses der letzten Überfahrt des Neuen Südgrabens Altdöbern verlegt werden. Ein nächster Meilenstein, das Verlegen der Betonrahmenprofile des Durchlasses der Überfahrt 2, wurde Ende August erreicht.
Die Arbeiten liegen weiterhin exakt im Zeitplan; die Fertigstellung erfolgt voraussichtlich bis zum 31.12.2017. „Dabei war der Bau mit über 187 Nebenbestimmungen kein Selbstläufer“, so der zuständige LMBV-Projektmanager Steffen Petrich. „Zum Steuern, Überwachen und Einhalten dieser wurde extra ein Qualitäts-Managementplan erstellt und von der G.U.B. Ingenieur AG umgesetzt, die zur Unterstützung der LMBV für die Bauüberwachung mit zuständig gemacht wurde.“
Die LMBV-Baumaßnahme steht kurz vor Abschluss
„Jetzt stehen noch die Feinarbeiten an“, erläutert LMBV-Projektmanager Steffen Petrich. Parallel zum Bauvorhaben erfolgt abschließend das Umsetzen einer sogenannten §4 – Maßnahme. Es entstehen dabei drei Rad-Wander-Rastplätze am Südgraben. Zudem wird der begleitende Wirtschaftsweg asphaltiert. Die Kosten belaufen sich dafür auf rund 140 Tausend Euro. Sowohl das Amt Altdöbern als auch das Land Brandenburg beteiligen sich an diesen Kosten.
In den gesamten Prozess war das Amt Altdöbern, vor allem Katrin Peter vom Bauamt, eng mit eingebunden. Die Zusammenarbeit mit den Sanierern war stets konstruktiv. Auch mit der BSG Schlössergesellschaft wurde nach geeigneten Lösungen gesucht, als die Arbeiten am Schlossteich durchgeführt wurden.
Ergebnis des voluminösen Bauvorhabens: Von der Flächenlösung profitieren 431 von insgesamt 448 gefährdeten Gebäuden. Von den Verbliebenen wurden sechs Betroffenen bereits in den vergangenen Jahren mit Einzelmaßnahmen Hilfe zuteil. Elf noch verbleibende Bauwerke werden nach Fertigstellen des Südgrabens durch die Bergbausanierer noch einer geeigneten Sicherungsmaßnahme unterzogen bzw. Möglichkeiten für diese geprüft.
Fotos: Peter Radke