Das größte Breitensportevent Brandenburgs konnte einen neuen Rekord vermelden. An den vier Tagen in Straupitz, Lübben, Lübbenau und Burg nahmen 14.320 Sporter*innen aller Altersklassen an 44 Wettbewerben teil. Die jüngsten Teilnehmer waren nur knapp über ein Jahr alt, sie erliefen und erfuhren sich ihre ersten Gurkenmedaillen bei den Miniläufen in Burg, Lübbenau und Lübben. Aber auch nach oben kennt der Spreewaldmarathon kaum Grenzen. Der älteste Teilnehmer war 86 Jahre und walkte am Sonntag in Burg, die älteste Frau wurde 1938 geboren und lief die Distanz über 10 Kilometer. Auch im 17. Jahr etablieren sich neue Sportarten, erstmals fand ein Longboard-Marathon und ein Einzelzeitfahren statt, auch zwei Run&Bike Wettbewerbe fanden im Einzelzeitfahrmodus und über die Marathondistanz statt. Im kommenden Jahr findet der 18. Spreewaldmarathon vom 17.-19.04.2020 statt. Die Highlights gibts im Titelvideo.
Die größte Unbekannte war für die Organisatoren in diesem Jahr das Wetter. Für alle Tagen war tagsüber auch Regen angekündigt, der hielt sich aber zurück und kam immer erst in den Nachtstunden und auch da nur sehr dosiert. So konnten die etwa 500 Helfer rund um die Veranstaltung an den Verpflegungspunkten, als Streckenabsperrung, Startnummernausgabe, Zeitnahme, Urkundendruck und vielen weiteren Aufgaben für einen reibungslosen Ablauf sorgen.
Bereits im Vorfeld zeichnete sich ein neuer Rekord ab, über 12.000 Teilnehmer meldeten sich vorab für die Wettbewerbe an und am Sonntag gegen Mittag konnte verkündet werden, es sind mit Nachmeldungen 14.320 geworden, über 1.000 Sportler*innen mehr als 2018, ebenfalls schon ein Rekordjahr. Premiere hatten in diesem Jahr zwei neue Startorte und zwei Sportarten. Die Holländerwindmühle in Straupitz war Austragungsort für den Freitag, dort fanden Einzelzeitfahren im Skaten, Radfahren sowie in den neuen Kategorien Longboard und Run&Bike statt. Ebenfalls neu dabei war der Sportpark in Lübben. Dort starteten am Samstag über 4.700 Radfahrer von den Kleinsten über ein Kilometer bis zu 200 Kilometer Strecke quer durch die Region. Viele Kategorien waren schon im Vorfeld ausgebucht, da stößt die Veranstaltung logistisch an seine Grenzen.
Nicht nur bei den Teilnahmezahlen purzelten die Rekorde sondern auch beim Skate-Marathon in Burg. Claudia Pechstein verbesserte ihren eigenen Rekord auf 1:17:48 vor Annika Petry und Silke Röhr. Bei den Männern gewann Alexander Bastidas mit 1:02:57 vor Sören Lindner und Carlo Scalera. Der Sieger kündigte schon an, im nächsten Jahr die Stunde angreifen zu wollen.
Da Claudia Pechstein auch den Skate-Halbmarathon und das Skate-Einzelzeitfahren gewann war es keine große Überraschung, dass sie auch als Skaterkönigin gekrönt wurde. Antje Dometzky wurde zweite vor Silke Röhr. Bei den Männern wurde Frank Adam vom Kolkwitzer SV Skaterkönig, er holte sich die Krone vor Tjard Kopka aus Hessen und Asier Pena Iturria von den Oslo Speed Skaters aus Norwegen.
Läuferkönige wurden Andrew Brian vor Peter Könnicke und Thomas Heß, bei den Frauen siegte Laura Opt Eyade vor Leonie Lange und Carola Schönberg.
Die Marathonzeit von 2:50:07 war in diesem Jahr bei den Männern das Maß der Dinge, Georg Schützka erreichte sie nach den berühmten 42,195 Kilometern, knapp vor Stefan Krakow mit 2:50:35 . Kristin Hotzkow vom Team Sport Freigang kam nach 3:24:17 ins Ziel und holte sich den Frauentitel über die Marathondistanz.
Beim neu gestarteten Run&Bike gewann das Duo David Schulz vor Tim Förster in 2:29:12 vor Matthias Thierbach und Sebastian Thierbach in 2:30:51. Auf Platz drei folgten Alexander Krenz und Björn Timmermann.
Dietmar Woidke, Ministerpräsident des Landes Brandenburg und Schirmherr der diesjährigen Veranstaltung unterstrich: „Viele Metropolen, viele Regionen weltweit veranstalten Marathons. New York, Sidney, Berlin, auf der Chinesischen Mauer, in der Sahara oder am Nordpol. Aber nirgendwo ist es so schön und abwechslungsreich wie hier im Spreewald. Dabei ist der Spreewald-Marathon nicht einfach nur ein Lauf über 42,195 Kilometer, sondern ein viertägiges Breitensportfest mit 44 Wettbewerben auf 33 Strecken und über insgesamt 1.169 Kilometer kreuz und quer durch das Biosphärenreservat. Das ist nicht nur ein sportliches Angebot der Superlative, sondern vor allem auch eine logistische Meisterleistung. Das zeigt auch, wozu die Menschen hier fähig sind und was sie mit großem Zusammenhalt auf die Beine stellen können.“
Alle Ergebnisse der 44 Wettbewerbe sind auf der Internetseite des Spreewaldmarathons zu finden.
Kleiner Wehrmutstropen am Rande, das Müllentsorgungsverhalten und Verhalten einiger Radfahrer auf der Straße sorgte für Unmut bei Anwohnern entlang der verschiedenen Strecken. Die Organisatoren appelierten nochmals an die Teilnehmer, ihren Müll nicht entlang der Strecke zu entsorgen und im Straßenverkehr ist die gegenseitige Rücksichtnahme oberstes Gebot, das gilt für Rad- wie Autofahrer gleichermaßen. Der Spreewaldmarathon bringt am Wochenende Berechnungen zufolge etwa 3,6 Millionen Euro Umsatz für die Wirtschaft der Region. Er ist für die kommenden Jahre bereits terminiert, so dass sich alle darauf einstellen können.
Termine:
18. Spreewald-Marathon: 7.-19.04.2020
19. Spreewald-Marathon: 16.-18.04.2021
20. Spreewald-Marathon: 22.-24.04.2022
21. Spreewald-Marathon: 21.-23.04.2023
22. Spreewald-Marathon: 19.-21.04.2024