Bei einem Besuch des Spreewald-Fährhafens in Raddusch (Oberspreewald-Lausitz) besichtigten die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/ Die Grünen im Deutschen Bundestag Renate Künast zusammen mit dem Umweltexperten und bündnisgrünen Bundestagskandidaten für Listenplatz 2 Wolfgang Renner die Verockerung der Spree und ihrer Zuflüsse. Durch den jahrhundertelangen Braunkohleabbau in der Lausitz wird – insbesondere in den letzten Jahren – Eisenhydroxid ausgeschwemmt und lagert sich in den Fließgewässern ab. Die Folgen des Bergbaus, wie die Verschmutzung der Spree sowie die Gefährdung des Trinkwassers der Spreeanlieger bis Berlin, reichen weit über die Region hinaus.
„Der innere Spreewald ist zum Glück noch nicht akut betroffen, wie es die Bereiche südlich der Talsperre Spremberg sind“, berichtete Renner. Daher seien unbedingt weitere Anstrengungen zur Eindämmung der Verockerung nötig. Vom designierten Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD) verlangte Renner ein klares Bekenntnis zur Bekämpfung. „Das Jahrhundertproblem Spreeverockerung muss Chefsache bleiben“, so Renner. Kritik übten die Bündnisgrünen an Woidkes Festhalten an der umstrittenen Braunkohleverstromung, ohne einen mittelfristigen Ausstieg zu benennen.
„Die sogenannte Brücke Braunkohle braucht einen klaren Endpunkt und der heißt: 2030 ist Schluss. Es muss genug Zeit bleiben, den Strukturwandel in der Lausitz ohne Arbeitsplatzverlust zu gestalten.“ Allein an der Spreeverockerung und der Sulfatbelastung des Trinkwassers könne man sehen, dass die Braunkohle der Allgemeinheit immer stärker immense Kosten aufbürde und das Naturerbe Spreewald in Gefahr bringe. „Der Nutzen der Braunkohle ist im Zeitalter der erneuerbaren Energien durch nichts mehr legitimiert,“ sagte Renner.
Auch Renate Künast sprach sich für einen mittelfristigen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung aus. „Arbeitsplätze in der Braunkohle sind endlich. Im Gegensatz zum Tourismus, wo es auch noch in 100 Jahren nachhaltige Jobs geben wird“.
Quelle: Bündnis 90/ Die Grünen
Foto: Stura BTU Cottbus







