Mit Beginn dieses Schuljahres startete in der Brandenburgischen Schule für Blinde und Sehbehinderte ein neues Projekt zur innovativen Berufsorientierung.
Kinder und Jugendliche ab der 7. Klasse erarbeiten sich Informationen zu Berufen und Studienmöglichkeiten mit modernster Technik. Gleichzeitig erlernen Sie den produktiven Umgang mit Smartphones und Tablets. Elke Voigt, Behindertenbeauftragte des Landkreises: „Wir wollen den behinderten Jugendlichen gleichberechtigte und gute Chancen am Ausbildungs- und Studienmarkt schaffen.” Die Geschäftsführerin vom Projektträger A.M.M. Aktionszentrum Multimedia GmbH, Kathrin Schwarz ergänzt: “Als MINT-Botschafterin im Land Brandenburg können wir es uns nicht leisten, intelligenten Nachwuchs nicht für die Wirtschaft zu qualifizieren.” Das ist Inklusion real gelebt. Fred Oelschläger, Direktor der Schule, freut sich über die Unterstützung des Landesbehindertenbeauftragten, des Behindertenverbandes und des Landesamtes für Soziales und Versorgung.
Dank verbesserter medizinischer Betreuung gibt es zum Glück weniger, aber es gibt sie immer noch: blinde und sehbehinderte Kinder.
In Deutschland haben wir zwei Spezialschulen, an denen blinde und sehbehinderte Kinder ihr Abitur ablegen können. In Marburg und in Königs Wusterhausen. Was machen eigentlich blinde Kinder nach dem Abitur? Kinder mit einer Behinderung werden entsprechend behandelt. Leider kommen sie damit oftmals nicht in den Genuss einer normalen Berufsorientierung. Es heißt dann immer gleich: du bist behindert, du wirst besonders behandelt. Elke Voigt, Behindertenbeauftragte des Landkreises Dahme-Spreewald, ist damit nicht glücklich. Wir müssen den Kreislauf „Einmal Behinderung immer Behinderung“ durchbrechen. Ihre Idee: vielleicht kann die moderne Technik mit haptischen und stimmlichen Eingaben bei Klein-Computern gerade diesen Jugendlichen helfen. Die Idee war schnell geboren. Spontane Unterstützung kam vom Landebehindertenbeauftragten, dem Behindertenverband und dem Landesamt für Soziales und Versorgung. Als Projektträgerin fungiert die A.M.M Aktionszentrum Multimedia GmbH aus Potsdam. Geschäftsführerin Katrin Schwarz, die zugleich MINT-Botschafterin und DIW-Wirtschaftspatin ist: Unternehmen in Brandenburg benötigen dringend Nachwuchs. Wir beobachten bei den Blinden und sehbehinderten Jugendlichen eine hohe Konzentrationsfähigkeit und ein gutes Gespür für mathematische Zusammenhänge; gerade Werte, die Unternehmen bei jungen Auszubildenden so sehr vermissen. Vielleicht gelingt es ja, aus dem Projekt “Wir sehen anders” den einen oder anderen neuen Star als Nachwuchskraft im Brandenburger Unternehmen ausbilden zu können.
Quelle: Landkreis Dahme-Spreewald