Majestätisch protzig stand er am letzten Sonnabend da – der Berg Oybin. Ob am Tage in launiger und wärmender Sonne, oder am Abend wunderschön illuminiert nicht nur durch die Fackeln des Mönchszuges.
Mystisch thront er über der kleinen Gemeinde Oybin, nahe Zittau gelegen- und Eingang zum Zittauer Gebirge. Unwillkürlich fragt man sich, was könnte dieser Berg wohl so alles von seiner langen, abenteuerlichen Geschichte erzählen ?
Am Sonnabend dem 29.September wurde der letzte Mönchszug in dieser Saison von den Chormitgliedern des gleichnamigen Vereines „Historische Mönchszüge- Berg Oybin e.V.“durchgeführt. Gemäß dem alten Mönchsgruß : „Porta patet, cor magis“ – „Die Tür steht offen, mehr noch das Herz“ luden ca. 25 singende „Mönche“ ein, dem traditionellen Mönchszug zu folgen. Der Zug begann auf dem erhöhten Felsen über dem Friedhof, wo nach klingender Glocke der Chor feierlich von der Treppe hinab kam, und sich auf dem Felsvorsprung positionierte.
Nach einleitenden und erklärenden Worten um die Geschichte des Mönchszuges, erklangen überwiegend sehr getragene Lieder um die Heimatverbundenheit der Cölestiner Mönche.
1851 wurden auf diese Art und Weise die ersten Mönchszüge durchgeführt.
„Vielleicht zogen in den Jahren des Bestehens des Klosters die Cölestiner Mönche mit Fackeln singend über den Berg, aber bestimmt nicht zur Freude von Touristen oder Musikliebhabern, sondern zu ihrer eigenen Erbauung. 1366 erschienen die ersten Mönche auf Wunsch Kaiser Karl IV. aus Avignon kommend, auf dem Berg und im Jahre 1369 begann der Bau der Klosterkirche auf dem Gelände der ehemaligen Burg Oybin. Die Weihe erfolgte nach 15 Jahren im November 1384 durch den Prager Erzbischof Johannes VI. von Jenstein. Fast Zweihundert Jahre lebten die Mönche auf dem Berg Oybin. Im Zuge der Reformation verwaiste das Kloster und so verließ es 1547 der letzte Mönch und verbrachte seinen Lebensabend im Väterhof in Zittau. Nachdem nur eine kurze Zeiten Jesuiten den Berg bewohnten wurde das Kloster im Jahre 1574 aufgelöst. Durch Blitzschlag und anschließendem einwöchigem Brand wurden alle Bauwerke im Jahre 1577 auf dem Berg vernichtet. Später gab es noch mehrere Bergabbrüche, die ein endgültiges aus für die Gebäude bedeuteten. In der Zeit der Romantik interessierten sich einigen Künstler des Berges und brachten ihn wieder ins Gespräch.
1851 waren es Freunde des Zittauer Gesangsvereines “Liederkranz” und ab 1883 der Gesangsverein “Liedertafel” die sich dieser Epoche der Mönche entsannen und die Mönchszüge zu einer guten Tradition werden ließen, welche aber leider durch den 1.Weltkrieg in Vergessenheit geriet. Später gab es vereinzelte sporadische Aktionen und erst die 725-Jahr-Feier Oybins war 1981 der Neubeginn. 1990 gründete sich der Verein “Historische Mönchszüge – Berg Oybin e.V.” und führte diese Tradition weiter. Bis heute sind die sangesfreudigen Aktivitäten dieser Freunde, die sich aus Sängern des Bäckerchores Zittau-Oberseifersdorf, des Sängerbundes Spitzkunnersdorf, des Volkschores Oberoderwitz und weiteren Freunden aus der Umgebung zusammen fanden, zu einer regelmäßigen Veranstaltungsreihe herangereift.“
Quelle: www.oberlausitz-digital.com
Verwendung des obigen Textes mit freundlicher Genehmigung “Historische Mönchszüge – Berg Oybin e.V.”
Nach dem ersten Teil zogen die „Mönche“ mit ihren lodernden Fackeln über den Friedhof bis zum Eingang der unglaublich schönen Klosterruine. Man kommt sich an so einem Abend sehr klein vor, und kann mit Worten gar nicht wiedergeben, in welch sagenhafter historischen Kulisse man dort steht. Die Ruhe und die Gesänge die dann im Kloster erfolgten, umgeben von dieser natürlichen Lichtquelle, ließen die Menschen inne halten. Und ich denke, genau das war auch das Anliegen der Mönche damals und auch der Chorsänger, die zur Freude der Zuschauer sich ca. zehn Mal im Jahr für diesen unvergesslichen Abend abseits von Stress und Hektik nach einem ca. zwanzig minütigem Aufstieg auf dem Berg einfinden.
Als am Ende der Canon „Dona novis pacem“ in dieser so hohen und von romantischem Fackelschein erleuchteten Ruine erklang, lief mir schon eine Gänsehaut über den Rücken. Dies ist ein für mich besonders schönes Lied. Die Zuschauer wurden aufgefordert gerne mitzusingen, was einige dann auch taten. Leider nicht in meiner Nähe , und die eigene Courage verließ mich dann auch, es allein zu tun. Schade eigentlich- aber innerlich habe ich jedes Wort dieser traumhaft schönen Melodie aus tiefster Seele mitgesungen… Singen tut so gut – und ist so gut für die Seele- hoffen wir, das auch in vielen, vielen Jahren sich die Menschen noch singend zusammenfinden, und in den Geschichtsbüchern nicht irgendwann steht: „Früher haben die Menschen noch gesungen“… lang ist es her… in diesem Sinne…
„Dona novis pacem“ – „Gib uns Frieden“
Majestätisch protzig stand er am letzten Sonnabend da – der Berg Oybin. Ob am Tage in launiger und wärmender Sonne, oder am Abend wunderschön illuminiert nicht nur durch die Fackeln des Mönchszuges.
Mystisch thront er über der kleinen Gemeinde Oybin, nahe Zittau gelegen- und Eingang zum Zittauer Gebirge. Unwillkürlich fragt man sich, was könnte dieser Berg wohl so alles von seiner langen, abenteuerlichen Geschichte erzählen ?
Am Sonnabend dem 29.September wurde der letzte Mönchszug in dieser Saison von den Chormitgliedern des gleichnamigen Vereines „Historische Mönchszüge- Berg Oybin e.V.“durchgeführt. Gemäß dem alten Mönchsgruß : „Porta patet, cor magis“ – „Die Tür steht offen, mehr noch das Herz“ luden ca. 25 singende „Mönche“ ein, dem traditionellen Mönchszug zu folgen. Der Zug begann auf dem erhöhten Felsen über dem Friedhof, wo nach klingender Glocke der Chor feierlich von der Treppe hinab kam, und sich auf dem Felsvorsprung positionierte.
Nach einleitenden und erklärenden Worten um die Geschichte des Mönchszuges, erklangen überwiegend sehr getragene Lieder um die Heimatverbundenheit der Cölestiner Mönche.
1851 wurden auf diese Art und Weise die ersten Mönchszüge durchgeführt.
„Vielleicht zogen in den Jahren des Bestehens des Klosters die Cölestiner Mönche mit Fackeln singend über den Berg, aber bestimmt nicht zur Freude von Touristen oder Musikliebhabern, sondern zu ihrer eigenen Erbauung. 1366 erschienen die ersten Mönche auf Wunsch Kaiser Karl IV. aus Avignon kommend, auf dem Berg und im Jahre 1369 begann der Bau der Klosterkirche auf dem Gelände der ehemaligen Burg Oybin. Die Weihe erfolgte nach 15 Jahren im November 1384 durch den Prager Erzbischof Johannes VI. von Jenstein. Fast Zweihundert Jahre lebten die Mönche auf dem Berg Oybin. Im Zuge der Reformation verwaiste das Kloster und so verließ es 1547 der letzte Mönch und verbrachte seinen Lebensabend im Väterhof in Zittau. Nachdem nur eine kurze Zeiten Jesuiten den Berg bewohnten wurde das Kloster im Jahre 1574 aufgelöst. Durch Blitzschlag und anschließendem einwöchigem Brand wurden alle Bauwerke im Jahre 1577 auf dem Berg vernichtet. Später gab es noch mehrere Bergabbrüche, die ein endgültiges aus für die Gebäude bedeuteten. In der Zeit der Romantik interessierten sich einigen Künstler des Berges und brachten ihn wieder ins Gespräch.
1851 waren es Freunde des Zittauer Gesangsvereines “Liederkranz” und ab 1883 der Gesangsverein “Liedertafel” die sich dieser Epoche der Mönche entsannen und die Mönchszüge zu einer guten Tradition werden ließen, welche aber leider durch den 1.Weltkrieg in Vergessenheit geriet. Später gab es vereinzelte sporadische Aktionen und erst die 725-Jahr-Feier Oybins war 1981 der Neubeginn. 1990 gründete sich der Verein “Historische Mönchszüge – Berg Oybin e.V.” und führte diese Tradition weiter. Bis heute sind die sangesfreudigen Aktivitäten dieser Freunde, die sich aus Sängern des Bäckerchores Zittau-Oberseifersdorf, des Sängerbundes Spitzkunnersdorf, des Volkschores Oberoderwitz und weiteren Freunden aus der Umgebung zusammen fanden, zu einer regelmäßigen Veranstaltungsreihe herangereift.“
Quelle: www.oberlausitz-digital.com
Verwendung des obigen Textes mit freundlicher Genehmigung “Historische Mönchszüge – Berg Oybin e.V.”
Nach dem ersten Teil zogen die „Mönche“ mit ihren lodernden Fackeln über den Friedhof bis zum Eingang der unglaublich schönen Klosterruine. Man kommt sich an so einem Abend sehr klein vor, und kann mit Worten gar nicht wiedergeben, in welch sagenhafter historischen Kulisse man dort steht. Die Ruhe und die Gesänge die dann im Kloster erfolgten, umgeben von dieser natürlichen Lichtquelle, ließen die Menschen inne halten. Und ich denke, genau das war auch das Anliegen der Mönche damals und auch der Chorsänger, die zur Freude der Zuschauer sich ca. zehn Mal im Jahr für diesen unvergesslichen Abend abseits von Stress und Hektik nach einem ca. zwanzig minütigem Aufstieg auf dem Berg einfinden.
Als am Ende der Canon „Dona novis pacem“ in dieser so hohen und von romantischem Fackelschein erleuchteten Ruine erklang, lief mir schon eine Gänsehaut über den Rücken. Dies ist ein für mich besonders schönes Lied. Die Zuschauer wurden aufgefordert gerne mitzusingen, was einige dann auch taten. Leider nicht in meiner Nähe , und die eigene Courage verließ mich dann auch, es allein zu tun. Schade eigentlich- aber innerlich habe ich jedes Wort dieser traumhaft schönen Melodie aus tiefster Seele mitgesungen… Singen tut so gut – und ist so gut für die Seele- hoffen wir, das auch in vielen, vielen Jahren sich die Menschen noch singend zusammenfinden, und in den Geschichtsbüchern nicht irgendwann steht: „Früher haben die Menschen noch gesungen“… lang ist es her… in diesem Sinne…
„Dona novis pacem“ – „Gib uns Frieden“