Mit einem Post am 31.01. gegen 7 Uhr bei Facebook hat der ehemalige AfD-Kandidat für die Wahl des Landrates und Kreisverband Elbe-Elster angehörige Peter Drenske für Aufsehen gesorgt. Sein Kreisverband veröffentlichte ein Foto in den Abendstunden des 30.01.2019, das mit der AfD Elbe-Elster umrahmt war und ein Schild vom Büro der Schulleiterin einer Finsterwalder Grundschule zeigt, darunter arabische Schriftzeichen. Dazu schrieb die AfD Elbe-Elster: “Es klingt uns noch in den Ohren – Die Entstehung von Parallelgesellschaften muss verhindert werden. Fehler von damals dürften nicht wiederholt werden. Die Realität sieht anders aus. Selbst in deutschen Bildungseinrichtungen scheinen sich die Integrationsbemühungen in Grenzen zu halten. Wird als Nächstes die deutsche Schrift von der Tür entfernt?”
Im Bild selbst steht: “Eine Islamisierung findet nicht statt? Was haben arabische Schriftzeichen an der Tür einer Schulleiterin zu suchen?” Die Schlussfolgerung der AfD: “Integration sieht anders aus”. Unter dem AfD Post zeigte sich schnell und ohne Hinterfragung die Haltung der Kommentierer zu der vermeintlich fortschreitenden Islamisierung, wie oft in solchen Fällen wurde es über 100 mal geteilt, teilweise mit entsprechenden Kommentaren dazu.
Peter Drenske, Finsterwalder AfD-Mitglied und derzeit stellvertrender Vorsitzender im Kreisverband Elbe-Elster, der selbst drei Kinder und vier Enkel hat, fragte in seinem Facebookprofil als er das Bild teilte: “Neue Amtssprache an Finsterwalder Schule?”
Anscheinend hatte er oder jemand anderes vom Kreisverband aber nicht bei der Schulleiterin nachgefragt. Die Stadt reagierte kurze Zeit später: “In einer Finsterwalder Grundschule lernen viele Schülerinnen und Schüler mit (arabischem) Migrationshintergrund. Sie sprechen Deutsch als Zweitsprache, beteiligen sich rege bei der 150-Jahrfeier der Schule, nehmen an Schulwettkämpfen teil. Weil das Schild der Schulleiterin in die arabische Sprache übersetzt wurde, spricht der ehemalige AfD-Kandidat für die Wahl des Landrates Peter Drenske von “einer neuen Amtssprache an Finsterwalder Schulen”. Dass die Kinder und Eltern, deren Muttersprache Arabisch ist, dadurch aber das deutsche Wort “Schulleiterin” praktisch anwenden und daher lernen können, fällt ihm nicht auf. Diese Übersetzung wurde angebracht um genau das Gegenteil von dem zu bewirken, was der AfD-Kreisverband sich zusammen fantasiert. Schüler, Eltern und Schulleitung arbeiten miteinander. Sie sprechen auf Deutsch oder mit Hilfe des 2017 durch die Stadt Finsterwalde eingesetzten Sprachmittlers über die Entwicklung des Schülers an der Schule und räumen Sprachbarrieren so aus dem Weg. Das ist Integration und keine Parallelgesellschaft.”