Telepräsenz wird in Zukunft die Lernqualität in Finsterwalde erhöhen
Am 10. März ist in der Grundschule Stadtmitte in Finsterwalde das Lernen per Telepräsenz gestartet. Eine umfangreiche technische Ausstattung mit Smartboard und Übertragungstechnik macht es möglich, dass das Unterrichtsgeschehen per Ton und Bild nicht nur an einen anderen beliebigen Ort übertragen werden kann, sondern auch eine interaktive Beteiligung möglich ist. Ziel dieser Maßnahme ist, Bildung im ländlichen Raum effektiver und besser zu ermöglichen.
Für die fünf Schüler der Grundschule Stadtmitte war der Unterricht per Telepräsenz jedenfalls eine Premiere. Ihre und die Erwartung der Gäste wurden wohl übertroffen, als aus dem südlichen Hirschfeld Lehrer Jens Marticke gut sicht- und hörbar mit einer Unterrichtsstunde in Geografie präsent war. Die Arbeit von Marvin und Dustin an der interaktiven Tafel konnte Peter Marticke in Hirschfeld synchron verfolgen und kommentieren. „Mit diesem Pilotprojekt starten wir in die digitale Zukunft. In einigen Jahren werden Telelernen, Telemedizin und die Kommunikation über digitale Konferenzsysteme nicht mehr wegzudenken sein. Ich bin froh, dass wir in Finsterwalde an diesem Projekt beteiligt sein dürfen“, sagte Bürgermeister Jörg Gampe. Diese Aussage richtet sich vor allem an Jürgen Riecke, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Elbe-Elster. Die hat es mit einer finanziellen Unterstützung von 38.000 Euro durch die Sparkassenstiftung möglich gemacht, dass die Grundschule in Stadtmitte beteiligt werden konnte. Schulleiterin
Susann Kuhn erhofft sich darin eine bessere Verfolgung von Unterrichtsinhalten für Kinder, die lange Zeit krank oder bei der Kur sind. Das gesamte Geschehen des Unterrichts könne nämlich auch auf eine Tablet übertragen werden, sodass auch dabei eine interaktive Beteiligung möglich sei. Eine weitere Einsatzmöglichkeit sei die Übertragung von Fortbildungen für Lehrkräfte, um Fahrtwege zu ersparen, kommentierte Heidrun Müller vom IFG Potsdam, dem ausführenden Institut. Auch die Grundschule in Nehesdorf ist mit dieser Technologie ausgestattet.
Ziel des Projekts sei es, das Unterrichtsangebot von Schulen im Land Brandenburg durch Telepräsenzlernen auf der Basis von Videokonferenzsystemen zu erweitern und zu verbessern. In Zentrum des Projekts steht eine spezielle Form des Telelernens, das Telepräsenzlernen auf der Basis von Breitbandtechnologien. Dabei kommuniziert der Lehrer zeitgleich (synchron) und direkt über ein Videokonferenzsystem mit dem Schüler/der Klasse, erklärte Heidrun Müller bei der Premiere zusammenfassend.
Im Landkreis Elbe-Elster hat sich die Lokale Aktionsgruppe Elbe-Elster unter dem Vorsitz von Thilo Richter, Amtsdirektor im Amt Schradenland, im Rahmen der Leader-Förderung um das Projekt bemüht und hat 645 000 Euro Fördermittel einwerben können. Eingebunden sind elf Schulen aus Elbe-Elster und zwei aus dem Landkreis OSL. Da eine Stadtschule aus Finsterwalde mitmacht, die nicht über Leader förderfähig ist, hat auch die Sparkasse Elbe-Elster an der Finanzierung mitgewirkt. Alle 13 Grundschulen sind jetzt baulich und technisch ausgerüstet, auch mit einem Klassensatz Tablets. Eine derartige dichte Ausstattung mit Telepräsenz-Klassenzimmern wie sie nun in Elbe-Elster vorhanden ist, ist deutschlandweit einmalig.
Titelbild: Marvin und Dustin aus der sechsten Klasse am interaktiven Smartboard.
Sparkassenvorstand Jürgen Riecke, Schulleiterin Susann Kuhn, Bürgermeister Jörg Gampe und Thilo Richter, Vorsitzender der LAG.
Quelle & Foto: Stadt Finsterwalde