Ein neuer Zug verbindet ab 16. Juni Berlin, Doberlug-Kirchhain, Elsterwerda (beides Elbe-Elster) und Dresden mit Prag, Wien und Graz. Die neue tägliche Railjet-Verbindung in Kooperation mit der Tschechischen Bahn (CD) und den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) fährt auf der Route des legendären „Vindobona“-Express und bietet ICE-Komfort. An Bord erwartet die Fahrgäste ein gastronomisches Angebot, ein Bereich für Familien, Laptop-Steckdosen und kostenloses WLAN. Auch die Fahrradmitnahme ist nach Reservierung möglich.
Früh nach Prag, Abends zurück
Täglich um 6.17 Uhr können Reisende am Berliner Hauptbahnhof Richtung Dresden (Ankunft 8.07 Uhr) und Bad Schandau (Ankunft 8.36 Uhr) starten. Bereits um 10.31 Uhr erreicht der Zug Prag. Ideal für einen Tagesausflug in die tschechische Hauptstadt. Nach siebenstündigem Aufenthalt besteht dort um 17.32 Uhr die Rückfahrmöglichkeit über Bad Schandau, Ankunft 19.22 Uhr, und Dresden, Ankunft 19.55 Uhr, nach Berlin, wo der Railjet um 21.54 Uhr eintrifft. Der Railjet ergänzt die bestehenden stündlichen Fernverkehrsverbindungen nach Dresden sowie den Zwei-Stunden-Takt nach Prag.
Zwischen Berlin und Dresden wächst damit das Fernverkehrsangebot auf 30 Züge täglich. Bereits zum Anfang des Jahres hat die DB mit einer neuen Intercity-Linie zwischen Rostock, Berlin, Doberlug-Kirchhain, Elsterwerda und Dresden die bisherige Zahl von 16 Fahrten täglich erheblich gesteigert. Mit dem Railjet entsteht eine zusätzliche Verbindung am frühen Morgen von Berlin nach Dresden und eine neue Spätverbindung in der Gegenrichtung.
Fahrt bis Wien möglich
Von und nach Wien ermöglicht das neue Railjet-Zugpaar tagsüber eine zusätzliche umsteigefreie Fahrt via Prag. Diese ergänzt die bestehende ICE-Direktverbindung via Nürnberg sowie den ÖBB-Nightjet über Nacht. Zudem fährt der Railjet über Wien hinaus umsteigefrei weiter nach Graz. Für Dresden bringt das Zugpaar erstmals wieder eine Direktverbindung tagsüber von/nach Österreich.
Hintergrund Vindobona
(laut Wikipedia)
Vindobona ist der Name eines von 1957 bis 2014 und wieder ab Mitte Juni 2020 verkehrenden internationalen Zuges. Die längste Zeit fuhr er zwischen Berlin und Wien über Dresden und Prag. Zuletzt verkehrte er von Hamburg über Berlin, Dresden, Prag, Brünn und Wien nach Villach. „Vindobona“ ist die lateinische Bezeichnung für die Stadt Wien. Der Zuglauf wurde zuletzt von den beteiligten Bahngesellschaften als Eurocity betrieben.
Seit Fahrplanwechsel im Dezember 2018 wird in Tschechien (jedoch nicht in Österreich) im Rahmen der vereinheitlichten Benennung von Zugläufen der Zugname für alle Züge der Railjet-Linie Prag−Wien−Graz wieder verwendet – in Anlehnung an die Bekanntheit des hochwertigen Wagenmaterials des Vindobona zu ČSSR-Zeiten; das gleichzeitig eingeführte ICE-Zugpaar 92/93, das Berlin mit Wien über die VDE8 (Halle–Erfurt–Nürnberg) verbindet, wird unter dem Namen Berolina geführt.
Geplant war, ab dem 4. Mai 2020 den Railjet 256/257 Graz−Wien−Prag weiter nach Berlin und zurück zu führen. Wegen Grenzschließungen infolge der Covid-19-Pandemie entfiel die Wiederauflage im Mai und wurde auf den 14. Juni 2020 verschoben. Damit würde nach über fünfjähriger Pause die Relation Berlin−Wien unter der Bezeichnung Vindobona wieder bedient werden und auch der Zugname in den offiziellen Fahrplänen aller beteiligter Länder für das Railjet-Zugpaar 256/257 wieder aufscheinen.