Der Gastgeber vom ESV 1951 Roßlau hatte sich sein erstes Bundesligaspiel auf den neuen Heimbahnen in Dessau sicherlich anders vorgestellt. Mit 2:6 Mannschaftspunkten unterlagen die Anhaltiner gegen die gut aufgelegten Gäste aus Elsterwerda, die sich mit nunmehr vier Zählern nach zwei Spielen an der Tabellenspitze der 2. Bundesliga, gemeinsam mit ihrem kommenden Gegner Zerbst II (Samstag, 14 Uhr in Elsterwerda), wiederfinden. Die Hausherren bleiben hingegen weiter sieglos.
Startdurchgang: Matthias Pawlyk – Benjamin Kube 2:2 (517:520), Ron Seidel – Robert Groschopp 1:3 (581:600)
Eingeleitet wurde der Auswärtserfolg der Elsterstädter durch Robert Groschopp, der einen starken Auftritt auf den bis dato noch unbekannten Dessauer Plattenbahnen hinlegte und mit 600 Kegeln neue Bestleistung sowie Bahnrekord spielte. Dabei musste der Elsterwerdaer die erste 30er-Wurfserie noch an Ron Seidel abgeben (153:146), ehe er darauffolgend alle Sätze nach spannendem und hochklassigem Kampf gewann. Seidel erzielte insgesamt 581 Kegel und wurde mit Abstand bester Akteur auf Seiten der „Roten Teufel“. Auch im zweiten Duell des ersten Durchgangs ging es bis zum Schluss dramatisch eng zu. Benjamin Kube zog mit seinen letzten Würfen an seinem Kontrahenten Matthias Pawlyk vorbei und setzte sich mit 520:517 Kegeln bei 2:2-Satzgleichstand durch. Gäste-Kapitän Uwe Scheibe bewies bei seiner Aufstellung ein glückliches Händchen und durfte sich über die 2:0-Führung freuen.
Mitteldurchgang: Jens Sobeck – Rüdiger Werner 3:1 (516:499), Andreas Duttenhofer – Stefan Kläber 1:3 (533:566)
Im Anschluss machte Rüdiger Werner bei seinem ersten Saisoneinsatz eine unglückliche Figur und musste sich mit nur 499 Kegeln Jens Sobeck (516) mit 1:3 geschlagen geben. Durch seine hohe Fehlerquote geriet Werner immer wieder ins Hintertreffen und lag bereits nach drei gespielten Bahnen vorentscheidend zurück, obwohl auch sein Gegner keine Glanzpunkte setze. Stefan Kläber unterstrich derweil einmal mehr seine bestechende Form und startete gegen Andreas Duttenhofer wie die sprichwörtliche Feuerwehr (129:157). Auch danach hatte Kläber alles im Griff, holte sich drei Gewinnsätze und landete bei sehenswerten 566 Gesamtkegeln.
Schlussdurchgang: Frank Pahlisch – Martin Exner 2:2 (541:578), Henry Hennig – Uwe Scheibe 3:1 (536:545)
Loks Schlusspaar wollte den herausgespielten Vorsprung unbedingt in den ersten Auswärtssieg der noch jungen Spielzeit verwandeln. Das bekam vor allem Frank Pahlisch zu spüren, als er gegen Martin Exner zur Halbzeit mit 0:2 und 245:299 Kegeln beinahe schon aussichtslos in Rückstand geriet. Aber der Roßlauer steckte nicht auf und schnappte sich nach tapferer Aufholjagd die Sätze drei und vier. Der Mannschaftspunkt war für Exner angesichts der großen Kegeldifferenz (541:578) jedoch nicht mehr in Gefahr. Uwe Scheibe kam gegen Henry Hennig nur schwerfällig in die Partie und stand bereits vor der letzten Bahn als Verlierer dieses Duells fest. Daran änderte auch eine furiose Schlussattacke (160) nichts mehr. Unter dem Strich stand ein verdienter Gästeerfolg, der sicher zusätzliches Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben bei allen Lok-Spielern freigesetzt hat.
Ergebnis: ESV 1951 Roßlau – ESV Lok Elsterwerda 2:6 (3224:3308)