Falsche Informationen dürfen nicht zur Verunsicherung von Pflegebedürftigen, Angehörigen und Mitarbeitern führen/Beigeordneter um Sachlichkeit bemüht
Aufgrund der Auseinandersetzungen zwischen dem neu gebildeten Ärzteverbund „MEDIS“ und dem in der Region gut bekannten Ärztenetz Südbrandenburg (ANSB) meldet sich jetzt auch der Beigeordnete und für Pflege zuständige Dezernent des Landkreises, Roland Neumann, öffentlich zu Wort, um Irritationen durch unterschiedliche Meldungen auszuräumen.
Hintergrund dafür sind die Berichterstattung in der Lausitzer Rundschau vom 19. Januar 2015 sowie insbesondere die jüngste Pressemeldung der MEDIS GbR vom 14. Januar, die auch der Landkreis erhalten hatte. Unter anderem geht aus dem Pressetext hervor, dass die MEDIS Management GmbH ab 1. Februar eine Kassenzulassung hätte und in den bisherigen Räumlichkeiten in der Berliner Str. 48 in Elsterwerda die Tagespflege ab 1. Februar in neuer Trägerschaft und mit dem bisherigen Personal betreiben werde.
Roland Neumann: „Völlig losgelöst von den jeweiligen Interessen der ‚beiden Lager‘ hat der Landkreis zunächst ein grundlegendes Interesse daran, dass die Versorgung mit einer Tagespflege in Elsterwerda gesichert bleibt. Dem Landkreis als öffentlichem Träger der Sozialhilfe ist nur der laufende Versorgungsvertrag des ANSB für die Tagespflege an diesem Standort bekannt. Ich habe mich daher nach Veröffentlichung der Pressemitteilung von MEDIS bei der AOK zum Sachstand informiert. Ziel der Anfrage war, Klarheit für den Landkreis zu erhalten, wie es weitergehen wird. Fakt ist, dass nach verbindlicher Auskunft der AOK kein Versorgungsvertrag zur Tagespflege mit MEDIS abgeschlossen wurde. Ich finde es höchst erstaunlich, dass die Verantwortlichen von MEDIS solche Falschinformationen verbreiten, die nicht nur bei den betroffenen Menschen, sondern auch beim Landkreis für Irritationen sorgen.“
Nach Informationen des ANSB in seiner Pressemeldung vom 9. Januar beabsichtigt dieses, seinen Versorgungsauftrag auch über den 31. Januar hinaus zu erfüllen. Somit wird das ANSB, das zurzeit als einziger Träger für den Standort Elsterwerda über einen Tagespflege-Versorgungsvertrag verfügt, auch künftig für die Pflegebedürftigen in den bekannten Räumen da sein. Einen Wechsel in der Trägerschaft, wie von MEDIS behauptet, wird es nach Informationen des ANSB nicht geben.
Roland Neumann weiter: „Das ANSB hat eine klare Bekundung abgegeben, seine Tagespflege weiter zu führen. Ohne diese gäbe es ab 1. Februar am Standort Elsterwerda keine Versorgung mehr mit einer Tagespflege für die Pflegebedürftigen aus dieser Region unseres Landkreises. Daher kann ich nur erleichtert und dankbar sein, dass hier Versorgungsstrukturen erhalten bleiben sollen. An die Verantwortlichen von MEDIS appelliere ich, alle weiteren Entscheidungen verantwortungsvoll für die zu betreuenden Menschen, ihre Angehörigen, aber auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu treffen.“
Roland Neumann wird in den nächsten Tagen das Gespräch mit den MEDIS-Verantwortlichen suchen, um mehr Sachlichkeit im Interesse aller Beteiligten in die Angelegenheit zu bringen.
Quelle: Landkreis Elbe-Elster