Fazit: Investitionen in Mitarbeiter mit und ohne Handicap lohnen sich immer
Die mittlerweile zum dritten Mal gemeinsam von der Regionalen Wirtschaftsförderungs-gesellschaft Elbe-Elster sowie der Agentur für Arbeit durchgeführte Unternehmerveranstaltung „Erfolgsfaktor Mitarbeiter“ ist mit mehr als 60 Teilnehmern erneut auf großes Interesse gestoßen. Gastgeber am 2. Dezember war die Fa. Schlieper für Landmaschinen Sonnewalde, der Themenschwerpunkt der Veranstaltung lag anlässlich der bundesweiten Aktionswoche für Menschen mit Behinderung auf den Beschäftigungspotenzialen dieser Zielgruppe. Dabei wurde bereits im ersten Beitrag von Ricarda Schlieper deutlich, dass Menschen mit Handicap keine zusätzliche Last, sondern eher eine Bereicherung für ihr Unternehmen darstellen. Dies veranschaulichte sie am Beispiel der Ausbildung eines jungen Mannes mit Hörbehinderung als Land- und Baumaschinenmechatroniker sowie eines Förderschülers als Fachlagerist. Ihre Botschaft war eindeutig: „Nicht die Einschränkungen steht im Vordergrund, sondern die individuellen Stärken des Einzelnen!“.
Daran anknüpfend wurden durch Claudia Sieber, Bereichsleiterin bei der Agentur für Arbeit, sowie Reha-Berater Michael Marke einige Vorurteile im Zusammenhang mit Rehabilitanden und Schwerbehinderten ausgeräumt. Zudem wurden die anwesenden Arbeitgeber ermutigt, den Weg der theoriereduzierten Ausbildung insbesondere mit Förderschülern zu gehen und dabei auf die Unterstützung der Agentur bzw. der weiteren Netzwerkpartner zu setzen. Dazu gehört auch das Landesamt für Versorgung und Soziales Cottbus, dessen Leiterin Simone Wuschech das Landesprogramm „Inklusive Ausbildung und Arbeit“ vorgestellt hat. Dabei kann die Schaffung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen für schwerbehinderte Menschen mit bis zu 20´000 Euro unterstützt werden- zusätzlich zu den Fördermöglichkeiten der Agentur für Arbeit. Interessierte Arbeitgeber können sich an ihren Ansprechpartner im Arbeitgeber-Service oder direkt an das LASV wenden. „In Zukunft werden Unternehmen mehr Aufwand bei der Akquise und Bindung von Mitarbeitern betreiben, als bei der Akquise und Bindung von Kunden!“. Mit dieser These hat der Geschäftsführer der Reha Vita GmbH Cottbus Christian Seifert seinen Beitrag eröffnet. In seinem Unternehmen hat der die Brisanz des Themas früh erkannt und systematisch damit begonnen, die Reha-Vita GmbH als Arbeitgeber-Marke zu entwickeln. Oberstes Ziel ist dabei die Bindung der vorhandenen Mitarbeiter zu erhöhen sowie die Rekrutierung von Fachkräften/Azubis zu erleichtern. In einem umfangreichen Prozess wurden Maßnahmen entwickelt, die u.a. die Themenbereiche „Unternehmenskultur und Wertschätzung“, „Arbeits- und Gesundheitsschutz“ sowie „Beruf und Familie“ umfassen. Dabei reicht das Spektrum von einer Zuckertüte für neu eingestellte Mitarbeiter über umfassende Maßnahmen zur Gesundheitsförderung der Mitarbeiter bis hin zu finanziellen Prämien/Anreizsystemen.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen- trotz erheblichem Fachkräftemangel insbesondere im Gesundheitswesen hat das Unternehmen kaum Probleme, Stellen zu besetzen. Und für die Ausbildungsstelle in diesem Jahr lagen auch 107 Bewerbungen vor. Fazit von Herrn Seifert: “Investitionen in Mitarbeiter lohnen sich in jedem Fall“. Die Organisatoren Jens Zwanzig, Geschäftsführer der Regionalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft und Thomas Mierisch, Teamleiter Arbeitgeber-Service, sind sich einig- die Veranstaltungsreihe wird aufgrund des positiven Feedbacks der Teilnehmer auf jeden Fall fortgeführt.
Claudia Sieber, Bereichsleiterin bei der Agentur für Arbeit, sowie Reha-Berater Michael Marke erläuterten die verschiedenen Förderprogramme zur Inklusion Behinderter in der Ausbildung und am Arbeitsplatz
Quelle & Fotos: Landkreis Elbe-Elster