Lübben. Nach der bitteren aber verdienten Niederlage gegen den Vorjahresmeister aus Teltow/Ruhlsdorf in der Vorwoche war der HC Spreewald am dritten Adventswochenende erneut Gastgeber. Im ausverkauften Lübbener „Blauen Wunder“ traf die Gurkentruppe im Spreewaldderby auf die Nachbarstadt Lübbenau. In diesem mit Spannung erwarteten Kräftemessen wollte sich die TSG für die beiden in der Vorsaison erlittenen Niederlagen revanchieren und startete somit couragiert in die Partie. Bis zur Halbzeit erkämpfte sich der HC jedoch den Ausgleich (11:11) und zog aufgrund der breiteren Bank letztlich verdient ab der 45. Spielminute davon.
Der erste Spielabschnitt war auf beiden Seiten von harter aber fairer Abwehrarbeit, sowie überragenden Torhüterleistungen gekennzeichnet. Die TSG startete mit einem wendigen Rückraum, der sich spielerisch gute Wurfpositionen erarbeitete. Nach dem 0:1 der Gäste durch Thomas Werban verlief das Spiel nach Toren von Erik Handke, Nils Werner und Chris Guhrenz im Gleichschritt (3:3, 10.). Beide Seiten vergaben in der Anfangsphase bereits jeweils einen Strafwurf und auch in der Folgezeit standen die beiden Torhüter Daniel Wegner und Lars Kasper immer wieder im Fokus. Während die TSG binnen drei Spielminuten auf 3:6 (15.) enteilte, ließen die Gastgeber im Umkehrspiel klare Einwurfmöglichkeiten aus. Die Hereinahme von Florian Beyer und Jonathan Weske brachte jedoch frischen Wind in die Lübbener Angriffsaktionen und so verkürzten sie auf 5:6 (19.). Nach dem Überzahltor zum 6:8 (22.) durch Marc-Robin Hiesener und der nötigen Auszeit durch das Trainergespann Wolschke/Zwieb fand die HC-Abwehr besser zusammen und hatte in Daniel Wegner den nötigen Rückhalt in brenzligen Situationen. Die TSG tat sich zunehmend schwerer, so dass Jens Kranick per Strafwurf den fälligen Ausgleich herstellte (9:9, 27.). Die nachfolgende Unterzahl spielten die Gäste jedoch geschickt herunter. Die Tore von Dustin Trenkmann und Justin Suhl wurden durch den wendigen Paul Meisner und Florian Beyer zum leistungsgerechten 11:11 Halbzeitstand ausgeglichen.
Die zweite Halbzeit startete mit überhasteten Angriffsaktionen der Gastgeber, die durch die Lübbenauer aber nicht kaltschnäuzig genutzt wurden. Infolgedessen gelang es bis zum 18:18 (44.) keiner der beiden Mannschaften sich spielentscheidend abzusetzen. Als Daniel Wegner jedoch erneut zwei sogenannte Hundertprozentige parierte und im Gegenstoß Jonathan Weske (2), Nils Werner und der an diesem Tag besonders agile und von der TSG-Abwehr kaum zu stoppende Florian Beyer das 22:18 (50.) markierten, schien der Glaube der TSG gebrochen zu sein. Als Justin Suhl zudem fünf Minuten vor Schluss per Strafwurf scheitert und bei eigener Unterzahl Jonathan Weske und Paul Meisner auf 27:20 (56.) erhöhen, schallten bereits erste „Derbysieger“ Sprechchöre von den Rängen. In den letzten Spielminuten wurde auf beiden Seiten nicht mehr mit vollster Konzentration verteidigt, so dass die beiden treffsichersten TSG-Schützen Dustin Trenkmann (2) und Nicola Kuhlmey (2) den Vorsprung konstant hielten. Das Derby endete letztlich nach aufregenden und emotionalen 60 Spielminuten mit 30:24.
Damit rehabilitierte sich der HC von der schmerzhaften Niederlage aus der Vorwoche und festigt den zweiten Tabellenplatz (18:2 Punkte). Die TSG steht wie am Ende der Vorsaison auf dem vierten Tabellenplatz (13:7).
Vorschau: Zum Abschluss der Hinrunde tritt der HC Spreewald am 13.01.2018 um 19:00 Uhr beim drittplatzierten LHC aus Cottbus an, wohingegen die TSG die zweite Vertretung aus Oranienburg empfängt.
Nach dem spielerischen Vorspeisen-Leckerbissen fand sich die erste Männermannschaft des HC Spreewald mit ihrem Anhang noch zur internen Weihnachtsfeier im Lübbener Dodge City Saloon ein. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank für die schnelle und reibungslose Bewirtung. [C. G.]
Es spielten:
für den HC Spreewald: Florian Kleindienst und Daniel Wegner (beide im Tor), Florian Beyer (7 Tore), Danilo Wendt, Jonathan Weske (5), Paul Meisner (4), Pascal Würfel, Chris Guhrenz (1), Erik Handke (2), Pascal Freund (1), Tobias Lubig, Jens Kranick (2/1) und Nils Werner (8/3),
sowie für die TSG Lübbenau: Lars Kasper (1) und Florian Verhoeven (beide im Tor), Nicola Kuhlmey (5/1), Rene Sewald, Marian Siebert (1), Thomas Werban (1), Justin Suhl (5/2), Dustin Trenkmann (5), Henrik Wahnschaffe (3), Julian Maczko, Marius König und Marc-Robin Hiesener (3).
BrL M: HC Spreewald vs. TSG Lübbenau 63 (11:11) 30:24