Zwölf Millionen Euro flossen in den Erhalt der Spreewaldlandschaft
Nach neun Jahren ereignisreicher Umsetzung befindet sich das Gewässerrandstreifenprojekt nun im Abschlussjahr. Über 12 Millionen Euro wurden im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes eingesetzt, um die Kulturlandschaft des Spreewaldes zu erhalten und wiederherzustellen.
Gefördert wurde das Projekt mit 72,5 Prozent vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit über das Bundesamt für Naturschutz und mit 20,5 Prozent vom Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg.
Die restlichen sieben Prozent des Finanzvolumens steuerte der Zweckverband „Gewässerrandstreifenprojekt Spreewald“ bei, der eigens zur Durchführung des Projektes vor 16 Jahren gegründet wurde. Dem Verband gehörten die Landkreise Dahme-Spreewald, Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße, die Städte Lübbenau/Spreewald und Lübben (Spreewald) sowie der Förderverein für Naturschutzarbeit im Spreewald e. V. an.
Hauptanliegen des großangelegten Naturschutzprojektes war es, die einmalige, von Fließen, Wiesen und Niederungswäldern geprägte Kulturlandschaft des Spreewaldes mit ihren typischen Tier- und Pflanzenarten zu erhalten und zu entwickeln.
Das Projekt ist erfolgreich gewesen.
So wurden unter anderem sechs Altarme wieder angeschlossen, 36 Kilometer Fließstrecke wiederbelebt und auf einer Gesamtlänge von 13 Kilometern die Gewässerstrukturen erheblich aufgewertet. Eine Optimierung der Wasserverteilung sorgte für die Entstehung untereinander verbundener fließender Gewässerstrecken. Fünfzig Wanderhindernisse für Fische und andere Wasserbewohner in Fließen wurden beseitigt bzw. durchgängig gestaltet.
Der Rück- oder Umbau von Entwässerungsanlagen und die Einrichtung winterlicher Überflutungsflächen verbesserten das Wasserspeichervermögen der Moorböden in den Spreeniederungen. Außerdem wurden Flächen für eine langfristige Sicherung im Sinne des Naturschutzes erworben.
Zum Jahresende läuft das Projekt aus und der Zweckverband beendet seine Arbeit.
„Mit der zielgerichteten Pflege- und Entwicklungsplanung und mit Hilfe eines sehr dialogorientierten Prozesses ist es gelungen, die anfänglichen Vorbehalte für dieses Projekt in eine ansehnliche Erfolgsbilanz zu verwandeln“, sagte Stephan Loge, Verbandsvorsitzender und Landrat des Landkreises Dahme-Spreewald.
Er kündigte an, dass der Landkreis Dahme-Spreewald mit Beginn 2015 die nachsorgenden Arbeiten des Gewässerrandstreifenprojektes übernehme. Projektleiterin Anne Röver werde in der Unteren Wasserbehörde des Landkreises weiterarbeiten und die Restaufgaben des Projektes erledigen. Dazu gehöre die Betreuung der im Rahmen des Gesamtprojektes erworbenen Grundstücke, die Bedienung und Wartung der Anlagen, die Beobachtung der umgesetzten Maßnahmen sowie die Dokumentation für die Fördermittelgeber. Vereinbart wurde, dass die anfallenden Kosten durch die ehemaligen Mitglieder des Zweckverbandes getragen werden.
Mit dieser Lösung bleibe das Fach- und Detailwissen zum Projekt weiterhin vor Ort und die Folgeaufgaben könnten dauerhaft sichergestellt werden, betonte Loge.
Für Fragen, Hinweise oder auch Sorgen im Zusammenhang mit den realisierten Maßnahmen im Gewässerrandstreifenprojekt ist Anne Röver ab dem 1. Januar 2015 in der unteren Wasserbehörde des Landkreises Dahme-Spreewald zu erreichen.
„ Wer auf bewegte Zeiten und erfreuliche Ergebnisse aus 14 Jahren Naturschutzarbeit zurückzublicken und Wegbegleiter des Projektes treffen möchte, ist herzlich zur öffentliche Abschlussveranstaltung am 4. Dezember 2014 um 17:00 Uhr im Rathaus Lübbenau eingeladen“, so Anne Röver. Pünktlich zu diesem Termin solle auch ein Buch über das Gewässerrandstreifenprojekt erscheinen.
Quelle & Foto: Landkreis Dahme Spreewald