Die Ausgangsposition mit dem Start auf der ungünstigen Bahn eins war schwierig. Doch Marie Scheppan vom LC Cottbus meisterte diese Aufgabe im 400-Meter-Finale der Deutschen U20-Hallenmeisterschaften am Sonntagnachmittag in Neubrandenburg mit Bravour. Mit 54,97 Sekunden blieb die 18-Jährige zum ersten Mal in ihrer Karriere unterm Hallendach unter der 55-Sekunden-Marke. Diese Zeit war Silber wert. Nur Titelverteidigerin und Top-Favoritin Mona Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) war in 54,36 Sekunden schneller. Bronze sicherte sich Anna Malia Hense (LG Olympia Dortmund; 55,06 sec). Alle drei liefen neue Bestzeiten.
Das Trackteam Burg Wächter teilte dazu weiter mit:
Marie Scheppan lief ein taktisch kluges Rennen. Nachdem die drei anderen Läuferinnen von den Außenbahnen eingangs der zweiten Runde dank der Kurvenerhöhung an ihr vorbeigezogen waren, wartete die Cottbuserin auf ihre Chance und überholte in der Zielkurve zwei Konkurrentinnen. Nur die Deutsche Meisterin Mona Meyer war zu weit enteilt.
„Das Rennen lief viel besser als alle anderen in diesem Jahr. Endlich habe ich mal wieder gemerkt, dass ich am Ende noch zusetzen kann“, freute sich der Schützling von Rainer Kruk über das gelungene Rennen. Das zeigt: Im Sommer wird auf den 400 Metern wieder mit Marie Scheppan zu rechnen sein. Die nicht so engen Kurven auf der 400-Meter-Runde kommen dem langen Schritt von Marie Scheppan deutlich besser entgegen. Saisonhöhepunkt für die 18-Jährige sollen die U20-Weltmeisterschaften in Kenias Hauptstadt Nairobi werden. Die Qualifikationsnorm steht bei 54,30 Sekunden. Zwei Starter pro Disziplin und Nation sind startberechtigt.
Nach Rang vier im 60-Meter-Finale in 7,52 Sekunden am Samstagnachmittag hat Sina Kammerschmitt (TG Worms) bei den Deutschen U20-Hallenmeisterschaften in Neubrandenburg auch das 200-Meter-Finale erreicht. In der Endabrechnung der zwei Finalläufe am Sonntag belegte sie mit 25,32 Sekunden Platz acht. Den Titel sicherte sich Lara-Noelle Steinbrecher (SC Magdeburg) in 24,06 Sekunden vor Svenja Pfetsch (SC Vöhringen; 24,28 sec) und Viola John (LG Stadtwerke München; 24,33 sec).
Da die erst 16 Jahre alte TG-Sprinterin auf der ungünstigen Bahn eins im Finale starten musste, kam sie nicht an ihre Vorlaufzeit von 24,66 Sekunden heran. In diesem Rennen knapp anderthalb Stunden zuvor hatte Sina Kammerschmitt ihre Bestzeit um zwei Zehntelsekunden gesteigert. „Das war ein gutes Rennen und ich habe mich richtig über die Bestzeit gefreut. Im Finale war die Innenbahn natürlich nicht optimal. Allerdings hatte ich auch leider nicht mehr genug Kraft. Die vier Rennen zuvor habe ich schon gespürt“, sagte Sina Kammerschmitt. Mit neuen Bestzeiten über 60 Meter (7,50 sec) und 200 Meter (24,66 sec) kann die Westhofenerin trotzdem auf eine insgesamt starke Hallensaison zurückblicken.
red/Presseinfo
Bild: Trackteam Burg Wächter_Iris