Wie schon in der ersten Runde gegen Hertha BSC Berlin hat sich die A-Jugendmannshaft des FC Energie Cottbus auch im Achtelfinale des DFB-Pokalwettbewerbs mit dem Ergebnis von 3:2 auch gegen den FC Bayern durchgesetzt. Somit kam für die Jungs von der Säbener Straße wie schon in den Pokalrunden der drei Pokalserien der Vorjahre bereits in Runde zwei das Pokal-Aus. Doch auch in der Niederlage bewahrten die Gäste die Fairness, als deren Co-Trainer Martin Demichelis (174 Einsätze für den FC Bayern / 51 Länderspiele für Argentinien) nach der Niederlage ehrlich zugab, dass der FC Energie seinem Namen alle Ehre gemacht hat und dank seiner Kampfkraft zurecht in die nächste Runde eingezogen ist: „Wegen dem tollen Kampf ist es ein verdientes Ergebnis, deshalb herzliche Gratulation zum Weiterkommen!“
Glücklich äußerte sich FCE U19-Trainer Sebastian Abt nach dem Sieg im Videogespräch im Titelvideo.
Mit viel Hoffnung, aber auch mit einigem Bedenken kamen über 500 Zuschauer ins „Stadion der Eisenbahner“, wussten die doch um die beiden herben Bundesliga-Niederlagen, die Energies U19 gegen St.Pauli (0:5) und Werder Bremen (0:7) zuletzt kassierte. Doch voller Selbstvertrauen legten die Schützlinge von Trainer Sebastian Abt los und drängten die prominenten Gäste in deren Hälfte. Mit Erfolg, denn schon nach fünf Minuten traf Jeremy Postelt, nachdem der Ball zuvor zweimal von der Abwehr pariert wurde. Erst nach 20 Minuten machten sich die Gäste frei und kamen mehrfach gefährlich vor das Tor der Gastgeber. Als in der 26.Minute der beste Offensivmann des Tages, Bayern-Angreifer Jahn Hermann im Strafraum gelegt wurde, verwandelte der Gefoulte selbst zum Ausgleich. Schon vier Minuten danach konnte die Energieabwehr auf der linken Seite einen Angriff des FCB nicht unter Kontrolle bekommen, die folgende Flanke verwertete Hermann zentralstehend mühelos zur 2:1-Führung. Mehrere knifflige Szenen hatte Energie nun zu überstehen, so in der 41. Minute, als dieser Jahn Hermann mit einem Freistoß die Latte traf. Doch wurden seitens des FCE immer wieder Konter gestartet, von denen einer direkt vor dem Pausenpfiff durch Noah Thamke zum 2:2 genutzt wurde. „Dieses Tor fiel natürlich in einem geradezu idealen Moment für uns. Deshalb sind wir dann auch mutig in die zweite Spielhälfte gestartet“, beschrieb nach Spielschluss Trainer Abt die Szene aus der 45.Spielminute.
Recht ausgeglichen ging es in der zweiten Halbzeit, in der sich der Dauerregen endgültig verzogen hatte, zu. Bayern freilich mit weit mehr Ballbesitz-Szenen, Energie aber stets vielbeinig und aufmerksam in der engeren Abwehr. Auch jetzt wurde immer wieder mal schnell aus der Abwehr gespielt und manch Laufduell von den Energie-Spielern gewonnen. So in der 62.Minute, als Luis Ortner über halbrechts in den Strafraum eindrang und das Spielgerät überlegt an Keeper Jakob Thomas Mayer vorbei schob.
Verständlich, dass der FC Bayern nun in seinem Spieltempo noch mehr anzog und speziell über die Außenbahnen über den sehr starken Lasse Günther auf der rechten Außenbahn für stete Gefahr vor dem Energie-Gehäuse sorgte. Hier aber agierte eine vielbeinige Abwehr, die sich von Minute zu Minute kämpferisch noch mehr steigerte und den Gästen keine klare Einschusschance bot. So bejubelten die begeisterten Zuschauer im „Loki“ jeden Ballgewinn ihrer Spieler, um nach dem Abpfiff des souveränen Schiedsrichters Weißbach aus Halle in ebensolchen Jubel auszubrechen, wie die Spieler auf dem Rasen. „Freilich haben wir auf die Überraschung gehofft, aber es so richtig auch für möglich gehalten, hat das wohl kaum jemand. Aber in einer ganz langen Trainings-Ansprache hat uns unser Trainer viel Mut zugesprochen und uns immer wieder gesagt, dass wir besser sind, als die letzten Ergebnisse. Nun sind wir natürlich alle froh, tatsächlich die großen Bayern besiegt zu haben“, so ein glückliche Siegtorschütze Luis Ortner.
Der Viertelfinalgegner steht derzeit noch nicht fest – doch ist der FC Energie im Lostopf für die dritte Pokalrunde – Gratulation!
Foto: Nachwuchsleistungszentrum FC Energie Cottbus