Mit innovativen Entwürfen zur Gewässerüberquerung über den Störmthaler Kanal im Leipziger Neuseenland überzeugten Studierende aus dem Masterstudiengang Architektur der BTU Cottbus–Senftenberg die Jury
Am Abend des 16. Mai 2019 wurden im Ratssaal der sächsischen Gemeinde Großpösna im studentischen Ideenwettbewerb KANAL VERquer die Preise verliehen. Während der erste Preis für den Wettbewerbsbeitrag „Westkurve“ an Hagen Ludwig und Timm Fröhlich von der HTWK Leipzig ging, konnten sich gleich drei studentische Teams der BTU über einen zweiten und dritten Preis sowie einen Ankauf freuen. Betreut wurde das Entwurfsprojekt an der BTU von Prof. Karen Eisenloffel, Fachgebiet Tragwerksplanung, und Vertretungsprofessor Henry Ripke, Fachgebiet Entwerfen und Energieeffizientes Bauen.
Mit dem zweiten Preis – dotiert mit 800 Euro – geehrt wurden Elis Ollero-Caprani und Kilian Müller für ihren Wettbewerbsbeitrag „Treppenturm mit Ausleger“. Um einen weitläufigen Überblick über das Gebiet rund um den Störmthaler Kanal zu erhalten, planten die Studierenden einen Hybrid aus Brücke und Aussichtsturm, welcher das Leipziger Neuseenland weiter aufwerten und noch attraktiver machen soll. In der Begründung der Fachjury unter Leitung von Prof. Rainer Gumpp von der Bauhaus-Universität Weimar heißt es: „Die skulpturale, monolithische Erscheinung des Treppenturms und der lange Brückenträger setzen einen Schwerpunkt in der Landschaft des ehemaligen Tagebaus. Die einfache, schlichte und funktionale Brücke besticht mit ihrem klaren Entwurf. Die klassische, dem Ort angepasste Materialität (Cortenstahl) bewahrt die Geschichte des Standortes.“
Elis Ollero-Caprani kommt ursprünglich aus Bliedersdorf in Niedersachsen. Er kam für sein Bachelorstudium der Architektur an die BTU nach Cottbus. Nach zweijähriger Pause kehrte er für sein gegenwärtiges Masterstudium hierher zurück. Sein Gruppenpartner Kilian Müller wechselte zum dritten Bachelorsemester von der Hochschule Dessau an die BTU und strebt hier nun den Master an. Gegenwärtig absolviert er ein Erasmus-Auslandssemester im niederländischen Eindhoven. „Ich fühlte mich durch Prof. Eisenloffel und Prof. Ripke sehr gut betreut“, hält er fest. „Auch im letzten Jahr hatte ich schon einen Masterentwurf, der auch eine Wettbewerbsteilnahme umfasste, bei den beiden erstellt und hatte dort nur gute Erfahrungen gemacht. An der BTU macht das Architektur-Studieren sehr viel Spaß.“
Lisa Klotzbach und Dennis Hildebrandt wurden für ihren Wettbewerbsbeitrag “Balanceakt” mit dem dritten Preis im Wettbewerb – dotiert mit 500 Euro – geehrt. „Die an einem Pylon hängende Spirale stellt mit ihrer futuristisch anmutenden Formgebung eine bemerkenswerte Landmarke dar, die dem Ort die gewünschte Aufmerksam bietet“, vermerkt die Jury dazu.
Über einen Ankauf in Höhe von 300 Euro für Ihren Wettbewerbsbeitrag „Faltwurm“ freuen sich Fenja Pagel und Jasmin Kirchhoff. Unter anderem lobt die Jury die dynamische Wirkung der skulpturalen Landmarke mit einer S-förmigen Brückenform und der filigranen, deutlich ablesbaren Faltwerk-Konstruktion.
Aufgabe des studentischen Ideenwettbewerbs KANAL VERquer war es, einen Denkanstoß, eine Initialzündung für den Bau einer Querung über den Störmthaler Kanal zu geben. Das Ergebnis sollte in technischer, gestalterischer und wirtschaftlicher Hinsicht, mit hoher touristischer Attraktivität langfristig das Leipziger Neuseenland bereichern. Das hier befindliche Wettbewerbsareal liegt auf dem Gebiet des ehemaligen Tagebaus Espenhain. Hier entstand neben anderen Tagebauseen der Störmthaler See. Durch ein seenverbindendes Kanalbett sowie gemeinsame Rad- und Wanderwege bildet er mit dem benachbarten Markkleeberger See eine touristische Einheit. Auf Grundlage des Abschlussbetriebsplans der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) ist im Rahmen der Grundsanierung für den Tagebau Espenhain für den Schluss des Rundweges um den Störmthaler See ein Querungsbauwerk über den Gewässerverbindungskanal zwischen Störmthaler See und Markkleeberger See geplant.
Die Gemeinde Großpösna lobte den Wettbewerb aus und beauftragte mit der Wettbewerbsdurchführung das Leipziger Büro Schiller Endres Architekten. 15 studentische Teams der Bauhaus-Universität Weimar, der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig und der BTU Cottbus–Senftenberg beteiligten sich. Die im Wettbewerb prämierten ersten drei Entwürfe werden von der Gemeinde Großpösna auf wirtschaftliche und technische Machbarkeit sowie auf ihren nachhaltigen tourismuswirtschaftlichen Sinn geprüft. In der Gemeindeverwaltung werden die Siegerentwürfe der Öffentlichkeit präsentiert.
Foto: BTU Cottbus-Senftenberg
pm/red