„Fremde Freundinnen“ – bereits im Dezember 2017 hat das Frauenzentrum Cottbus unter diesem Titel Geschichten von Frauen herausgebracht, deren Geburtsort fern von Deutschland liegt.
Warum? Hanka Lindner, Geschäftsführerin des Frauenzentrums beschreibt es so: „Vor dem Hintergrund wachsender globaler Unruhen, Kriege und Flüchtlingsströme und damit einhergehender Veränderungen in der deutschen Gesellschaft, war es unsere Intention, zu zeigen, dass es Migration schon immer gegeben hat. Ohne sie wäre unsere heutige Welt nicht die, die sie ist.
Und wir wollten zeigen, dass die Frauen aus den vielfältigsten Gründen ihre ursprüngliche Heimat verlassen und in Deutschland ein neues Leben beginnen. Außerdem war es uns wichtig, sie aus ihrer „Flüchtlingsanonymität“ zu holen und Frauen kennen zu lernen, die Mutter, Ehefrau, Schwester, Ingenieurin, Pastorin, Künstlerin oder Bäuerin sind.
Mittlerweile ist für uns alle im Cottbuser Frauenzentrum noch die Motivation dazu gekommen, ein Zeichen gegen Fremdenhass, für Respekt und Miteinander zu setzen und uns auf diese Weise in den BürgerInnendialog einzubringen.“
Am 26. Juni 2018 wurde das vom Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat geförderte Projekt mit einer viel beachteten Fotoausstellung komplettiert. Die engagierte Cottbuser Fotografin Antje Müller, die sich bereits mit anderen sozialen Projekten einen Namen machen konnte, hat 21 Frauen aus 9 Ländern portraitiert. Entstanden sind beeindruckende Fotos von starken Frauen. Für Antje Müller ging es dabei neben dem Fotografieren immer darum, Frauen mit ihren Geschichten kennen zu lernen und die Protagonistinnen von Anfang an in die Entwicklung der Ausstellung einzubeziehen. So hat sich für sie und die beteiligten ausländischen Frauen der Titel des Projekts „Fremde Freundinnen“ recht schnell erlebbar gemacht.
Immer mehr Besucherinnen und Besucher kamen an diesem Abend in die Lila Villa, genauso wie es sich Hanka Lindner und Antje Müller gewünscht hatten: durch Portraits, Geschichten und Gespräche einen Zugang zu anderen Kulturen finden und gemeinsam reicher zu werden. Musikalisch begleitet wurde die Ausstellungseröffnung am Klavier durch eine der portraitierten Frauen. Viktoriia Trakaliuks Leidenschaft gehört der Musik, doch genauso wichtig ist es ihr, als Pastorin Menschen Unterstützung in Problemlagen zu geben.
Noch lange haben deutsche und ausländische Menschen an diesem Abend zusammen gesessen, über Gott und die Welt geredet, Kontakte geknüpft und neue Projekte geschmiedet.
Die Ausstellung wird noch bis Anfang September im Frauenzentrum Cottbus e. V., Thiemstr. 55 zu sehen sein. Folgetermine an anderen Orten sind bereits geplant.