Beide Teams der Regionalliga Nordost agierten in den ersten zwanzig Minuten vorwiegend im Mittelfeld des aufgeweichten, tiefen Bodens im Südstadion an der Lipezker Straße. Strafraumszenen blieben deshalb zunächst Fehlanzeige. Während die Berliner Abwehr vor allem durch Moritz-Ruben Jäntzsch und Julian Hartmann sehr aufmerksam und stabil wirkte, gab es bei den Cottbusern im Aufbauspiel einige Unkonzentriertheiten.
So waren es dann auch die Viktoria-Junioren, die mit zwei nicht ungefährlichen Fernschüssen erste Achtungszeichen setzten. Doch FCE-Keeper Tim Stawecki lenkte einmal reaktionsschnell zur Ecke und beim zweiten Mal ging das Leder anderthalb Meter am Tor vorbei. Nach einem Freistoß von links entstand ein Gewühl im Fünf-Meter-Raum der Berliner, das Antonio Linge zum 1:0-Führungstreffer nutzte (26. Min.). Kurz danach schoss Dominik Deumer zum 2:0-Pausenstand ein (31.).
Zu Beginn der zweiten Spielhälfte investierten die Viktorianer mehr in ein druckvolleres Aufbauspiel, schafften aber nicht den angestrebten Anschlusstreffer. Im Gegenteil: Mit einer herrlichen Kopfballaktion überwand Moritz Broschinski im Fünf-Meter-Raum mehrere Berliner Abwehrspieler einschließlich den erneut zu zögerlichen Torwart Fabio Pluntke zum 3:0 (58.). Damit war die Gegenwehr der Hauptstädter faktisch gebrochen, und die Lausitzer legten durch den nach einer Verletzung wieder erstarkten Pieter-Marvin Wolf (67.) und Niklas Geisler (70.) noch zwei weitere Treffer zum verdienten 5:0-Endstand nach. Die insgesamt 59 Zuschauer sahen eine äußerst faire Begegnung, in der Schiedsrichter Justin Weigt lediglich einmal Gelb zeigte – gegen den eingewechselten Cottbuser Finn Wozniak (84. Min).
FCE-Trainer Andreas Richter sagte dazu: „Wir kamen anfangs recht zäh in dieses Spiel, hatten unnötige Ballverluste, versuchten es auch zu oft über die rechte Seite und liefen zu viel mit dem Ball als das Leder laufen zu lassen. Lob verdient sich meine Mannschaft dafür, dass sie auch nach dem 3:0 weiter offensiv blieb und jetzt auch über beide Flügel gut kombinierte“. Viktoria-Trainer Semih Keskin gratulierte dem Energie-Team zum Sieg und seinem „schnörkellosen, effektiven Vertikalspiel, gegen das wir keine Mittel fanden“.
Erklärend fügte er hinzu, dass es für seine Mannschaft schwierig sei, sich auf echtem – zudem durch den Regen aufgeweichten -, Rasen zu bewegen. Denn „bei uns in Tempelhof können wir seit sechs Monaten lediglich auf Kunstrasen spielen“. Das könne allerdings keine Ausrede für die hohe Niederlage sein, zumal man in der Vorwoche Hansa Rostock mit 5:0 besiegt habe.
A-Junioren: FC Energie – FC Viktoria 1889 Berlin 5:0 (2:0).
Text und Fotos: Rudolf Neuland