Der Stadtumbau und die sorbisch/wendischen Wurzeln der Region standen am Montag im Mittelpunkt eines Besuches aus Japan in Cottbus. Prof. Isamu Hatsutani, Dozent der Osaka University of Commerce, Fakultät öffentliches Recht, informierte sich bei den Fachleuten im Rathaus und im Stadtteil Schmellwitz über die Methoden und Möglichkeiten, wie sich eine Stadt auf den demografischen Wandel und den Verlust von Einwohnern einstellt.
Nach einem Fachgespräch im Rathaus am neumarkt unternahm der Gast aus Japan einen Rundgang durch die Altstadt. Dort interessierte er sich sehr für die Bewahrung sorbisch-wendischer Spuren in der Stadt. So besichtigte er die Klosterkirche und das wendische Viertel, unter anderem mit der Darstellung des Hochzeitszuges am Giebel, sowie den Altmarkt mit der Erinnerungstafel für die sorbisch-wendische Schneidermeisterin und Trachtenstockerin Paulise Krautz. Das Interesse an der Minderheit hatte ein Brieffreund bei dem dem Gast aus Japan geweckt. Gleichzeitig erkundigte er sich über das Schicksal der Tuchindustrie und über die Nachnutzung leerer Fabrikgebäude.
Am Nachmittag besuchte Prof. Hatsutani den Stadtteil Schmellwitz und sprach dort unter anderen mit Stadtteilmanagerin Karin Kühl. Am 19. März wird eine 30-köpfige Delegation der Hosei-Universität Tokio in Cottbus erwartet.