Osteuropa zwischen neuer Urbanität und traditionellem Heimatverständnis
In diesem Jahr gibt es ein Jubiläum in Cottbus: Bereits zum 25. Mal blickt die Stadt und das neugierige Publikum auf das osteuropäische Filmschaffen. Ein Grund zum Feiern – aber auch zum Nachdenken. Die Veranstaltung (03. bis 08. November 2015) spiegelt auch die aktuelle geopolitische Lage wider. „Natürlich schlägt sich die globale Stimmung auch in den Beiträgen zur Jubiläumsausgabe des FilmFestival Cottbus nieder“, sagt Programmdirektor Bernd Buder. „Die Filmemacher reflektieren die Vergangenheit, die Zukunft und die Gegenwart, geben Statements ab, dokumentieren Geschehenes oder versuchen, den Blickwinkel ihrer Zuschauer zu ändern.“
Gezeigt wird dabei „mitnichten nur düsteres Kino aus Ost- und Mitteleuropa“, so Buder weiter. Viele Filmemacher kommentierten ihre Gesellschaft mit schwarzem Humor oder aus sehr persönlichen Blickwinkeln oder drehten Genrefilme, die es – technisch wie narrativ – mit der internationalen Konkurrenz durchaus aufnehmen können.
Zwölf Beiträge gehen in diesem Jahr im Wettbewerb Spielfilm ins Rennen um eine der begehrten Glasskulpturen namens „Lubina“ (sorbisch: „Die Liebreizende“).
Neun bis 15 sind es im Kurzfilmwettbewerb. Der U18 Deutsch-Polnische Wettbewerb Jugendfilm vergleicht den Alltag Heranwachsender hierzulande mit seinem östlichen Nachbarn.
In der Sektion Spektrum wendet sich das Festival an speziellere Zielgruppen mit Experimentalfilmen bis hin zum Horror-Genre. Die Reihe Nationale Hits präsentiert Blockbuster aus Mittel- und Osteuropa. Der Fokus beschäftigt sich mit dem „Osteuropa der Städte“. So wird beispielsweise der urbane Geist eingefangen, aber auch die damit verbundene gesellschaftliche Umbruchsituation wie Landflucht und Gentrifizierung. Hochaktuell: Das Thema Islam in Osteuropa, das ebenfalls beleuchtet wird. In den Polnischen Horizonten wird die zeitgenössische Filmszene Polens erkundet, ein ähnliches Anliegen verfolgt der Russische Tag.
Das Deutsch-Polnisch-Russische Filmforum „Wandel in Erinnerung“ bietet einen „Trialog“ zu den Transformationsprozessen der 90er Jahre und heute in (Ost-)Deutschland, Polen und Russland. Die Möglichkeit zu den Filmgesprächen (Q&A) sowie zu den MasterTalks bietet sich während der gesamten Festivalwoche. Zu den diesjährigen Referenten gehört unter anderem der ungarische Kultregisseur István Szabó.
Regionale Filmemacher und Themen in das Bewusstsein der aus aller Welt anreisenden Gäste zu rücken ist das Anliegen der Sektion Heimat | Domownja. Bei der 13. Cottbuser FilmSchau gibt es einen Einblick in das regionale Filmschaffen.
Quelle: TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH