Erstmals live in Cottbus erlebten zahlreiche Kunstbegeisterte am sommerlich frühen Samstagnachmittag, den 19. September 2015 einen zweidimensionalen Streifzug durch Raum und Zeit, denn die 9. Galerienwanderung des Kulturradios des RBBs präsentierte die Bedeutung zwischen der aktuellen Kunst und neuer Musik.
Die festgesetzte Startlinie erwies sich auch gleichzeitig als Zielort der Wanderung. Alles begann im Cottbuser Kunstmuseum DIESELKRAFTWERK, welches mit harmonischen Inspirationen den Geist der Zeit erweckte. Eindrucksvoll und mit Neugier richteten sich die Blicke der Besucher auf die vor ihnen hängenden Ausstellungswerke.
Zu der künstlerischen Entdeckungsreise zählten auch die Galerien ,,Haus 23‘‘, ,,Fango‘‘ und ,,Ebert‘‘. In den Ausstellungsräumen des Dieselkraftwerkes konnten die Interessierten die ,,Konstellation || – Clemens Gröszer‘‘ mit Freude bewundern, sich den Zeichnungen und Fotografien der russischen Avantgarde widmen und die inspirierende Stilllebenmalerei von den beiden Cottbusern Martin Tiede und Matthias Körner sowie die des französischen Malers Cristof Yvoré auf sich wirken lassen. Die musikalisch rhythmischen Kompositionen von Cathy Milliken, Theo Nabicht, Georg Katzer, Clara Ianotta und Jakob Ullmann zogen das Gemüt ins Reich der Fantasie.
In der Galerie HAUS 23 brachte Micha Brendel sein Kunstverständnis gegenüber den Besuchern zum Ausdruck und erzählte über das Zustandekommen seiner Werke. Kristina-Kathrin Rischow beeindruckte mit ihren farbfrohen Landschaftsaquarellen in der Galerie EBERT, denn aus ihren Bildern war ersichtlich, dass sie das Farbenspiel von Licht und Schatten abwechslungsreich in vollen Zügen genoss. In der Galerie FANGO erwartete die Kunstliebhaber eine facettenreiche Live-Show der Street Artists Florian Bölike, Carlo Beley, Reinhart Deutschmann, Artourette und Christoph Kugler. Der wohl schwierigsten Herausforderung stellte sich das Amateurensemble KNM Berlin, indem sie die verschiedenen Kompositionen von Fausto Romitelli, James Saunders und Salvatore Sciarrino mit ihrem eigenen Auffassungsvermögen neu interpretierten. Dabei waren in den Melodien meist kleine Experimente und leichte Improvisationen herauszuhören, was den Freunden der Kunst magisch erschien. Das Grundkonzept basierte darauf, dass die Kombination zwischen bildender Kunst und extravaganter Musik auch im Einklang miteinander das menschliche Empfinden noch mehr verstärken und erweitern solle. Beim Betrachten eines jeden Kunstwerkes liegt es aber an jedem Individuum selbst, ob er die gemeinsame Verbindung zwischen Kunst und Musik spürbar fühlen kann oder beide Arrangements voneinander zu trennen sind. Dennoch entfachten sich überwiegend träumerische und emotionsergreifende Gefühle, welche sich zweifelslos in den Gesichtern der Besucher widerspiegelten.
Kunst sollte nicht nur schön und berührend wirken, sondern darüber hinaus auch nachdenklich, anregend und fragend stimmen. Jeder Künstler weiß: ,, MAN KANN SEINER WAHREN NATUR NICHT ENTFLIEHEN – MAN MUSS SIE LEBEN‘‘!!! Zum Abschluss der 9. Galerienwanderung bot sich für jeden Kunstinteressierten im Dieselkraftwerk die Gelegenheit, alle gesammelten Eindrücke sowie Erfahrungen noch einmal Revue passieren zu lassen und diese gemeinsam mit Veranstalter und Mitwirkenden zu reflektieren.