„Wir müssen den Schleier von unseren Augen reißen“
Fotografie und Zeichnung der russischen Avantgarde aus der Sammlung der Sepherot Foundation
21.6. – 20.9.2015
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts suchten Künstler allerorten nach neuen Ausdruckformen. Inspiriert von westeuropäischen Kunstströmungen entwickelte die russische Avantgarde eine ganz eigene, revolutionär ungegenständliche Darstellungsweise. Die Ausstellung mit rund hundert Exponaten veranschaulicht, wie die aus der bildenden Kunst kommenden Impulse auch das Medium der Fotografie durchdrangen. Insbesondere Alexander Rodtschenko, der ursprünglich Maler war, widmete sich früh der Fotomontage. Mit seiner Leica erforschte er das Großstadtleben – nicht allein, um Realität einzufangen, vielmehr stehen seine Aufnahmen ungewohnter Motive aus außergewöhnlichen Perspektiven im Zeichen abstrakt-malerischer Bildkompositionen. Auch El Lissitzky oder Georgi Selma übertrugen bildnerische Strategien auf die Fotografie. In der Gegenüberstellung mit Papierarbeiten und Zeichnungen, etwa von Kasimir Malewitsch, wird die Fortführung von Suprematismus und Konstruktivismus mit fotografischen Mitteln eindrucksvoll verdeutlicht.
Mit Werken von:
Jewgeni Chaldei, Alexandra Exter, Boris Ignatowitsch, Wassili Jermilow, EL Lissitzky, Kasimir Malewitsch, Ida Nappelbaum, Ljubow Popowa, Michail Prechner, Alexander Rodtschenko, Olga Rosanowa, Konstantin Roshdestwenski, Georgi Selma, Nikolai Sujetin , Wladimir Tatlin, Ilja Tschaschnik, Jakow Tschernichow, Nadeshda Udalzowa
Stationen der Ausstellung:
Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim,
Kunstmuseum Bochum,
dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus
Zur Ausstellung erschien ein Katalog:
„Wir müssen den Schleier von unseren Augen reißen“. Fotografie und Zeichnung der russischen Avantgarde aus der Sammlung der Sepherot Foundation, hrsg. von Beate Kemfert, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2014
Fotos: Alexander Rodtschenko, Die Treppe; Lasar (El) Lissitzky, Selbstporträt,
Sepherot Foundation (Liechtenstein) © VG Bild-Kunst, Bonn 2015
Quelle: Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus