Man merkte schon bei der Parkplatzsuche das es ein guter Abend für den Cottbuser Handball wird. 1.000 Fans hatte sich der LHC Cottbus zum Valentinstag in Rot gewünscht, 1.400 kamen! Es war voll in der Lausitz-Arena, auch rund 100 Insel Usedom Fans hatten sich auf den Weg von der Küste bis in die Lausitz gemacht, um ihr Team lautstark zu unterstützen. Der Spitzenreiter war angeschlagen, kassierte gegen Werder seine erste Saisonniederlage und war nun gegen den LHC in Zugzwang. Die Lausitzer verloren lediglich den ersten Spieltag gegen Bad Doberan und reisen seitdem mit einer weißen Weste durch die Ligaspielorte. Beim Sieg in Neubrandenburg letzte Woche kristallisierte sich Kevin Deisting, der für die beiden Stammtorhüter Berndt und Mudrick einspringen musste, zum starken Rückhalt. Berndt kehrte zwar wieder gesund zurück, doch Linge honorierte die gute Leistung mit einem Starteinsatz für den A-Junior.
Und damit sollte er goldrichtig liegen. Deisting wuchs während des Spiels über sich hinaus und hielt sein Team in schwierigen Phasen in der Partie, avancierte gar zum Matchwinner, als er in den Schlusssekunden den letzten Usedomangriff parierte. Danach brach die Halle in Siegesjubel aus. Das entscheidende Führungstor hatte vorher Trupp über rechts erzielt, zum 25:24 Endstand! Damit war klar, Cottbus hat ab sofort den Aufstieg in die dritte Liga in der eigenen Hand.
Das Spiel selbst war Werbung für den Handballsport, Cottbus ging schnell durch Trupp, Robert Takev und Nietzel in Führung, ehe Usedom das erste Mal traf. Doch die Gäste kamen ins Spiel, glichen beim 5:5 erstmals aus. Danach leisteten sich beide Angriffsreihen einige Fehlwürfe, Deisting auf Cottbuser Seite und Petersen für Usedom. Linge nahm die erste Auszeit um sein Team wieder in die Spur zu bekommen. der Ex-Usedomer Nietzel war prompt zur Stelle und erzielte zwei Tore in Folge zum 10:8 in der 22. Minute, das zweite Tor erzielte Nietzel über einem Konter, nachdem Deisting hinten einen Gästeangriff abgewehrt hatte. Bis zur Pause konnten die Cottbuser durch Trupp und Nietzel auf 14:10 davonziehen.
Den Start in die zweite Hälfte verschlief der LHC, Usedom konnte zwei Tore erzielen, alle anderen Aktionen beider Mannschaften liefen ins Leere. Erst nach fünf Minuten konnte Trupp, nach langem Ball von Deisting, das 15:12 erzielen. Der Tabellenzweite hielt den Dreitorevorsprung bis zur 48. Minute, mehrere Überzahlminuten konnten die Cottbuser nicht nutzen. Dann kam Usedom auf 19:18 ran und ließ nicht mehr locker. Drei Minuten vor Schluss glichen sie auf 21:21 aus, ehe Meier die erneute Führung erzielen konnte. Jedes Mal konnten die Insulaner wieder gleichziehen, Nietzel warf immer wieder von links ins Tor, bis zum 24:23 in der 59. Minute. Usedom kam nochmal zurück, Trupp konnte in der Schlussminute über einen schnellen Angriff das 25:24 erzielen, zwölf Sekunden vor Abpfiff hatten die Gäste die letzte Chance, doch Deisting im Cottbuser Kasten war stark zur Stelle. Alles danach ging im Siegestaumel unter!
Beide Teams lieferten sich eine hochkarätige Partie in der vor allem die Abwehrleistungen und beide Torhüter herauszuheben sind. Am Ende lag der LHC nicht einmal zurück und fährt einen wichtigen Sieg ein.
Nächste Woche kommt es zum Lokalderby in heimischer Halle gegen den TSG Lübbenau. Die Spreewälder kämpfen gegen den Abstieg und werden mit voller Fankapelle nach Cottbus kommen. Die Halle hat noch weitere 400 Plätze, wenn die Zuschauerzahl von diesem wieder erreicht wird, wäre das ein großer Erfolg für den Cottbuser Handball, das Spiel war jedenfalls schon Werbung dafür.
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