Stipendiaten 2012 + Kunst-Förderpreisträger 2013 des Landes Brandenburg
22.11.2014 – 18.1.2015
Eröffnung :
Freitag, 21. November, ab 19.00 Uhr freier Zugang in die Ausstellungen,
1930 Uhr Begrüßung und Einführung
dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus (Uferstraße/ Am Amtsteich 15)
Eintritt frei!
Die Stipendiaten-Ausstellungen, die immer wieder lebendige Einblicke in die zeitgenössische Kunstproduktion im Lande gewähren, zählen seit langem zum festen Bestandteil des dkw.-Programms. Durch Aufstockung und Veränderung der Ausschreibung wurde aus den seit 1994 vergebenen Arbeitsstipendien für Bildende Kunst im Jahre 2013 der Kunst-Förderpreis, den das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg seither alljährlich an drei Ausgewählte vergibt.
Die aktuellen Arbeitsergebnisse der sechs Künstlerinnen und Künstler präsentiert das Kunstmuseum in diesem Jahr in drei Ausstellungen, wobei jeweils zwei Positionen miteinander in den Dialog treten. In Fortsetzung von „Gemischtes Doppel I und II“ folgt nun die dritte Ausstellung mit Arbeiten von Anne Heinlein und Katrin von Lehmann.
Bei beiden Künstlerinnen steht am Anfang der Arbeit die Recherche von Prozessen, die im Vergangenen liegen. So suchte die Fotografin Anne Heinlein für ihre Serie „Wüstungen“ Orte an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze auf, an denen bis in die 1980er Jahre Dörfer existierten. Von den Häusern und Gehöften, die von den DDR-Behörden zu Zeiten des Mauerbaus und der Grenzverstärkung enteignet und dem Erdboden gleichgemacht wurden, ist nichts geblieben. Die geschliffenen Dörfer sind unter Gras, Gebüsch und Bäumen gänzlich verschwunden und die bewusst in schwarz weiß gehaltenen Bilder zeigen nun stille menschenleere Landschaften.
Katrin von Lehmann ließ sich in ihrer gefalteten Pinselzeichnung „Die Feigenmauer aufdecken“ vom Etatentwurf eines Hofgärtners aus dem 19. Jahrhundert inspirieren. Die Aufzeichnungen, die gärtnerische Tätigkeiten in der Orangerie und im Lustgarten von Sanssouci im Jahr 1834 auflisten, werden zum Ausgangspunkt der Arbeit. In der Zeichnung und im Faltprozess transformiert die Künstlerin das historische Dokument in eine neue Form und verweist auf die komplexen Zusammenhänge von Natur, Zeit und Raum.
Katrin von Lehmann Die Feigenmauer aufdecken (Detail), 2013, Pinselzeichnung auf Papier, Foto: Bernd Hiepe
Quelle: dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus