Landesklasse Süd: VfB Cottbus 97 – Kolkwitzer SV 1896 0:0 (0:0)
Da die Kolkwitzer seit genau einer Woche bereits als Aufsteiger in die Landesliga feststehen, sahen die Cottbuser ihre Chance auf dem Sportplatz an der Schlachthofstraße für einen Überraschungserfolg. So ließ man es jedenfalls vorab auf der Vereins-Homepage mehr als deutlich durchblicken.
Allein schon die taktische Anfangsformation der Gastgeber – eine 4-4-2-Austellung – sagte aus, dass die Brückner-Elf zunächst mal auf eine kompakte Defensive setzte, um einen frühen Gegentreffer zu vermeiden. Auf ein Offensivspektakel war allerdings auch der Kolkwitzer SV nicht aus, trotz einer 4-2-3-1-Aufstellung mit Matthias Bagola als Sturmspitze sowie dahinter die ansonsten stets torgefährlichen Toni Helbig, Marten Zittlau und Paul Zerna. Auch die Frischke-Schützlinge agierten ähnlich wie das VfB-Team. So kam es, dass beide Keeper, sowohl der zum Beginn der Rückrunde aus Laubsdorf zurück gekehrte Michael Noack als auch sein Gegenüber Robert Waltschew, in den ersten zwanzig Minuten genügend Muße hatten, die angenehme Frühsommer-Sonne zu genießen ohne dabei allerdings die die Aufmerksamkeit zu vernachlässigen. Mit anderen Worten: Die reichlich 100 Zuschauer sahen zwei sich vorsichtig abtastende Teams und ein zum Teil ziemlich zerfahrenes Ballgeschiebe zwischen den 16-Meter-Räumen. Unterbrochen wurde die Langeweile der ersten 45 Minuten lediglich als der Einheimische Stefan Babbe nach Zuspiel von Mathias Pastowski den Kolkwitzer Keeper Waltschew anschoss. Mit einem weiteren Torschussversuch von links verfehlte Babbe den langen Pfosten knapp.
Zu Beginn der zweiten Spielhälfte keimte allmählich die die Hoffnung auf Zählbares auf, weil beide Mannschaften offensichtlich mehr auf Angriffsaktionen und –abschlüsse aus waren. Bei den Gästen schaltete sich der „Jubilar“ Max Streich (er bestritt am Samstag sein 250. Männer-Punktspiel für Kolkwitz) etliche Male in die Offensive ein und flankte vom rechten Fügel (Foto). Doch entweder wurde das Leder zur Ecke abgewehrt oder wurde zur Beute des stets aufmerksamen VfB-Torwarts Noack. So plätscherte die beiderseits von der Einstellung „Nur nicht verlieren!“ geprägte faire Begegnung bis zum Abpfiff des sicher amtierenden Schiedsrichters Marko Kuba (Calau) vor sich hin – mit einem torlosen Remis der „besseren Sorte“, wie man hörte.
Die VfB-Trainer Matthias Brückner und Thomas Rackel lobten ihr Team noch auf dem Rasen: „Wir sind mit dieser taktisch geprägten Leistung insgesamt sehr zufrieden, nachdem uns schon im Hinspiel ein 1:1 gelungen war“. Der Kolkwitzer Coach Christian Frischke erklärte: „Natürlich hätte ich mich über einen Sieg gefreut, weil unsere Bilanz gegen den VfB Cottbus seit zwei Jahren mit nun drei Unentschieden und einer 0:1-Niederlage negativ ist. Aber dennoch bescheinige ich auch meinen Jungs eine gute Leistung. Speziell Marten Zittlau wünsche ich für die beiden restlichen Saisonspiele, dass er noch einige Treffer erzielt, weil er damit Torschützenkönig der Landesklasse Süd werden kann“.
Bericht und Fotos: Rudolf Neuland