Am Sonnabend, ab 19:30 Uhr, gab es eine nächste Runde des “19. Kabaretttreffens der Studiosi”. Alle Tickets (250 Plätze) waren bereits im Vorverkauf abgesetzt worden, was somit das anhaltende Interesse der Cottbuser an dieser Kulturform ausdrücklich beweist.
Gleich zu Beginn waren die “Translatenten” aus Ludwigsburg angekündigt. Wegen Krankheit konnte aber nur ein Mitglied des Duos anreisen, es war Fabian Friedl (www.fabianfriedl.de). Er war zum ersten Mal hier in Cottbus und konnte sofort die Herzen der Besucher erobern. Da er sonst auch als Solist unterwegs ist, gelang ihm auch die notwendig gewordene Improvisation und er präsentierte eine abwechslungsreiche Vorstellung. Er glänzte mit Songparodien und witzigen Texten. Dabei wurde u.a. auch sein Talent als “Slamer” erkennbar.
Im zweiten Teil des Abends trat das Duo “Nächstenliebe” aus Berlin auf (http://goo.gl/5diaA6). Ursprünglich kommen beide Kabarettisten, Hennig Ruwe und Stefan Vörding, aus Ahaus in Westfalen und traten dort bereits gemeinsam im Schulkabarett auf. Beide überzeugten mit Kabarett im ursprünglichen Sinne, dieser Tradition fühlen sie sich auch ausdrücklich verpflichtet. Mit Wortwitz und aktueller Themenwahl und vor allem auch fehlender Political Correctness, es ging mehrfach ein Raunen durch den Saal – was will man mehr als Kabarettist, wussten sie zu überzeugen. Als sehr mutig kann die Entscheidung für einen vollständigen Sketch mit Lokalbezug gelten. Dies kann durchaus auch ins Auge gehen. Aber nicht bei “Nächstenliebe”, sie “verarbeiteten” viele aktuelle Cottbuser Probleme und konnten so das Publikum sehr gut einbinden. Dem Organisationsbüro wird eine erneute Einladung, für das Jubiläumstreffen 2015 (20.), ausdrücklich empfohlen!
Etwas lyrischer und musikalischer wurde es im Programm von Michael Feindler aus Berlin. Er gestaltete den dritten und letzten Teil des Abend mit seinem Programm “Dumm nickt gut”. Er war bereits in der Vergangenheit zu Gast in Cottbus. Von Bildungspolitik über Facebook und Euro-Krise, alle diese Themen wurden mit Gitarre, Feingefühl und Augenzwinkern präsentiert.