Das brandenburgische Kabinett hat dem Entwurf eines Zuschussvertrages zur Umsetzung des Investitionsvorhabens „Aufbau der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem“ am gestrigen Dienstag zugestimmt. Das teilte das Universitätsklinikum mit. Der Vertrag zwischen dem Land Brandenburg und der MUL – CT schafft die Grundlage für ein einheitliches Finanzierungsverfahren sowie die Vergabe eines Totalauftragnehmers für umfangreiche Neu-, Um- und Erweiterungsbauten in Forschung, Lehre und Krankenversorgung. Geplant ist die schrittweise Realisierung der Baumaßnahmen bis Mitte der 2030er Jahre, wofür bis zu 821 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Vertreter der Universitätsleitung bewerten den Beschluss als wichtigen Meilenstein für den weiteren Aufbau und die Einhaltung der Zeitpläne, unter anderem mit Blick auf den Studienstart im Wintersemester 2026/27. Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle betont zudem die Bedeutung des Projekts für die Entwicklung der Lausitz und verweist auf erhebliche Investitionen von Bund und Land.
Kabinett stimmt Zuschussvertrag für MUL – CT zu
Wie die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem mitteilt, hat das Brandenburgische Kabinett in seiner Sitzung vom 16. Dezember 2025 dem von Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle vorgelegten Entwurf des Zuschussvertrages zugestimmt. Der Vertrag regelt die Umsetzung des Investitionsvorhabens „Aufbau der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL – CT)“ zwischen dem Land Brandenburg und der Medizinischen Universität in Cottbus.
Der Zuschussvertrag ermöglicht ein einheitliches Finanzierungsverfahren sowie die Vergabe und Beauftragung eines Totalauftragnehmers. Das Investitionsvorhaben umfasst Neu-, Um- und Erweiterungsbaumaßnahmen an der Medizinuniversität. Geplant ist die Schaffung von Flächen für Forschung und Lehre, Erweiterungsflächen für die Krankenversorgung sowie Flächen zur übergangsweisen Unterbringung. Die Bauvorhaben sollen schrittweise bis Mitte der 2030er Jahre umgesetzt werden. Für die Maßnahmen stehen bis zu 821 Millionen Euro zur Verfügung.
Positive Reaktionen aus dem Vorstand der MUL – CT
Der Kabinettsbeschluss sorgt nach Angaben der Universität für positive Reaktionen insbesondere an der MUL – CT. Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel, Vorstandsvorsitzender der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem, erklärte: „Wir sind hocherfreut, dass das Kabinett am Dienstag dem vom Wissenschaftsministerium vorgelegten Entwurf des Zuschussvertrages zur Umsetzung des Investitionsvorhabens Aufbau der MUL – CT zugestimmt hat.“
Weiter sagte Nagel: „Unser Dank gilt dem Bund, dem Land Brandenburg und insbesondere dem Wissenschaftsministerium für die große Unterstützung bei dem Zustandekommen des komplexen Vertrages. Er ist Ausdruck des gegenseitigen Vertrauens der Institutionen und in dieser Zeit auch ein Zeichen für zukunftsorientiertes Handeln. Das ist keine Selbstverständlichkeit.“
Auch Prof. Dr. Ulrike Gutheil, Gründungsvorstand universitärer Strukturaufbau, bewertete den Beschluss positiv. Mit dem nun beschlossenen Zuschussvertrag werde der Prozess der Umsetzung des Bauvorhabens für Lehr- und Forschungsgebäude beschleunigt und vereinfacht sowie wirtschaftlicher gestaltet. Laut Gutheil handele es sich um einen großen Meilenstein für die MUL – CT. Der Vertrag schaffe die Grundlage, die geplanten Zeitabläufe für den Studienstart und die anschließende kurze Interimsphase mit entstehenden Neubauten für Lehre und Forschung realisieren zu können.
Land sieht Investition in die Zukunft der Region
Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle erklärte, dass mit der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem in die Zukunft der gesamten Region investiert werde. Mit dem Investitionsvorhaben schreite der Aufbau der Medizinuniversität weiter voran. Neben Bundesmitteln aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen werde auch das Land Brandenburg erhebliche Mittel in Baumaßnahmen für Lehre und Krankenversorgung investieren. Nach Angaben der Ministerin sollen die ersten Medizinstudierenden im Wintersemester 2026/27 starten.
Hintergrund zur Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem
Die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem wurde am 1. Juli 2024 gegründet, als das Carl-Thiem-Klinikum von der kommunalen in die Landesträgerschaft wechselte. Die staatliche Universitätsmedizin soll den Kern eines digital unterstützten Netzwerks von Akteuren aus Gesundheit und Pflege in der Modellregion Gesundheit Lausitz bilden.
Ziel ist es, die Gesundheitsversorgung in der Lausitz zu stärken und Ärztinnen und Ärzte für Brandenburg auszubilden. Darüber hinaus soll die Forschung mit den Schwerpunkten Gesundheitssystemforschung und Digitalisierung des Gesundheitswesens zur Modernisierung des Gesundheitssystems in Deutschland beitragen. Bereits im kommenden Jahr sollen die ersten Studierenden starten. Perspektivisch sind im Vollausbau jährlich 200 Erstsemester-Studienplätze, 80 Professuren sowie rund 1.300 zusätzliche Stellen für Forschung und Lehre vorgesehen. Die Gesamtkosten für den Aufbau der Universitätsmedizin bis 2038 belaufen sich laut Pressemitteilung auf rund 3,7 Milliarden Euro, von denen mehr als die Hälfte vom Bund im Rahmen des Strukturstärkungsgesetzes Kohleregionen getragen wird.
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