Trotz der zunehmenden öffentlichen Debatte um sogenannte PFAS – per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen – gibt die LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG Entwarnung: Das Trinkwasser aus den Cottbuser Wasserwerken ist sicher. Wie das Unternehmen mitteilt, ergaben umfassende Untersuchungen bereits im Jahr 2023, dass in den Wasserwerksausgängen die PFAS-Werte unter der Nachweisgrenze lagen.
„Bei sämtlichen Proben aus unseren Wasserwerken lagen alle Werte unter der Nachweisgrenze“, erklärt LWG-Technikchef Jonas Krause. Auch das Gesundheitsamt der Stadt Cottbus bestätigte diese Ergebnisse auf Basis eigener Untersuchungen – alle gemessenen Konzentrationen lagen unterhalb der ab 2026 geltenden gesetzlichen Grenzwerte.
PFAS: Langlebig, nützlich, aber zunehmend kritisch betrachtet
PFAS sind eine Gruppe industriell genutzter Chemikalien, die für ihre wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften bekannt sind. Entsprechend vielseitig ist ihr Einsatz: Sie finden sich unter anderem in Outdoor-Textilien, Pfannen mit Antihaftbeschichtung, Löschschäumen, Lebensmittelverpackungen, Kosmetikprodukten und technischen Beschichtungen. Aufgrund ihrer hohen Stabilität zersetzen sich PFAS in der Umwelt kaum – weshalb sie auch als „Ewigkeitschemikalien“ bezeichnet werden. Gerade diese Eigenschaft führt zunehmend zu Kritik: PFAS können sich in der Umwelt anreichern, gelten als potenziell gesundheitsgefährdend und stehen im Verdacht, das Trinkwasser zu belasten.
Viele PFAS, insbesondere PFOS und PFOA, gelten als umwelt‑ und gesundheitsgefährdend. Sie können sich im Körper anreichern (Halbwertszeiten: PFOA ~ 2,7 Jahre, PFOS ~ 4,7 Jahre). Langfristige Exposition wird mit erhöhtem Risiko für Krebs, Hormonstörungen, Stoffwechsel‑ und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht (Nachzulesen bei Wikipedia).
Neue Grenzwerte ab 2026 – LWG sieht sich gut vorbereitet
Um dem Risiko durch PFAS langfristig zu begegnen, wird die neue Trinkwasserverordnung schrittweise verbindliche Grenzwerte einführen. Bereits ab Januar 2026 gilt ein Summengrenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter für 20 besonders häufige PFAS-Verbindungen. Zwei Jahre später, ab 2028, sollen weitere und strengere Grenzwerte folgen.
Die LWG sieht sich durch frühzeitige Probenahmen und Analyseverfahren gut auf diese Veränderungen vorbereitet. Jonas Krause fordert dennoch ein grundsätzliches Umdenken: „Es braucht klare Regeln und einen Wandel in der Industrie.“ Wie viele Vertreter der Wasserwirtschaft spricht sich das Unternehmen für mehr Herstellerverantwortung und eine Begrenzung des PFAS-Einsatzes in Produktionsprozessen aus.
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