Am kommenden Mittwoch (4. Juni) eröffnet Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) die Brandenburger Erdbeersaison 2008 in Werder.
Haupterntemonate sind in Mitteleuropa Mai und Juni. In Brandenburg unterliegen die Erdbeererträge im Freiland starken Schwankungen. Wesentlichen Einfluss auf die Ertragsleistung haben immer wieder klimatische Unbilden wie Winterkälte und lang anhaltende Trockenheit während der Hauptwachstumsphase der Früchte.
Nachdenklich stimmt, dass das durchschnittliche Ertragsniveau mit 36,9 Dezitonnnen je Hektar 2007 im Freilandanbau mit deutlichem Abstand das niedrigste im gesamten Bundesgebiet war.
Mit 348 Hektar Anbaufläche im Vorjahr verfügt Brandenburg nach Sachsen über die zweitgrößte Erdbeeranbaufläche in den neuen Bundesländern. In Deutschland steht der Anbau flächenmäßig an neunter Stelle. Hinzu kommen 5 Hektar Anbaufläche unter Glas mit einem durchschnittlichen Ertrag von 296 Dezitonnen je Hektar. Anbauschwerpunkte finden sich in den an Berlin grenzenden Landkreisen Potsdam-Mittelmark und Oberhavel, im Obstanbaugebiet von Frankfurt (Oder) und im Spreewald.
Der milde Winter 2007/08 und der jahreszeittypische Witterungsverlauf im Frühjahr lassen in diesem Jahr eine gute Ernte erwarten.
Anbauflächen und Hektarerträge siehe Grafik
In Brandenburg dominiert die Sorte „Elsanta“ für den Marktanbau, in geringem Umfang werden „Darselect“ und „Pandora“ angebaut. Für die Direktvermarktung werden weiterhin bei den Frühsorten „Elvira“, in der mittleren Reifezeit die Sorten „Korona“ und „Tenira“ sowie einige Spätsorten verwendet.
Chancen für die Ausdehnung der Erdbeerproduktion
Legt man in Ermangelung regionaler Daten den deutschen Durchschnittsverbrauch aus Markterzeugung (ohne Hausgärten) von 2,5 Kilogramm frischer Erdbeeren je Einwohner zugrunde, ergibt sich folgender Eigenbedarf in Berlin-Brandenburg: 5,952 Mio. Einwohner mal 2,5 Kilogramm je Einwohner summieren sich auf 14.880 Tonnen. Die Brandenburger Produktion betrug 2007 1.448 Tonnen. Der heimische Markt kann demnach nur bis zu 9,73 Prozent gedeckt werden.
Es dominieren im Berliner Umland die Direktvermarktung und Selbstpflücker – für die Verbraucher eine gute Möglichkeit, die Früchte frisch und preiswert zu erwerben. Trotz geringer Eigenproduktion besteht für die Verbraucher in Berlin und Brandenburg kein Mangel an Erdbeeren. Produzenten aus dem benachbarten Mecklenburg-Vorpommern und dem Ausland füllen die Lücke. Da also auch gegenwärtig kein Mangel an Erdbeeren in der Region herrscht, wird die Ausdehnung der heimischen Produktion zwangsläufig mit einem Verdrängungswettbewerb einhergehen, zum Vorteil der Kunden, die sich über stabile Preise freuen können.
Klimatisch bedingt, dominieren Angebote aus südlichen Regionen zu Saisonbeginn den hiesigen Markt, während die regionale Produktion erst deutlich später und wiederholt zu Zeiten von Angebotsspitzen in den Handel kommt. Ungünstig wirkten in den letzten Jahren sehr preiswerte Angebote aus Osteuropa auf dem Berliner Großmarkt. Im Ergebnis entsprach das Preisniveau oft nicht den Erwartungen der Produzenten und beeinflusste die Wirtschaftlichkeit des Anbaus negativ.
Stellt man die Absatzwege von Frischobst und Erdbeeren gegenüber, wird deutlich, dass für Erdbeeren gute Chancen für die Ausdehnung der regionalen Produktion bestehen, da der Erdbeerabsatz insbesondere bei Discountern noch eine deutlich geringere Rolle spielt. Da es sich bei den Erdbeeren um ein leicht verderbliches Produkt und damit im organisierten Lebensmitteleinzelhandel nur schwer zu handhabendes Produkt handelt, sind hier Veränderungen nur schwer durchzusetzen.
Ein bisher in der regionalen Erzeugung unterschätztes Segment ist die Produktion von Bio-Erdbeeren in Premiumqualität, deren Nachfrage bisher nahezu vollständig durch Importe gedeckt wird.
Intensive Kulturführung ist Erfolgsvoraussetzung
Deutliche Verbesserungen sind hingegen beim Ertragsniveau und somit bei der Wirtschaftlichkeit des Erdbeeranbaus möglich und notwendig. Das belegen das deutlich höhere Ertragsniveau von 108 Dezitonnen je Hektar im Jahr 2007 in Mecklenburg-Vorpommern, das unter vergleichbaren natürlichen Standortbedingungen erzielt wurde oder die Ergebnisse aus früheren Jahren im Havelland, wo bereits Ende der 80er Jahre im havelländischen Obstbaugebiet Erträge von mehr als 100 Dezitonnen erzielt wurden.
Unternehmerische Initiative, die Nutzung guter Böden beziehungsweise eine langfristige Strategie zur Steigerung der Bodenfruchtbarkeit auf leichteren Standorten, die Einhaltung der Fruchtfolge und die Nutzung resistenter Sorten sind hierfür ebenso Voraussetzung wie die exakte Unkrautbekämpfung, Bewässerung, rechtzeitige Ernte.
Es dominieren Kleinerzeuger mit Erdbeerflächen bis zu 5 Hektar. Nur wenige Quereinsteiger aus dem Gemüsebau gehen einen deutlich anderen Weg: eine vergleichsweise große betriebliche Anbauflächenkonzentration mit intensiver Bewirtschaftung der Erdbeerflächen und einer aktiven Vermarktung über eigene Marktstände in den großen Einkaufszentren der Region, im Lebensumfeld der Kunden. Bereits jetzt wird mehr als jeder zweite Hektar Erdbeeren in Brandenburg auf diese Weise bewirtschaftet und vermarktet. Ein Modell für die Zukunft? Gelingt dies, bestehen gute Chancen für eine Ausdehnung der regionalen Produktion – auch in Zeiten von Verdrängungswettbewerb und mit Preisdruck.
Gesund mit Erdbeeren
Auf der Suche nach den Ursachen fanden Wissenschaftler einen hohen Gehalt an Mineralstoffen und Vitamin C sowie eine Vielzahl antioxidativ wirkender Substanzen. Diese Antioxidantien bekämpfen freie Radikale im Körper, die für Schäden an Gefäßen und Zellgeweben verantwortlich sind.
Auf der Basis des Frischgewichts ergaben die Analysewerte bei Erdbeeren die höchsten Gehalte an Antioxidantien, gefolgt von Pflaumen, Orangen und roten Trauben. Wegen ihres hohen Eisengehalts gelten Erdbeeren als wirksames Mittel gegen Blutarmut und Bleichsucht.
Von Mitte bis Ende April/Mai kommen einheimische Erdbeeren aus Gewächshauskulturen. Von Ende Mai bis Mitte Juni stammen die Früchte aus verfrühter Freilandkultur (Abdeckung mit Lochfolie), Mitte Juni bis Mitte Juli aus Freilandkultur (früh-spät reifende Sorten). Anfang Juli bis Ende Juli sind sie aus Terminkulturen (spezielles Anbauverfahren im Freiland, Verspätung durch Wahl des Pflanztermins und speziell angezogenes Pflanzgut). Von August bis September bestimmen mehrmals tragende Sorten das Angebot. Von September bis November kommen Brandenburger Erdbeeren wieder aus Gewächshauskulturen.
Quelle: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz
Grafik © Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz
Quelle:
Am kommenden Mittwoch (4. Juni) eröffnet Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) die Brandenburger Erdbeersaison 2008 in Werder.
Haupterntemonate sind in Mitteleuropa Mai und Juni. In Brandenburg unterliegen die Erdbeererträge im Freiland starken Schwankungen. Wesentlichen Einfluss auf die Ertragsleistung haben immer wieder klimatische Unbilden wie Winterkälte und lang anhaltende Trockenheit während der Hauptwachstumsphase der Früchte.
Nachdenklich stimmt, dass das durchschnittliche Ertragsniveau mit 36,9 Dezitonnnen je Hektar 2007 im Freilandanbau mit deutlichem Abstand das niedrigste im gesamten Bundesgebiet war.
Mit 348 Hektar Anbaufläche im Vorjahr verfügt Brandenburg nach Sachsen über die zweitgrößte Erdbeeranbaufläche in den neuen Bundesländern. In Deutschland steht der Anbau flächenmäßig an neunter Stelle. Hinzu kommen 5 Hektar Anbaufläche unter Glas mit einem durchschnittlichen Ertrag von 296 Dezitonnen je Hektar. Anbauschwerpunkte finden sich in den an Berlin grenzenden Landkreisen Potsdam-Mittelmark und Oberhavel, im Obstanbaugebiet von Frankfurt (Oder) und im Spreewald.
Der milde Winter 2007/08 und der jahreszeittypische Witterungsverlauf im Frühjahr lassen in diesem Jahr eine gute Ernte erwarten.
Anbauflächen und Hektarerträge siehe Grafik
In Brandenburg dominiert die Sorte „Elsanta“ für den Marktanbau, in geringem Umfang werden „Darselect“ und „Pandora“ angebaut. Für die Direktvermarktung werden weiterhin bei den Frühsorten „Elvira“, in der mittleren Reifezeit die Sorten „Korona“ und „Tenira“ sowie einige Spätsorten verwendet.
Chancen für die Ausdehnung der Erdbeerproduktion
Legt man in Ermangelung regionaler Daten den deutschen Durchschnittsverbrauch aus Markterzeugung (ohne Hausgärten) von 2,5 Kilogramm frischer Erdbeeren je Einwohner zugrunde, ergibt sich folgender Eigenbedarf in Berlin-Brandenburg: 5,952 Mio. Einwohner mal 2,5 Kilogramm je Einwohner summieren sich auf 14.880 Tonnen. Die Brandenburger Produktion betrug 2007 1.448 Tonnen. Der heimische Markt kann demnach nur bis zu 9,73 Prozent gedeckt werden.
Es dominieren im Berliner Umland die Direktvermarktung und Selbstpflücker – für die Verbraucher eine gute Möglichkeit, die Früchte frisch und preiswert zu erwerben. Trotz geringer Eigenproduktion besteht für die Verbraucher in Berlin und Brandenburg kein Mangel an Erdbeeren. Produzenten aus dem benachbarten Mecklenburg-Vorpommern und dem Ausland füllen die Lücke. Da also auch gegenwärtig kein Mangel an Erdbeeren in der Region herrscht, wird die Ausdehnung der heimischen Produktion zwangsläufig mit einem Verdrängungswettbewerb einhergehen, zum Vorteil der Kunden, die sich über stabile Preise freuen können.
Klimatisch bedingt, dominieren Angebote aus südlichen Regionen zu Saisonbeginn den hiesigen Markt, während die regionale Produktion erst deutlich später und wiederholt zu Zeiten von Angebotsspitzen in den Handel kommt. Ungünstig wirkten in den letzten Jahren sehr preiswerte Angebote aus Osteuropa auf dem Berliner Großmarkt. Im Ergebnis entsprach das Preisniveau oft nicht den Erwartungen der Produzenten und beeinflusste die Wirtschaftlichkeit des Anbaus negativ.
Stellt man die Absatzwege von Frischobst und Erdbeeren gegenüber, wird deutlich, dass für Erdbeeren gute Chancen für die Ausdehnung der regionalen Produktion bestehen, da der Erdbeerabsatz insbesondere bei Discountern noch eine deutlich geringere Rolle spielt. Da es sich bei den Erdbeeren um ein leicht verderbliches Produkt und damit im organisierten Lebensmitteleinzelhandel nur schwer zu handhabendes Produkt handelt, sind hier Veränderungen nur schwer durchzusetzen.
Ein bisher in der regionalen Erzeugung unterschätztes Segment ist die Produktion von Bio-Erdbeeren in Premiumqualität, deren Nachfrage bisher nahezu vollständig durch Importe gedeckt wird.
Intensive Kulturführung ist Erfolgsvoraussetzung
Deutliche Verbesserungen sind hingegen beim Ertragsniveau und somit bei der Wirtschaftlichkeit des Erdbeeranbaus möglich und notwendig. Das belegen das deutlich höhere Ertragsniveau von 108 Dezitonnen je Hektar im Jahr 2007 in Mecklenburg-Vorpommern, das unter vergleichbaren natürlichen Standortbedingungen erzielt wurde oder die Ergebnisse aus früheren Jahren im Havelland, wo bereits Ende der 80er Jahre im havelländischen Obstbaugebiet Erträge von mehr als 100 Dezitonnen erzielt wurden.
Unternehmerische Initiative, die Nutzung guter Böden beziehungsweise eine langfristige Strategie zur Steigerung der Bodenfruchtbarkeit auf leichteren Standorten, die Einhaltung der Fruchtfolge und die Nutzung resistenter Sorten sind hierfür ebenso Voraussetzung wie die exakte Unkrautbekämpfung, Bewässerung, rechtzeitige Ernte.
Es dominieren Kleinerzeuger mit Erdbeerflächen bis zu 5 Hektar. Nur wenige Quereinsteiger aus dem Gemüsebau gehen einen deutlich anderen Weg: eine vergleichsweise große betriebliche Anbauflächenkonzentration mit intensiver Bewirtschaftung der Erdbeerflächen und einer aktiven Vermarktung über eigene Marktstände in den großen Einkaufszentren der Region, im Lebensumfeld der Kunden. Bereits jetzt wird mehr als jeder zweite Hektar Erdbeeren in Brandenburg auf diese Weise bewirtschaftet und vermarktet. Ein Modell für die Zukunft? Gelingt dies, bestehen gute Chancen für eine Ausdehnung der regionalen Produktion – auch in Zeiten von Verdrängungswettbewerb und mit Preisdruck.
Gesund mit Erdbeeren
Auf der Suche nach den Ursachen fanden Wissenschaftler einen hohen Gehalt an Mineralstoffen und Vitamin C sowie eine Vielzahl antioxidativ wirkender Substanzen. Diese Antioxidantien bekämpfen freie Radikale im Körper, die für Schäden an Gefäßen und Zellgeweben verantwortlich sind.
Auf der Basis des Frischgewichts ergaben die Analysewerte bei Erdbeeren die höchsten Gehalte an Antioxidantien, gefolgt von Pflaumen, Orangen und roten Trauben. Wegen ihres hohen Eisengehalts gelten Erdbeeren als wirksames Mittel gegen Blutarmut und Bleichsucht.
Von Mitte bis Ende April/Mai kommen einheimische Erdbeeren aus Gewächshauskulturen. Von Ende Mai bis Mitte Juni stammen die Früchte aus verfrühter Freilandkultur (Abdeckung mit Lochfolie), Mitte Juni bis Mitte Juli aus Freilandkultur (früh-spät reifende Sorten). Anfang Juli bis Ende Juli sind sie aus Terminkulturen (spezielles Anbauverfahren im Freiland, Verspätung durch Wahl des Pflanztermins und speziell angezogenes Pflanzgut). Von August bis September bestimmen mehrmals tragende Sorten das Angebot. Von September bis November kommen Brandenburger Erdbeeren wieder aus Gewächshauskulturen.
Quelle: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz
Grafik © Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz
Quelle:
Am kommenden Mittwoch (4. Juni) eröffnet Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) die Brandenburger Erdbeersaison 2008 in Werder.
Haupterntemonate sind in Mitteleuropa Mai und Juni. In Brandenburg unterliegen die Erdbeererträge im Freiland starken Schwankungen. Wesentlichen Einfluss auf die Ertragsleistung haben immer wieder klimatische Unbilden wie Winterkälte und lang anhaltende Trockenheit während der Hauptwachstumsphase der Früchte.
Nachdenklich stimmt, dass das durchschnittliche Ertragsniveau mit 36,9 Dezitonnnen je Hektar 2007 im Freilandanbau mit deutlichem Abstand das niedrigste im gesamten Bundesgebiet war.
Mit 348 Hektar Anbaufläche im Vorjahr verfügt Brandenburg nach Sachsen über die zweitgrößte Erdbeeranbaufläche in den neuen Bundesländern. In Deutschland steht der Anbau flächenmäßig an neunter Stelle. Hinzu kommen 5 Hektar Anbaufläche unter Glas mit einem durchschnittlichen Ertrag von 296 Dezitonnen je Hektar. Anbauschwerpunkte finden sich in den an Berlin grenzenden Landkreisen Potsdam-Mittelmark und Oberhavel, im Obstanbaugebiet von Frankfurt (Oder) und im Spreewald.
Der milde Winter 2007/08 und der jahreszeittypische Witterungsverlauf im Frühjahr lassen in diesem Jahr eine gute Ernte erwarten.
Anbauflächen und Hektarerträge siehe Grafik
In Brandenburg dominiert die Sorte „Elsanta“ für den Marktanbau, in geringem Umfang werden „Darselect“ und „Pandora“ angebaut. Für die Direktvermarktung werden weiterhin bei den Frühsorten „Elvira“, in der mittleren Reifezeit die Sorten „Korona“ und „Tenira“ sowie einige Spätsorten verwendet.
Chancen für die Ausdehnung der Erdbeerproduktion
Legt man in Ermangelung regionaler Daten den deutschen Durchschnittsverbrauch aus Markterzeugung (ohne Hausgärten) von 2,5 Kilogramm frischer Erdbeeren je Einwohner zugrunde, ergibt sich folgender Eigenbedarf in Berlin-Brandenburg: 5,952 Mio. Einwohner mal 2,5 Kilogramm je Einwohner summieren sich auf 14.880 Tonnen. Die Brandenburger Produktion betrug 2007 1.448 Tonnen. Der heimische Markt kann demnach nur bis zu 9,73 Prozent gedeckt werden.
Es dominieren im Berliner Umland die Direktvermarktung und Selbstpflücker – für die Verbraucher eine gute Möglichkeit, die Früchte frisch und preiswert zu erwerben. Trotz geringer Eigenproduktion besteht für die Verbraucher in Berlin und Brandenburg kein Mangel an Erdbeeren. Produzenten aus dem benachbarten Mecklenburg-Vorpommern und dem Ausland füllen die Lücke. Da also auch gegenwärtig kein Mangel an Erdbeeren in der Region herrscht, wird die Ausdehnung der heimischen Produktion zwangsläufig mit einem Verdrängungswettbewerb einhergehen, zum Vorteil der Kunden, die sich über stabile Preise freuen können.
Klimatisch bedingt, dominieren Angebote aus südlichen Regionen zu Saisonbeginn den hiesigen Markt, während die regionale Produktion erst deutlich später und wiederholt zu Zeiten von Angebotsspitzen in den Handel kommt. Ungünstig wirkten in den letzten Jahren sehr preiswerte Angebote aus Osteuropa auf dem Berliner Großmarkt. Im Ergebnis entsprach das Preisniveau oft nicht den Erwartungen der Produzenten und beeinflusste die Wirtschaftlichkeit des Anbaus negativ.
Stellt man die Absatzwege von Frischobst und Erdbeeren gegenüber, wird deutlich, dass für Erdbeeren gute Chancen für die Ausdehnung der regionalen Produktion bestehen, da der Erdbeerabsatz insbesondere bei Discountern noch eine deutlich geringere Rolle spielt. Da es sich bei den Erdbeeren um ein leicht verderbliches Produkt und damit im organisierten Lebensmitteleinzelhandel nur schwer zu handhabendes Produkt handelt, sind hier Veränderungen nur schwer durchzusetzen.
Ein bisher in der regionalen Erzeugung unterschätztes Segment ist die Produktion von Bio-Erdbeeren in Premiumqualität, deren Nachfrage bisher nahezu vollständig durch Importe gedeckt wird.
Intensive Kulturführung ist Erfolgsvoraussetzung
Deutliche Verbesserungen sind hingegen beim Ertragsniveau und somit bei der Wirtschaftlichkeit des Erdbeeranbaus möglich und notwendig. Das belegen das deutlich höhere Ertragsniveau von 108 Dezitonnen je Hektar im Jahr 2007 in Mecklenburg-Vorpommern, das unter vergleichbaren natürlichen Standortbedingungen erzielt wurde oder die Ergebnisse aus früheren Jahren im Havelland, wo bereits Ende der 80er Jahre im havelländischen Obstbaugebiet Erträge von mehr als 100 Dezitonnen erzielt wurden.
Unternehmerische Initiative, die Nutzung guter Böden beziehungsweise eine langfristige Strategie zur Steigerung der Bodenfruchtbarkeit auf leichteren Standorten, die Einhaltung der Fruchtfolge und die Nutzung resistenter Sorten sind hierfür ebenso Voraussetzung wie die exakte Unkrautbekämpfung, Bewässerung, rechtzeitige Ernte.
Es dominieren Kleinerzeuger mit Erdbeerflächen bis zu 5 Hektar. Nur wenige Quereinsteiger aus dem Gemüsebau gehen einen deutlich anderen Weg: eine vergleichsweise große betriebliche Anbauflächenkonzentration mit intensiver Bewirtschaftung der Erdbeerflächen und einer aktiven Vermarktung über eigene Marktstände in den großen Einkaufszentren der Region, im Lebensumfeld der Kunden. Bereits jetzt wird mehr als jeder zweite Hektar Erdbeeren in Brandenburg auf diese Weise bewirtschaftet und vermarktet. Ein Modell für die Zukunft? Gelingt dies, bestehen gute Chancen für eine Ausdehnung der regionalen Produktion – auch in Zeiten von Verdrängungswettbewerb und mit Preisdruck.
Gesund mit Erdbeeren
Auf der Suche nach den Ursachen fanden Wissenschaftler einen hohen Gehalt an Mineralstoffen und Vitamin C sowie eine Vielzahl antioxidativ wirkender Substanzen. Diese Antioxidantien bekämpfen freie Radikale im Körper, die für Schäden an Gefäßen und Zellgeweben verantwortlich sind.
Auf der Basis des Frischgewichts ergaben die Analysewerte bei Erdbeeren die höchsten Gehalte an Antioxidantien, gefolgt von Pflaumen, Orangen und roten Trauben. Wegen ihres hohen Eisengehalts gelten Erdbeeren als wirksames Mittel gegen Blutarmut und Bleichsucht.
Von Mitte bis Ende April/Mai kommen einheimische Erdbeeren aus Gewächshauskulturen. Von Ende Mai bis Mitte Juni stammen die Früchte aus verfrühter Freilandkultur (Abdeckung mit Lochfolie), Mitte Juni bis Mitte Juli aus Freilandkultur (früh-spät reifende Sorten). Anfang Juli bis Ende Juli sind sie aus Terminkulturen (spezielles Anbauverfahren im Freiland, Verspätung durch Wahl des Pflanztermins und speziell angezogenes Pflanzgut). Von August bis September bestimmen mehrmals tragende Sorten das Angebot. Von September bis November kommen Brandenburger Erdbeeren wieder aus Gewächshauskulturen.
Quelle: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz
Grafik © Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz
Quelle:
Am kommenden Mittwoch (4. Juni) eröffnet Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) die Brandenburger Erdbeersaison 2008 in Werder.
Haupterntemonate sind in Mitteleuropa Mai und Juni. In Brandenburg unterliegen die Erdbeererträge im Freiland starken Schwankungen. Wesentlichen Einfluss auf die Ertragsleistung haben immer wieder klimatische Unbilden wie Winterkälte und lang anhaltende Trockenheit während der Hauptwachstumsphase der Früchte.
Nachdenklich stimmt, dass das durchschnittliche Ertragsniveau mit 36,9 Dezitonnnen je Hektar 2007 im Freilandanbau mit deutlichem Abstand das niedrigste im gesamten Bundesgebiet war.
Mit 348 Hektar Anbaufläche im Vorjahr verfügt Brandenburg nach Sachsen über die zweitgrößte Erdbeeranbaufläche in den neuen Bundesländern. In Deutschland steht der Anbau flächenmäßig an neunter Stelle. Hinzu kommen 5 Hektar Anbaufläche unter Glas mit einem durchschnittlichen Ertrag von 296 Dezitonnen je Hektar. Anbauschwerpunkte finden sich in den an Berlin grenzenden Landkreisen Potsdam-Mittelmark und Oberhavel, im Obstanbaugebiet von Frankfurt (Oder) und im Spreewald.
Der milde Winter 2007/08 und der jahreszeittypische Witterungsverlauf im Frühjahr lassen in diesem Jahr eine gute Ernte erwarten.
Anbauflächen und Hektarerträge siehe Grafik
In Brandenburg dominiert die Sorte „Elsanta“ für den Marktanbau, in geringem Umfang werden „Darselect“ und „Pandora“ angebaut. Für die Direktvermarktung werden weiterhin bei den Frühsorten „Elvira“, in der mittleren Reifezeit die Sorten „Korona“ und „Tenira“ sowie einige Spätsorten verwendet.
Chancen für die Ausdehnung der Erdbeerproduktion
Legt man in Ermangelung regionaler Daten den deutschen Durchschnittsverbrauch aus Markterzeugung (ohne Hausgärten) von 2,5 Kilogramm frischer Erdbeeren je Einwohner zugrunde, ergibt sich folgender Eigenbedarf in Berlin-Brandenburg: 5,952 Mio. Einwohner mal 2,5 Kilogramm je Einwohner summieren sich auf 14.880 Tonnen. Die Brandenburger Produktion betrug 2007 1.448 Tonnen. Der heimische Markt kann demnach nur bis zu 9,73 Prozent gedeckt werden.
Es dominieren im Berliner Umland die Direktvermarktung und Selbstpflücker – für die Verbraucher eine gute Möglichkeit, die Früchte frisch und preiswert zu erwerben. Trotz geringer Eigenproduktion besteht für die Verbraucher in Berlin und Brandenburg kein Mangel an Erdbeeren. Produzenten aus dem benachbarten Mecklenburg-Vorpommern und dem Ausland füllen die Lücke. Da also auch gegenwärtig kein Mangel an Erdbeeren in der Region herrscht, wird die Ausdehnung der heimischen Produktion zwangsläufig mit einem Verdrängungswettbewerb einhergehen, zum Vorteil der Kunden, die sich über stabile Preise freuen können.
Klimatisch bedingt, dominieren Angebote aus südlichen Regionen zu Saisonbeginn den hiesigen Markt, während die regionale Produktion erst deutlich später und wiederholt zu Zeiten von Angebotsspitzen in den Handel kommt. Ungünstig wirkten in den letzten Jahren sehr preiswerte Angebote aus Osteuropa auf dem Berliner Großmarkt. Im Ergebnis entsprach das Preisniveau oft nicht den Erwartungen der Produzenten und beeinflusste die Wirtschaftlichkeit des Anbaus negativ.
Stellt man die Absatzwege von Frischobst und Erdbeeren gegenüber, wird deutlich, dass für Erdbeeren gute Chancen für die Ausdehnung der regionalen Produktion bestehen, da der Erdbeerabsatz insbesondere bei Discountern noch eine deutlich geringere Rolle spielt. Da es sich bei den Erdbeeren um ein leicht verderbliches Produkt und damit im organisierten Lebensmitteleinzelhandel nur schwer zu handhabendes Produkt handelt, sind hier Veränderungen nur schwer durchzusetzen.
Ein bisher in der regionalen Erzeugung unterschätztes Segment ist die Produktion von Bio-Erdbeeren in Premiumqualität, deren Nachfrage bisher nahezu vollständig durch Importe gedeckt wird.
Intensive Kulturführung ist Erfolgsvoraussetzung
Deutliche Verbesserungen sind hingegen beim Ertragsniveau und somit bei der Wirtschaftlichkeit des Erdbeeranbaus möglich und notwendig. Das belegen das deutlich höhere Ertragsniveau von 108 Dezitonnen je Hektar im Jahr 2007 in Mecklenburg-Vorpommern, das unter vergleichbaren natürlichen Standortbedingungen erzielt wurde oder die Ergebnisse aus früheren Jahren im Havelland, wo bereits Ende der 80er Jahre im havelländischen Obstbaugebiet Erträge von mehr als 100 Dezitonnen erzielt wurden.
Unternehmerische Initiative, die Nutzung guter Böden beziehungsweise eine langfristige Strategie zur Steigerung der Bodenfruchtbarkeit auf leichteren Standorten, die Einhaltung der Fruchtfolge und die Nutzung resistenter Sorten sind hierfür ebenso Voraussetzung wie die exakte Unkrautbekämpfung, Bewässerung, rechtzeitige Ernte.
Es dominieren Kleinerzeuger mit Erdbeerflächen bis zu 5 Hektar. Nur wenige Quereinsteiger aus dem Gemüsebau gehen einen deutlich anderen Weg: eine vergleichsweise große betriebliche Anbauflächenkonzentration mit intensiver Bewirtschaftung der Erdbeerflächen und einer aktiven Vermarktung über eigene Marktstände in den großen Einkaufszentren der Region, im Lebensumfeld der Kunden. Bereits jetzt wird mehr als jeder zweite Hektar Erdbeeren in Brandenburg auf diese Weise bewirtschaftet und vermarktet. Ein Modell für die Zukunft? Gelingt dies, bestehen gute Chancen für eine Ausdehnung der regionalen Produktion – auch in Zeiten von Verdrängungswettbewerb und mit Preisdruck.
Gesund mit Erdbeeren
Auf der Suche nach den Ursachen fanden Wissenschaftler einen hohen Gehalt an Mineralstoffen und Vitamin C sowie eine Vielzahl antioxidativ wirkender Substanzen. Diese Antioxidantien bekämpfen freie Radikale im Körper, die für Schäden an Gefäßen und Zellgeweben verantwortlich sind.
Auf der Basis des Frischgewichts ergaben die Analysewerte bei Erdbeeren die höchsten Gehalte an Antioxidantien, gefolgt von Pflaumen, Orangen und roten Trauben. Wegen ihres hohen Eisengehalts gelten Erdbeeren als wirksames Mittel gegen Blutarmut und Bleichsucht.
Von Mitte bis Ende April/Mai kommen einheimische Erdbeeren aus Gewächshauskulturen. Von Ende Mai bis Mitte Juni stammen die Früchte aus verfrühter Freilandkultur (Abdeckung mit Lochfolie), Mitte Juni bis Mitte Juli aus Freilandkultur (früh-spät reifende Sorten). Anfang Juli bis Ende Juli sind sie aus Terminkulturen (spezielles Anbauverfahren im Freiland, Verspätung durch Wahl des Pflanztermins und speziell angezogenes Pflanzgut). Von August bis September bestimmen mehrmals tragende Sorten das Angebot. Von September bis November kommen Brandenburger Erdbeeren wieder aus Gewächshauskulturen.
Quelle: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz
Grafik © Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz
Quelle: