Sturmtief „Sabine“ hat die Lausitz weitgehendst verschont. Wie uns die Leitstelle Lausitz im Videostatement sagte, ist der Südbrandenburger Raum mit „einem blauen Auge“ davongekommen. Bis zum Montagvormittag zählten die Feuerwehrkräfte insgesamt 46 wetterbedingte Einsätze. In den meisten Fällen handelte es sich um umgestürzte Bäume. Beeinträchtigungen gab es allerdings im Zugverkehr. Allein die ODEG meldetet zeitweise mehr als 50 Störungen im gesamten Netzgebiet, auch der RE2 zwischen Cottbus und Wismar hatte bis zum Mittag erhebliche Verspätungen. Aktuell werden noch weitere Verzögerungen angezeigt. In Cottbus kam es in einzelnen Ortsteilen außerdem zu Stromausfällen.
Die Bilanz der Leitstelle Lausitz gibt es im Videostatement im Titelvideo.
So waren heute Morgen rund 900 Kunden in den Cottbuser Ortsteilen Kahren, Branitz, Döbbrick und Kiekebusch für einige Zeit ohne Strom. Laut Netzbetreiber „MITNETZ STROM“ sind derzeit noch rund 500 Kunden betroffen. „Wir waren und sind sehr gut vorbereitet. Seit dem 6. Februar 2020 haben wir unsere Mannschaft sensibilisiert sowie flächendeckend Zusatzbereitschaften eingerichtet. Unsere Unternehmensstandorte haben wir über die Nacht mit Personal besetzt. Grundsätzlich können wir derzeit einschätzen, dass das Orkantief für weniger Stromausfälle als das Sturmtief Eberhard in 2019 sorgte. Im Laufe des Tages werden sicherlich noch weitere Schäden und Stromausfälle sichtbar und gemeldet. Wir arbeiten an einer schnellen Wiederherstellung der Stromversorgung“, sagt Udo Stöckel, Leiter Betrieb bei MITNETZ STROM.
Insgesamt befinden sich rund 280 Mitarbeiter in Zusammenarbeit mit Rahmenvertragsfirmen sowie sieben Netzersatzanlagen im Einsatz. MITNETZ STROM hat in der Nacht Fehlereingrenzungen, Umschaltmaßnahmen und Verkehrssicherungen vorgenommen. Teilweise können die Mitarbeiter die Leitungen und Anlagen noch nicht erreichen, da Straßen und insbesondere Waldgebiete blockiert bzw. gesperrt sind. Im Laufe des Tages werden dann die Schadstellen begangen und Reparaturmaßnahmen eingeleitet. Die Beschädigungen werden priorisiert bearbeitet: nach Gefahr für Leib und Leben, Anzahl der versorgten Kunden und Schwere der Beschädigung.
Zu einem witterungsbedingten Unfall kam es laut Polizei gestern Abend zwischen Großkmehlen und Kleinkmehlen. Demnach kam ein Auto bei starkem Sturm von der Straße ab und stieß gegen eine Leitplanke. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.
Die Leitstelle Lausitz will ihre verstärkte Alarmbereitschaft bis morgen Früh aufrechterhalten. Wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte, kann es bis morgen auch noch vereinzelte Sturmböen und auch Gewitter geben.
red/Presseinfo