Die Suche nach geeigneten Geldanlagen fällt vielen Deutschen schwer. Viele vertrauen trotz Niedrig- beziehungsweise Minuszinsen auf Sparbücher oder lagern Bargeld im Safe. Von Renditen kann dabei nur geträumt werden. Sparer, die Geld heute gewinnbringend anlegen möchten, müssen umdenken. Da sich klassische Lösungen nicht mehr lohnen, gilt es die Angst vor Aktien und Fonds abzulegen. Dabei sind unter anderem Exchange Traded Funds vielversprechend.
Kurzfristig verfügbare Rücklagen bilden
Bevor renditestarke Anlagestrategien in Betracht gezogen werden, sind private Haushalte gut beraten, ein gewisses Maß an Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben zu bilden. Eine Summe aus mehreren Monatseinkommen ist ratsam. Ob für den persönlichen Bedarf zwei Monatsgehälter ausreichen oder Verbraucher beruhigter schlafen, wenn sie vier bis fünf Monatseinkommen auf der Seite haben, ist Ermessenssache. Pauschale Empfehlungen machen aufgrund individueller Lebensumstände nur bedingt Sinn. Hinzu kommt die persönliche Risikobereitschaft. Generell gilt: Erspartes, auf das jederzeit zurückgegriffen werden kann, beugt finanziellen Engpässen im Alltag vor. Kommt es zu ungeplanten Kosten, beispielsweise aufgrund defekter Haushaltsgeräte oder einer teuren Reparatur am Auto, wird die Liquidität mit Hilfe der Rücklagen aufrechterhalten. Teure Dispokredite und Mahngebühren lassen sich vermeiden. Tagesgeldkonten eignen sich für diesen Zweck trotz derzeitigem Zinstief nach wie vor. Die Vorteile:
- Auf Einlagen kann täglich zugegriffen werden. Geld ist schnell verfügbar.
- Erspartes (pro Bank und Anleger 100.000 Euro) ist im Rahmen der gesetzlichen Einlagensicherungen nach EU-Richtlinien vor Bankeninsolvenzen geschützt.
- Tagesgeldkonten sind größtenteils kostenlos und lassen sich bequem online verwalten.
- Höhere Verzinsung als bei Sparbüchern.
- Jederzeit kündbar.
Da der Tagesgeldzins in Deutschland mit durchschnittlich 0,02 % p.a. vergleichsweise niedrig ist, lohnt sich der Blick auf Banken im europäischen Ausland. Sie bieten teilweise Zinsen von 0,7 % und mehr. Auch dort sind Spareinlagen über die EU-Einlagensicherung geschützt. Auf der Plattform für Finanzprodukte WeltSparen finden Verbraucher weiterführende Informationen über europäische Spar- und Investmentprodukte, können Angebote vergleichen und bei Bedarf Geldanlagen verwalten. Auch Tagesgeldkonten europäischer Banken werden in einem Vergleich gegenübergestellt. Dabei beschränkt sich das Finanzportal ausschließlich auf einlagengesicherte Konten, um bei der Auswahl an Tagesgeld Angeboten ausschließlich verbraucherfreundliche Optionen zu präsentieren. Teilweise profitieren Sparer von Willkommensprämien.
Investieren in Fonds: breit gestreut und komfortabel
Geld abseits der eisernen Reserve, das in den kommenden Jahren nicht benötigt wird, kann investiert werden. Trotz mangelnder Renditechancen sparen laut Statista 40 Prozent der Deutschen 2019 mit ihrem Girokonto, 45 Prozent setzen weiterhin auf Sparbücher und Spareinlagen. Aktienfonds sind jedoch die vielversprechendere Anlageform. Unerfahrene Anleger sind mit Sparplänen gut beraten. Bereits mit kleinen monatlichen Summen lassen sich langfristig erhebliche Summen ansparen. Laut Wertentwicklungsstatistik (Stichtag 31. März 2019) des Deutschen Fondsverbands kommen Anleger mit einem entsprechenden Sparplan und einer monatlichen Einzahlung von 100 Euro in globale Aktienfonds nach 10 Jahren auf eine Einzahlungssumme von 12.000 Euro und dank jährlicher Verzinsung von 6,8 Prozent auf ein Ergebnis von knapp 17.000 Euro. Bei 20 Jahren des Einzahlens würde die Sparsumme bei fünf Prozent jährlicher Rendite und einem Einzahlungsbetrag von 24.000 Euro bereits über 40.800 Euro betragen. Sämtliche Kosten inklusive Ausgabeaufschlag wurden bei den Berechnungen berücksichtigt. Zur Verdeutlichung der beispielhafte Sparplan des Deutschen Fondsverbands im Überblick:
Einzahlung: (pro Monat 100 €) | 10 Jahre | 15 Jahre | 20 Jahre | 30 Jahre | 35 Jahre |
Eingezahlte Summe: | 12.000 € | 18.000 € | 24.000 € | 36.000 € | 42.000 € |
Aktienfonds (global) Ergebnis: | 16.983€ (6,8 % p.a.) | 28.045 € (5,7 % p.a.) | 40.894 € (5,0 % p.a.) | 104.976 € (6,4 % p.a.) | 155.712 € (6,6 % p.a.) |
Auch kleinere Summen ab 25 Euro sind bei Fondsparplänen möglich, sodass die Anlageform auch für Sparer mit geringem finanziellem Spielraum interessant ist. Fachwissen über Fonds ist nicht zwingend erforderlich. Aktiv gemanagte Fonds werden von einem Fondsmanager verwaltet, sodass sich Anleger nicht mit der teilweise zeitaufwändigen Recherche nach passenden Lösungen auseinandersetzen müssen. Eine weitere attraktive Variante sind Exchange Traded Funds, kurz ETF. Sie werden an der Börse gehandelt, passiv gemanagt und bilden in der Regel die Wertentwicklung von Indizes nach, beispielsweise dem Deutschen Aktienindex (DAX). „Diese Indizes selbst spiegeln die Wertentwicklung der Vermögensgegenstände wider, aus denen sie sich zusammensetzen, also im Falle des DAX die Aktien von 30 deutschen Großunternehmen“, klärt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) online zum Thema Verbraucherschutz in einem Beitrag über ETFs auf. Indexfonds bieten auch unerfahrenen Anlegern die Chance günstig, komfortabel und breit gestreut in Aktien zu investieren. Der bekannteste Index ist der MSCI World. Er umfasst 1.600 Unternehmen und mindert aufgrund der breiten Streuung das Risiko.
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