E-Learning und Online-Learning werden kontrovers diskutiert. Einerseits ermöglicht die zeit- und ortsunabhängige Methode des Lernens auch denjenigen Bildungschancen, die beruflich oder privat stark eingebunden sind. Andererseits werden viele Kurse nicht abgeschlossen, die Lernenden zeigen wenig Motivation, brechen ab. Daher geht die Tendenz darin, E-Learning durch Online-Nachhilfe oder einen Tutor zu ergänzen.
Was ist E-Learning, was nicht?
Rosetta Stone und andere Plattformen bieten schon Seite einigen Jahren hochwertig aufbereitete Sprachkurse an, die zum Selbststudium motivieren und das Lernen möglichst angenehm gestalten sollen. Daneben gibt es zahlreiche Angebote der Universitäten und Hochschulen sowie einzelner Sprachinstitute. Nicht alle Angebote sind E-Learning im eigentlichen Sinn: Oft wird im Rahmen vom sogenannten Blendet Learning einfach das Material aus dem Präsenzkurs online zugänglich gemacht. Wer Stunden verpasst und einfach nur nacharbeiten will, ist damit gut bedient. Einen richtigen Kurs ersetzen diese Angebote aber nicht. Denn Kursmaterial, das für Menschen aufbereitet wurde, die in einem Raum sitzen und gemeinsam mit einer Lehrkraft lernen, bauen auf der Interaktion auf. Wer allein zu Hause vor dem PC sitzt, kann bestenfalls mit dem Wörterbuch interagieren, aber nicht mit echten Menschen, die den gleichen Kurs besuchen. Fragen bleiben unbeantwortet.
Sprache hat mit Sprechen zu tun
Das größte Problem: Sprachen lernt man durch Sprechen und Hören. Natürlich gehören Lesen und Schreiben dazu, auch das audio-visuelle Verständnis darf nicht zu kurz kommen. Aber eigentlich geht es um Sprechen und Hören. Offline-Materialien für die Partnerarbeit online alleine zu bearbeiten ist wenig zielführend. Auf die Chancen und Gefahren zunehmend weiter verbreiteter E-Learning Angebote weist auch CDO Andreas Wittke von der Universität Lübeck hin, E-Learning Angebote sind differenziert zu betrachten, die Qualität der Angebote variiert extrem, und die Art der Begleitung muss stimmen.
E-Learning mit echten Lernpartnern, mit Tutoren und Ansprechpartnern
Die Plattform Preply verfolgt ein interessantes Konzept: Ohne viel Bürokratie werden Menschen, die unterrichten wollen mit Menschen, die lernen wollen, zusammen gebracht. Gibt man in die Suchmaske ein, dass man Sprachunterricht Russisch sucht, werden sowohl Muttersprachler/-innen als auch Menschen mit einem akzeptablen Sprachniveau in der Russischen Sprache vorgestellt. Filteroptionen sind vorhanden: Man kann nur nach Muttersprachler suchen sowie nach verschiedenen Arten von Sprachunterricht. Von Russisch für Kinder über Konversation bis hin zu Wirtschaftsrussisch ist alles dabei. Wie genau der Sprachunterricht gestaltet wird, obliegt Lehrkräften und Lernenden. Preply lässt die Lehrenden ihren Stundenpreis selbst festlegen, kassiert aber eine Provision von bis zu 33 % des Stundensatzes. Dementsprechend gemischt sind die Forderungen, die die Lehrkräfte stellen.
Funktioniert über Webcam und Mikrofon
Der Unterricht online unterscheidet sich von Präsenzunterricht. Die Unterrichtssituation ist grundsätzlich 1:1, neben einer Internetverbindung werden Webcam und Mikrofon benötigt sowie eine Kreditkarte zum Zahlen der Unterrichtseinheiten. Letzteres funktioniert auch über PayPal. In den meisten Fällen wird Skype in Form von Videotelefonie inklusive Chat für den Unterricht genutzt. Nach einem ähnlichen Prinzip arbeitet übrigens das Weblog Superprof, auch hier wird Russisch als Sprachunterricht wie auch Nachhilfe angeboten.