Der 25. November ist mit dem Beschluss der UN-Generalversammlung am 17. Dezember 1999 zu dem Tag ernannt worden, an dem sich international Organisationen, Engagierte und Verbände gemeinsam gegen Gewalt an Frauen einsetzen. Der 25. November läutet in jedem Jahr die 16 Tage ein, an denen mit Veranstaltungen und Aktionen aller Art darauf hingewiesen wird, dass Gewalt an Frauen von der Weltgesundheitsorganisation als eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen und Mädchen weltweit benannt wird. Ebenfalls benannt werden muss an diesem Tag, dass es sich bei Gewalt gegen Mädchen und Frauen um eine der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen handelt.
Mareike Vorpahl, Leitung der Kontakt- und Koordinierungsstelle für Mädchenarbeit weist darauf hin, dass auch in Brandenburg das Thema der Gewalt gegen Mädchen und junge Frauen präsent ist und differenziert betrachtet werden muss. Der Tendenz, dass dieses Phänomen gesamtgesellschaftlich als ein Problem wahrgenommen wird, dass “von außen” eingebracht wird, stellt sich die KuKMA entschieden entgegen. Gewalt war bereits vor 2015 auch in Brandenburg und im gesamten Bundesgebiet präsent und wird auch heute hauptsächlich von weißen deutschen Männern verübt. Hierauf explizit hinzuweisen, ist notwendig, da durch Meinungsmache über soziale Medien und unreflektierte Übernahme von Stereotypisierungen der Eindruck entstanden ist, dass Gewalt gegen und die Ermordung von Mädchen* und Frauen* ein neues Phänomen der letzten Jahre darstellt und nur von einer spezifischen Tätergruppe ausgeübt wird.
Nadine Bochert-Apfelbacher, Projektleiterin im Landesverband AndersARTiG ergänzt, dass neben dem 25. November ebenfalls der 20. November als Gedenktag für die Opfer von Transfeindlichkeit begangen wird. Transfrauen sind allen Formen von Gewalt und der Gefahr, aus Hassmotiven heraus ermordet zu werden, besonders ausgesetzt. Eine künstliche Kluft zwischen Mädchen, Frauen, Transmädchen und -frauen zu ziehen, ist ebenfalls ein Akt des Hasses und der Ausgrenzung.
Die Zuweisung der erschreckend weitverbreiteten und gesamtgesellschaftlich vorhandenen Gewaltformen auf eine bestimmte Bevölkerungsgruppe, ist schlicht falsch und dient dem rechten Spektrum lediglich dazu, Angst zu schüren und Hass zu säen.
Die KuKMA und AndersARTiG setzen sich daher gemeinsam für alle Mädchen und Frauen des Landes Brandenburg ein und möchten dazu beitragen, dass Vorurteile abgebaut und Verständnis aufgebaut werden. Gewalt in all ihren Ausprägungen geht zum überwiegenden Teil von Männern aus. Die KuKMA und der Landesverband AndersARTiG e.V. fordern daher, anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Mädchen und Frauen die Bereitstellung ausreichender Mittel zur auskömmlichen Finanzierung flächendeckender Präventionsarbeit sowie flächendeckende Hilfestrukturen für Betroffene.
pm/red