Frauen in Brandenburg verdienten im Jahr 2017 mit einem durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von 15,50 EUR rund 3 Prozent weniger als Brandenburger Männer (16,00 EUR). Damit kamen sie unter den deutschen Bundesländern nach Sachsen-Anhalt erneut auf den zweiten Platz. In Berlin verdienten Frauen mit einem durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von 17,75 EUR rund 13 Prozent weniger als Männer (20,48 EUR) und lagen wie in den Vorjahren auf Platz sechs, teilt das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg anlässlich des Equal Pay Day, Tag des gleichen Lohns, am 18. März 2018 mit.
Im Vergleich zum Vorjahr ist 2017 die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen – Gender Pay Gap – in beiden Ländern um einen Prozentpunkt und damit leicht gesunken. Während es in Berlin auch im Vorjahr einen Rückgang gab, blieb er in Brandenburg 2016 gegenüber 2015 unverändert. Auch im mittelfristigen Vergleich zu 2010 ist in beiden Ländern ein Rückgang zu beobachten. In Berlin fiel dieser jedoch ebenfalls nur gering aus, da sich der Gender Pay Gap seit 2010 nahezu konstant im Bereich von 14 bis 15 Prozent bewegte. In Brandenburg hingegen hat er sich in den letzten sieben Jahren mit einem Rückgang um 4 Prozentpunkte mehr als halbiert.
Die größten Lohnungleichheiten zwischen Männern und Frauen bestanden nach wie vor im früheren Bundesgebiet. In den neuen Bundesländern war der geschlechtsspezifische Verdienstunterschied hingegen weiterhin relativ gering. Bundesweit blieb er gegenüber 2016 unverändert bei rund 21 Prozent. In erheblichem Maße dürfte dies durch die regional unterschiedlichen Wirtschaftsstrukturen bedingt sein. Ein wichtiger Faktor sind die Unternehmen, die sich in einer Region ansiedeln. Denn vor allem in Industriestandorten verdienen Männer in der Regel deutlich mehr als Frauen. Zudem sind die Verdienste der Männer in den neuen Bundesländern nach wie vor erheblich niedriger als die im früheren Bundesgebiet.
Viele Faktoren spielen beim Gender Pay Gap eine Rolle.
Eine Ursache ist das unterschiedliche Verdienstniveau und die unterschiedliche Verdienstentwicklung in den einzelnen Branchen und Berufen. Da Männer und Frauen zu großen Teilen in unterschiedlichen Branchen und Berufen arbeiten, wirkt sich dies auf den Verdienstunterschied und seine Entwicklung aus.
Wann ist der Equal Pay Day 2019?
Als Equal Pay Day wird der Tag im Folgejahr bezeichnet, bis zu dem Frauen in Deutschland umsonst arbeiten, während Männer schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. Es wird dabei also angenommen, dass Männer und Frauen den gleichen Bruttostundenverdienst erhalten und das niedrigere Einkommen bei Frauen deshalb auf unbezahlte Arbeit zurückgeht. Er steht somit als Symbol für die geschlechtsspezifische Lohnlücke. Im Jahr 2016 lag diese Lohnlücke in Deutschland bei 21 Prozent. Bei 365 Tagen im Jahr ergeben 21 Prozent statistisch ermittelter Entgeltunterschied 77 Tage, die Frauen in Deutschland im Jahr 2018 umsonst arbeiten, das heißt bis zum 18. März 2018. Würde man diesen Tag getrennt nach Bundesländern berechnen, hätten Frauen in Brandenburg bei 4 Prozent Verdienstunterschied im Jahr 2016 nur 15 entgeltlose Tage und Berlinerinnen mit 14 Prozent Unterschied 52 entgeltlose Tage gearbeitet. Damit haben Frauen in Brandenburg nur bis zum 15. Januar und Frauen in Berlin nur bis zum 21. Februar 2017 unbezahlt gearbeitet. Als Datum für den nächsten Equal Pay Day in Deutschland – ermittelt aus den Ergebnissen für das Jahr 201 7 – ergibt sich der 18. März 2019. In Brandenburg wäre es hingegen der 11. Januar 2019 und in Berlin der 17. Februar 2019.
pm/red