In Berlin und Brandenburg ist die Zahl der Organspender im vergangenen Jahr deutlich gesunken. In Berlin haben 35 Menschen nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe gespendet, im Jahr 2016 waren es noch 43. In Brandenburg ging die Zahl der Organspender im selben Zeitraum sogar von 35 auf 18 zurück. Das berichtet die Techniker Krankenkasse (TK) und bezieht sich auf Zahlen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO).
Auch bundesweit sank die Zahl der Organspender – 797 waren es im vergangenen Jahr, 857 im Jahr 2016. In keinem anderen Bundesland war der Rückgang jedoch prozentual so stark wie in Brandenburg. “Inzwischen ist viel dafür getan worden, das Vergabeverfahren manipulationssicher und nachvollziehbar zu gestalten”, sagt Susanne Hertzer, TK-Chefin in Berlin und Brandenburg. Aufklärungskampagnen und eine breite gesellschaftliche Diskussion seien wichtig. “Entscheidend ist jedoch, die Mitarbeiter in den Kliniken weiter zu stärken, Klinikstrukturen zu fördern und Organspende als wichtiges Thema im Ausbildungsplan für die Gesundheitsberufe zu verankern”, so Hertzer. “Denn die Klinikmitarbeiter sind es, die das Thema Organspende in schwierigsten Situationen ansprechen müssen.”
Transplantationsbeauftragte spielen zentrale Rolle
Die TK begrüßt es, dass sich im Entwurf des Koalitionsvertrags die Organspende wiederfindet und dort den Transplantationsbeauftragten an den Kliniken die zentrale Rolle zugesprochen wird. Nur mit ihrer Hilfe kann es gelingen, die Wartelisten für eine Organspende zu verkürzen.
Die Liste von Patienten, die auf ein Spenderorgan hoffen, bleibt auch in diesem Jahr unverändert lang. Zu Jahresbeginn standen in Deutschland laut der Stiftung Eurotransplant mehr als 10.100 Menschen auf der Warteliste, davon 511 in Berlin und 399 in Brandenburg. In Berlin warteten 433 Patienten auf eine Spenderniere, 33 auf eine Leber, 32 auf eine Bauchspeicheldrüse, 22 auf ein Herz und 16 Menschen auf eine Lunge. In Brandenburg hofften 348 Schwerkranke auf eine neue Niere. 21 Betroffene benötigten ein Spenderherz, 19 eine Leber, neun eine Lunge und neun eine Bauchspeicheldrüse. Unter den Wartenden gibt es auch Patienten, die zwei Organe benötigen.