Landesgleichstellungsbeauftragte von der Lippe: Debatte über Sexismus im Alltag fortsetzen
Aus Anlass des Jahrestages der Aufschrei-Debatte über Sexismus im Alltag am Sonntag, dem 24. Januar 2016, fordert die Gleichstellungsbeauftragte des Landes Brandenburg, Monika von der Lippe, die Fortsetzung der Debatte. Von der Lippe: „Zwar hat die öffentliche Diskussion 2013 zu einer gewissen Sensibilisierung der Gesellschaft geführt. Aber Sexismus und Gewalt gegenüber Frauen existieren nach wie vor unverändert. Die steigenden Zahlen von häuslicher Gewalt in der polizeilichen Kriminalstatistik belegen dies ebenso, wie die erschreckenden Ereignisse in der Silvesternacht in Köln und in anderen Städten. Der Jahrestag muss zum Anlass genommen werden nachzufragen, inwieweit die Debatte um Benachteiligungen, Diskriminierung, Sexismus und Gewalt gegenüber Frauen unsere Gesellschaft verändert hat.“
Die Aufschrei-Debatte hatte Anne Wizorek 2013 auf dem Nachrichtendienst Twitter angestoßen. Anlass war ein Artikel der stern-Journalistin Laura Himmelreich über den Spitzenkandidaten der FDP für die Bundestagswahl 2013 Rainer Brüderle, den sie darin sexuell übergriffigen Verhaltens ihr gegenüber bezichtigte. In Deutschland hatte das eine emotionale Diskussion über Sexismus ausgelöst. Binnen weniger Wochen hatten daraufhin Tausende von Frauen unter dem Hashtag #aufschrei von ihren Erfahrungen mit Alltagssexismus, sexueller Belästigung, Diskriminierung und Gewalt berichtet.
Von der Lippe: „Wir brauchen vor allem veränderte Rollenbilder und eine Verschärfung des Strafrechts in Deutschland. Die Landesregierung Brandenburg geht mit dem Landesaktionsplan “Keine Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder” bereits eigene Wege. Indem sie die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder zu einem Handlungsschwerpunkt der Frauen- und Gleichstellungspolitik gemacht hat, bringt sie das Thema in die Öffentlichkeit. Mehr noch: Mit dem Landesaktionsplan verfolgt die Landesregierung das Ziel, vor allem häusliche Gewalt wirkungsvoll zu bekämpfen. Der Landesaktionsplan ist Teil des Gleichstellungspolitischen Rahmenprogramms des Landes Brandenburg, das derzeit unter breiter Beteiligung der Ressorts der Landesregierung, wichtiger gleichstellungspolitischer Akteure und der Öffentlichkeit weiterentwickelt wird.“
Quelle: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg