Internetseite „Regio-Protect“ aktualisiert und freigeschaltet
Das Projekt ‚Regio-Protect‘ verfolgt seit sieben Jahren das Ziel, Fahrschülerinnen und Fahrschüler stärker für fahranfänger- und jugendtypische Fehler beim Autofahren zu sensibilisieren. Fahrschulen bekommen dafür ein Instrumentarium an die Hand, das es ermöglicht Fehler und Gefahren zu thematisieren. Im Ergebnis einer zwischenzeitlich durchgeführten Wirksamkeitsuntersuchung wurde der Internetauftritt überarbeitet. Der neue Auftritt bietet ein umfangreiches Angebot an Unterrichtsmaterialien. Neu sind dabei interaktive Karten und Videosequenzen zu fahranfängerspezifischen Gefahrenstellen im Land. Neben Fahrschulen werden auch Eltern oder Großeltern sowie Prüfstellen in dem für jeden frei zugänglichen Auftritt angesprochen. Ziel des Projektes ist, die Fähigkeiten zur Verkehrswahrnehmung und Gefahrenvermeidung zu fördern. Unterstützt vom Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung wurde ferner Ausbildungsmaterialien für den Unterricht in Fahrschulen entwickelt, die demnächst erprobt werden. Verkehrsstaatssekretärin Katrin Lange hat die Webseiten heute in Potsdam vorgestellt.
„Auch wenn die Unfallzahlen erfreulicherweise kontinuierlich zurückgehen, lassen wir in unserem Bemühen um mehr Verkehrssicherheit in Brandenburg nicht locker. Wie das Innenministerium, haben auch wir 250.000 EUR mehr für Maßnahmen im Verkehrssicherheitsbereich in den Haushalt eingestellt. Die 18 bis 24 Jährigen sind nachweislich die größte Risikogruppe im Straßenverkehr und deshalb eine der wichtigen Zielgruppen. Das Projekt „Regio Protect“ leistet dazu einen wichtigen Beitrag, denn aufgeklärt werden muss da, wo man die angehenden jungen Autofahrerinnen und Autofahrer am besten erreicht: In der Fahrschule. Gerade der regionalisierte Ansatz, Gefahrenstellen in den Landkreisen und kreisfreien Städten aufzuzeigen, ist dazu sehr gut geeignet“, sagte Staatssekretärin Lange.
Basis für das Projekt „Regio Protect“ sind die Verkehrsunfalldaten des Landes Brandenburg. Diese Daten werden kontinuierlich wissenschaftlich ausgewertet, um fahranfängertypische Gefahrenstrecken der Landkreise bzw. kreisfreien Städte zu identifizieren. Als gefährlich gilt eine Strecke, auf der sich innerhalb der vergangenen drei Jahre mindestens zwei von Fahranfängern (18 – 24 Jahre) verursachte Unfälle des gleichen Unfalltyps ereignet haben und diese nicht mehr als 200 Meter (außerorts) bzw. 50 Meter (innerorts) auseinander liegen. Auf der neugestalteten Projekt-Homepage können diese Gefahrenstrecken eingesehen und Informationen zu den konkreten Unfallsituationen und Ursachen abgerufen werden. Verschiedene Videosequenzen zu den Gefahrenstrecken, die vom Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg bereitgestellt wurden, ermöglichen es, die Gefahrenstellen zunächst virtuell zu befahren. Im fahrpraktischen Unterricht können diese dann ergänzend real befahren werden und mit den Fahrschülerinnen und Fahrschülern analysiert werden. „Regio Protect“ bietet den Fahrlehrerinnen und Fahrlehrern die bundesweit einmalige Möglichkeit, ihre Schülerinnen und Schüler bereits im Rahmen des Theorieunterrichts und der praktischen Ausbildung mit Unfallschwerpunkten der Region vertraut zu machen. Die vom Ministerium geförderten Ausbildungsmaterialien geben den Fahrschulen didaktische Hinweise für den Unterricht.
http://www.regio-protect-brandenburg.de/
Unfallstatistik 2014
Durch „Junge Erwachsene“ verursachte Verkehrsunfälle sind 2014 um 14,1 % auf 6587 gesunken. ( 2013 : 7665)
Die Zahl der Unfälle mit Verletzten sank 2014 um 5,2% auf 945 Fälle (2013: 997)
Die Zahl der Unfälle mit Getöteten stieg um 33,3 % von 12 (2013) auf 16 (2014)
Quelle: Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung