Die Zeit bis zum Schulanfang ist für viele Familien aufregend und herausfordernd. Eine der wichtigsten Aufgaben, die auf dem Plan stehen, ist die Wahl der richtigen Schultasche. Dr. Steffen Sola, Wirbelsäulenexperte in den Sana Kliniken Niederlausitz, erklärt, worauf Eltern beim Kauf unbedingt achten sollten, und gibt rückenschonende Tipps, damit Schulanfänger möglichst wenig belastet werden.
Die Auswahl an Farben und Formen bei Ranzen scheint nahezu grenzenlos. Doch die erste Schultasche sollte nicht nur schick, sondern vor allem praktisch und ergonomisch sein, damit ABC-Schützen mit ihr den neuen Alltag möglichst bequem meistern. „Die Faustregel besagt, dass Kinder nicht mehr als 15 Prozent ihres Körpergewichts auf dem Rücken tragen sollten. Bei Schulanfängern mit einem Gewicht von zirka 20 bis 25 Kilogramm sind das also nur rund 3 bis 3,5 Kilogramm“, sagt Dr. Steffen Sola. Da zählt also jedes Gramm. Damit Bücher, Federtasche, Pausenbrot und Trinkflasche gut getragen werden können, sollte der Ranzen an sich daher so leicht wie möglich sein. „Außerdem gilt: Am besten jeden Tag die Schultasche durchschauen und alles auspacken, was nicht unbedingt benötigt wird“, empfiehlt der Facharzt für Neurochirurgie.
Ranzen am besten anprobieren
Entscheidend ist, dass die Schultasche optimal zum Kind passt. „Der Ranzen sollte auf jeden Fall gemeinsam mit dem Kind bei einem Fachhändler ausgesucht werden. Dort kann die Tasche anprobiert und richtig eingestellt werden“, rät Dr. Steffen Sola. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass die Tragegurte eine möglichst breite Auflagefläche auf den Schultern haben und der Ranzen eng am Rücken anliegt. Außerdem sollte er nicht über die Schultern hinausragen. „Am besten ist es, den Ranzen nicht leer auszuprobieren, sondern wirklich drei Kilo Gewicht hineinzupacken. Nur so merkt man, ob er richtig gut sitzt“, erklärt der Wirbelsäulen-Experte.
Dr. Steffen Sola rät beim Kauf der ersten Schultasche eher zu Modellen, die auf dem Rücken getragen werden, anstatt zu Trolleys, die das Kind auf Rollen ziehen kann. Diese verursachen aus Sicht des Facharztes eine zu einseitige Belastung und sollten nur in Frage kommen, wenn das Kind dauerhaft viel Gewicht transportieren muss, weil es beispielsweise eine schwerere Sportausrüstung oder ein Musikinstrument mitnimmt.
Arbeit für die Muskeln
„Wenn der Ranzen richtig gut sitzt und nicht zu schwer bepackt ist, ist es für Kinder kein Problem, diesen den Schulweg zu tragen. Aber das Kind muss sich natürlich erst einmal an die Belastung gewöhnen und die nötige Muskulatur dafür aufbauen“, sagt Dr. Steffen Sola. Er legt Eltern ans Herz, nicht nur bei Schulanfängern sehr genau auf Sitz und Gewicht zu achten, sondern auch in den späteren Schuljahren: „Solange ein Kind noch in der Wachstumsphase ist, sollte das Gewicht auf dem Rücken nicht zu schwer sein, um mögliche Rückenschäden zu vermeiden.“
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Red. / Presseinformation