Die meisten von uns kennen Spielautomaten. Sie befinden sich in Bars, auf Fähren und einige Sammler haben sogar Exemplare im eigenen Wohnzimmer. Die Geschichte hinter den Spielautomaten und wie die Digitalisierung auch diesen Bereich beeinflusst, kennen hingegen nur wenige. Aus diesem Grund ist es Zeit, einen Blick in die spannende Entwicklung der Spielautomaten zu werfen.
Der „einarmige Bandit“ – Ausgangspunkt der Spielautomaten
Wie so viele Erfindungen stammen auch die Spielautomaten aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Es war Charles August Fey, der 1894 in San Francisco den ersten Spielautomaten baute und diesem den Namen „Liberty Bell“ gab. Ebenfalls erfand Fey 1899 das bis heute etablierte System mit drei rotierenden Walzen. Aus dieser Zeit stammt auch der Spitzname „einarmiger Bandit“ für die Automaten. Die Erklärung dafür ist ganz simpel. Um die Walzen zu starten, musste ein Hebel an der Seite der Maschine betätigt werden. Die Bezeichnung Bandit rührt dann wohl daher, dass viele Spieler ihr Erspartes an dieser neuen und wundersamen Maschine verloren.
Die Geschichte der Spielautomaten in Deutschland nimmt in Leipzig ihren Anfang. Bereits 1895 baut hier das Unternehmen E.G. Lochmann den Würfelspielautomaten Fortuna. Ebenfalls aus Leipzig stammt die erste Firma, die sich vollständig auf den Bau von Spielautomaten fokussierte. Ab 1903 fertigt Max Jentzsch & Meerz Spielautomaten, die anfangs noch vom Geschick des Spielers abhängen. Erst 1931 kommt der erste Spielautomat mit Walzen nach US-amerikanischem Vorbild auf den deutschen Markt. Auch dieser stammt von Max Jentzsch & Meerz aus Leipzig, das sich zum Zentrum der deutschen Spielautomatenindustrie entwickelt hat.
Spielautomaten erobern die Welt
Die Zeitreise durch die Welt der Automaten führt unweigerlich zurück in die USA. Dort etabliert sich Las Vegas als Mekka des Glücksspiels. Die Wüstenstadt im US-Bundesstaat Nevada erlebt infolge der Legalisierung des Glücksspiels sowie des Baus des Hoover Dams ab 1931 einen massiven Boom.
In Deutschland beginnt die Blütezeit der Spielautomaten in der Nachkriegszeit. 1949 findet erstmals die Leipziger Spielautomatenmesse statt und befeuert damit den Boom der Branche. Den neugewonnenen finanziellen Spielraum und mehr Freizeit investieren die Deutschen unter anderem in Beschäftigungen wie die Spielautomaten, die Einzug in Kneipen halten. Im selben Jahr wird in Braunschweig das Unternehmen Löwenautomaten gegründet, das zu einem der bedeutendsten Fertigern von Automaten wird. Ab den 1960er Jahren entstehen in Deutschland Spielbanken, die vor allem mit Spielautomaten bestückt sind.
Die Digitalisierung verändert die Welt der Spielautomaten
Mit der Digitalisierung und dem Internet beginnt ab dem 21. Jahrhundert ein neuer Megatrend, der zahlreiche Bereiche nachhaltig revolutioniert. Das gilt auch für die Spielautomaten, die es nun in digitaler Form online gibt. So lassen sich mittlerweile Online Slots spielen. Online Slots funktionieren nach demselben Prinzip wie die Spielautomaten. Jedoch können Spieler mit dem Smartphone, PC oder auch dem Tablet auf die Angebote zugreifen. So ist es nicht mehr erforderlich, eine Spielbank aufzusuchen, sondern das Spielen ist von zu Hause aus oder sogar unterwegs möglich. Die digitalen Slots bieten dabei eine deutlich größere Vielfalt als die Automaten. Durch die Digitalisierung ist es sehr einfach, unterschiedliche Themen zu entwerfen und auch die Regeln anzupassen. So entsteht eine enorme Variation, die es vorher bei den Spielautomaten nicht gab.
In der nahen Zukunft werden sich die Spielautomaten sicherlich weiterentwickeln. Bereits heute ist die virtuelle Realität in Spielen ein Thema und könnte auch für Spielautomaten eine interessante Veränderung einläuten.