Kein Thema bekommt derzeit in Deutschland so viel Aufmerksamkeit wie die Gasversorgung. Wie man es auch dreht und wendet, wir werden noch eine Zeitlang von Gas abhängig sein. In der Zwischenzeit arbeitet man an Alternativen. Eine vielversprechende Variante, in die die Bundesregierung investiert, ist Wasserstoff.
Die Wasserstoff-Technologie bietet den Vorteil, dass die vorhandene Gasinfrastruktur mit wenig Umrüstungsaufwand dafür genutzt werden kann. Das ist gut so, denn der Bau von Gaspipelines ist sehr aufwendig. Wir blicken hinter die Kulissen der Verlegung einer Gasrohrleitung zwischen Braunschweig und Wolfsburg. Sie stellte die am Bau Beteiligten zudem vor die Herausforderung, dass ein Teil der Strecke unterhalb des Grundwasserspiegels lag.
Wasserbauspezialisten und Experten für mobile Stromversorgung am Werk
Auf einem Teil der insgesamt 30 km langen Strecke konnten die Gasleitungen in der Erde verlegt werden. Andere Teile lagen unterhalb des Grundwasserspiegels und erforderten daher Experten, die sich sowohl im Wasserbau auskannten als auch die Umweltauflagen in Bezug auf den Grundwasserschutz erfüllen konnten. Die Hölscher Wasserbau GmbH wurde beauftragt und brachte leistungsstarke Wasserpumpen, eine Grundwasserreinigungsanlage und sogenannte Booster-Stationen zum Einsatz, die den Wasserdruck regulierten. Man ahnt es schon, die Anlagen benötigten viel Energie und ein Anschluss an das öffentliche Stromnetz war nicht vorhanden. Also war ein weiterer Spezialist gefragt, um den benötigten Strom mittels Generatoren bereitzustellen. Hölscher mietete dafür leistungsstarke Stromaggregate von der Bredenoord GmbH, einem Experten für mobile Stromversorgung.
Absenkung des Grundwasserspiegels mittels Hochleistungswasserspumpen und Grundwasserreinigungsanlage
Oft wird bei solch einem Projekt das Wasser aus den Baugruben einfach abgepumpt. Das war in diesem Fall nicht möglich, stattdessen musste der Grundwasserspiegel dauerhaft abgesenkt werden. Man spricht hier von geschlossener Wasserhaltung. Hölscher installierte mehrere Brunnen in der Baugrube und verlegte Rohre, die das Grundwasser auf den künftig niedrigeren Grundwasserpegel leiteten. Dafür wurde ein ausgeklügeltes System verschiedener Pumpen inklusive einer Grundwasserreinigungsanlage (GWR-Anlage) mit einer Leistung von 150 m³/h eingesetzt.
Unterbrechungsfreie Stromversorgung der GWR-Anlage durch Miet-Generatoren von Bredenoord
Beim Betrieb der GWR-Anlage durfte es keinesfalls zu Unterbrechungen der Stromversorgung kommen. Dies stellte Bredenoord mit seinen Generatoren sicher. Zwei Aggregate mit jeweils 400 kVA Leistung lieferten rund um die Uhr die benötigte Energie. Der Dauerbetrieb wurde zusätzlich durch Automatik-Sets abgesichert, die bei Bedarf automatisch auf ein Notstromaggregat umschalten. So war auch bei Wartungsarbeiten oder unerwartetem Ausfall eines Generators die kontinuierliche Stromversorgung sichergestellt. Versorgt wurden die Generatoren von externen 1.300 Liter Tanks mit integriertem Füllstandsmesser, und Bredenoord lieferte zudem einen 16.000 Liter Tankcontainer mit. Auch bei Stromgeneratoren gelten höchste Anforderungen hinsichtlich des Umweltschutzes. Bredenoords Generatoren sind zu diesem Zweck standardmäßig mit doppelwandigen Ölwannen ausgestattet.
Leistungsstarke Generatoren auch für den Betrieb der Wasserpumpen und Booster-Stationen
Nicht nur die GWR-Anlage bedurfte einer soliden Stromversorgung durch Generatoren. Hölscher hatte außerdem diverse Wasserpumpen und Druckerhöhungsstationen im Einsatz, die ebenfalls zuverlässig betrieben werden mussten. Auch hier ist die unterbrechungsfreie Stromversorgung maßgeblich, um das gesamte System im Dauerbetrieb zu halten. Die bei Bredenoord gemieteten Generatoren mit Leistungen zwischen 35 und 100 kVA sorgten auch hier für Energiesicherheit. Jürgen Gebben, Bauleiter bei Hölscher Wasserbau, beschreibt das Projekt als „sehr herausfordernd. Umso wichtiger ist es für uns, mit einem starken Partner wie Bredenoord zusammenzuarbeiten. So können wir die den Bau zuverlässig und sicher vorantreiben.“
Schlussendlich wurde das Projekt erfolgreich abgeschlossen. Auf dem Weg dahin wurden alle Vorgaben der örtlichen Behörden eingehalten oder übererfüllt, und die Gasleitungen konnten verlegt werden. Ob durch die Pipeline eines Tages Wasserstoff geleitet wird, wird die Zukunft zeigen. In jedem Fall ist es gut, dass sich verschiedene Expertinnen und Forscher mit den Umrüstungsmöglichkeiten bereits jetzt auseinandersetzen, um die vorhandene, aufwendig installierte Infrastruktur weiter nutzen zu können.