Die ersten zertifizierten Krankenhaushygieniker nach strukturierterer curricularer Fortbildung in Brandenburg
… kommen aus dem Klinikum Niederlausitz und dem Städtischen Klinikum Brandenburg
Vor genau einem Jahr hat das Klinikum Niederlausitz das Institut für Krankenhaushygiene unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Thomas Buthut eingerichtet. Nun hat Dr. Buthut nach zweieinhalbjähriger Ausbildung die Anerkennung zum Krankenhaushygieniker erhalten. Damit gehört er gemeinsam mit seiner Mitstreiterin Oberärztin Dr. med. Wiebke Weiland, Ärztliche Leiterin der Notaufnahme am Städtischen Klinikum Brandenburg, zu den ersten nach der Brandenburgischen Regelung qualifizierten Krankenhaushygienikern im Bundesland.
Die Qualifizierung umfasst neben den umfangreichen theoretischen Inhalten auch praktische Abschnitte im Bereich Labor, Öffentlicher Gesundheitsdienst sowie Krankenhausbetrieb. Diese absolvierte Chefarzt Buthut in Neuruppin, in Prenzlau sowie im Vivantes Klinikum Berlin. Hinzukommen zahlreiche Fallkonferenzen und Supervisionen.
An der fachlichen Umsetzung der umfangreichen und stark praxisbezogenen Fortbildung arbeitet seit März 2013 eine Sachverständigenkommission Hygiene der Landesärztekammer Brandenburg. Vorsitzende der Kommission ist Dr. med. Margret Seewald, tätig beim Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz in Potsdam. Sie hat Dr. Thomas Buthut und Dr. Wiebke Weiland am Dienstag (30.06.) gemeinsam mit weiteren Kollegen der Kommission nicht „auf Herz und Nieren“ sondern „auf Bakterien und Viren“ geprüft. Das Abschlusskolloquium haben beide erfolgreich bestanden.
Die curriculare Fortbildung “Krankenhaushygiene” der Landesärztekammer Brandenburg trägt dem 2011 geänderten Infektionsschutzgesetz Rechnung. Das besagt, dass alle Krankenhäuser bis zum 1. Januar 2017 mindestens einen hygienebeauftragte Arzt oder Ärztin pro Einrichtung zu bestellen haben. Einrichtungen mit 400 Betten und mehr müssen einen zertifizierten Krankenhaushygieniker beschäftigen. Das Klinikum Niederlausitz mit 529 stationären Betten und 60 tagesklinischen Plätzen ist damit bestens auf die Gesetzesänderungen vorbereitet. Dies ist aber nicht der einzige Grund für die Entscheidung, ein eigenes Institut mit dem entsprechenden Personal zu etablieren. Auch die stets steigenden Anforderungen an ein Krankenhaus und die Patientensicherheit sollen damit in erster Linie gewährleistet werden.
„Innerhalb des letzten Jahres haben wir im Klinikum eine zeitgemäße Struktur für die Krankenhaushygiene geschaffen und viel erreicht. Die Mitarbeiter des Klinikums wurden auf den aktuellsten Stand geschult und neue Abläufe und Prozesse optimieren nun die Hygiene im Krankenhausbetrieb“, sagt Dr. Thomas Buthut rückblickend auf die letzten zwölf Monate. An der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg ist er zudem als Dozent für Klinische Hygiene im Fachbereich Therapiewissenschaften tätig. Für die kommende Zeit stehen weiterhin noch viele Aufgaben vor ihm und seinem Team. Wir sind noch nicht fertig mit der Entwicklung unseres Instituts und werden es nun noch weiter mit Inhalten füllen. Ein nächstes großes Thema sind Antibiotika Resistenzen und deren Verbräuche in einem sogenannten Antibiotic Stewardship-Programm. Diese Programme sorgen in Krankenhäusern für die optimale Antibiotikatherapie der Patienten“, weiß Chefarzt Buthut. In Kürze wird er dazu seine Fortbildung als „ABS Experte“ abschließen (Antibiotic Stewardship Experte).
Bilder: Dr. med. Thomas Buthut (re.), Leiter des Instituts für Krankenhaushygiene am Klinikum Niederlausitz und Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, und Oberärztin Dr. med. Wiebke Weiland, Ärztliche Leiterin der Notaufnahme am Städtischen Klinikum Brandenburg, gehören zu den ersten Krankenhaushygienikerin Brandenburg
Fotos: Bild re.: Klinikum Niederlausitz
Bild li. : Städtisches Klinikum Brandenburg
Quelle: Klinikum Niederlausitz GmbH