Petrus, Thor, Ra – und wie sie alle heißen, hatten nach dem gar arg feuchten Wochenende beim Mittelalterfest in Drebkau eindeutig was gut zu machen, und schickten Klärchen bei satten 25 Grad auf das wunderschön und idyllisch gelegene Schloßgelände Freital-Burgk Nahe Dresden. Im sächsischen Lande erwartete die Besucher, die den Markt gleich Schlag zehn Uhr eroberten, wieder ein ganz fein auserwähltes Programm bei dem jeder auf seine Kosten kam. Die drei Spielleute Nachtwindheim sorgten für entsprechenden Rhythmus auf dem Schloßhof, Der Thüringische Ritterbund zeigte Ritterkämpfe sowie eine historische Modenschau. Hier hatte die am weitesten angereiste Besucherin die Aufgabe, 13 Darsteller in den jeweils zeitlichen Gewandungen der unterschiedlichen Epochen der Reihe nach zu sortieren. Mit Hilfe eines jungen Kämpfers aus dem Platze lösten die beiden die schon recht schwierige Aufgabe bravourös, welches die Zuschauer mit entsprechendem Applaus belohnten. Das Spielmanns-Duo Ludibundi zog singend und oftmals mit frechen Strophen durch das weitläufige Gelände und amüsierte die Zuschauer mit ihren auserwählten Liedelein.
Zauberhafte Beatrice Baumann
Der Hingucker für Groß und Klein war die zauberhafte Beatrice Baumann, die mit ihren auffälligen und außergewöhnlichen-exotisch verspielten Outfits jede Kamera zum klicken brachte. Ob mit ihrer abenteuerlichen Kugel-Kontaktjonglage oder als Feuerdämon auf Stelzen unterwegs – sie war überall ein charmanter Blickfang.Für Kinder gab es allerlei Kurzweil, vom handangetriebenen Karussell, dem Mäusewurf, dem Drachenfeuerzauber, und überhaupt Zaubern für Kinder. Feuerengel Gabriel unterhielt nicht nur aufs Feinste seine Gäste, sondern zeigte eine eindrucksvolle Feuershow.
Spaß an der Wasser Guillotine gab es mehrmals am Tag. Am Sonnabend Abend gar war der Deliquent „Tom“-höchstpersönlich, als Veranstalter des Marktes an der Reihe, seine Gäste zum lachen zu bringen. Wurde er zuvor mit einem Seil um den Hals ketzerisch über den Marktplatz geführt, wobei sein Henker nicht aufhörte, seine Schadtaten laut über den Platz kund zu tun. Als er wenig später in seinem dünnen weißen Hemdchen auf dem Holzbrett über dem kalten Wasserbottich mit weit aufgerissenen Augen saß, da konnte man auf einem Auge schon ein wenig Mitleid bekommen. auf einem zumindest. Das andere Auge lachte schallend, und in froher Erwartung auf die Dinge die da kommen sollten. Und Spannung war bis auf die letzte von sechs Schnüren angesagt, denn diese, immer von einem Besucher aus dem Volke gezogen, war es schlussendlich, die dafür sorgte, das Tom zum Abend dann doch sein kühles Bad bekam, von einer kreischenden und begeisterten Menge angefeuert.
Auch für Gaumenschmaus gesorgt
Für ausgiebigen Gaumenschmaus war alles Ortens gesorgt, und auch ein paar ausgefallene Häppchen gab es zu verkosten. Die Bratwürste mit Käse-Spinatfüllung, eigens kreiert in einer Bad Schandauer Fleischerei, mundeten ausgezeichnet. Aber auch vielerlei gefüllte Brote und deftige Braten füllten die Mägen der anwesenden Besucher.Weil dieser Markt der ausgefallene Ostermarkt war, gab es am Stand von Keltenköchin Stephanie Steen passend zum Thema, ein gefülltes Ostereierkörbchen.
Ganz altes Handwerk konnte auf diesem besonderen Markt anschaulich erlebt werden, und teilweise auch ausprobiert werden. Knochenschnitzer, Töpfer, Schmied, Nadelbinder, Weberin, Hofzeichner, Medicus, Schreiberling und vielen weiteren Handwerkern konnte man über die Schulter schauen. Beim Seil binden waren die Gäste aktiv dabei, und staunten, wie geschickt man früher ein Seil zusammen gedreht hat. Ein erneutes Wiedersehen auf diesem Platze gibt es zu Ostern 2021. Allen eine schöne Zeit bis dahin.