Frankfurt (Oder). Wenn die Marssonde Curiosity ihren Laser auf ein unbekanntes Objekt richtet, weiß sie in Sekunden, wie das fremde Material beschaffen ist. Dies ist keine Magie sondern laserinduzierte Ionisationsspektroskopie. Prof. Dr. Christoph Gerhard erforscht an der Technischen Hochschule Wildau Laser- und Plasmatechnik und stellt in einem populärwissenschaftlichen Vortrag am IHP – Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik dieses Thema vor. Eingeladen haben ihn die „Freunde des IHP“, der Eintritt am 17. Oktober ab 18 Uhr ist frei.
„Tiefe Einblicke mit Lasern und Plasmen“ heißt der öffentliche Vortrag von Prof. Gerhard. Die Marssonde Curiosity, übersetzt „Neugier“, zeigt deutlich, wie dieses spektakuläre Verfahren den Menschen tiefe Einblicke und die Analyse der chemischen Zusammensetzung unbekannter Proben ermöglicht. Anwendungen liegen aber nicht nur in der Raumfahrt, wie der Vortrag zeigen wird. Von der Materialwissenschaft über Recycling bis hin zur Umweltanalyse ist alles denkbar. „Wir können schadstoffbelastete Böden untersuchen, ohne selbst damit in Kontakt kommen zu müssen“, erklärt Prof. Gerhard. „Spannend wird dies beispielsweise, wenn diese Böden ausgerechnet in einem geschützten Nationalpark zu finden sind.“
Prof. Gerhard wird in seinem Vortrag für Laien erklären, wie ohne jegliche Kenntnis des Probenmaterials durch geeignete Modelle und Analysealgorithmen dessen Zusammensetzung ermittelt werden kann. Er zeigt, wie mittels Laserstrahlung künstlich Plasmen erzeugt werden, die anschließend zur Analyse genutzt werden.
Prof. Dr. Christoph Gerhard übernahm im September 2017 die Professur für Laser- und Plasmatechnik an der Technischen Hochschule Wildau. Seine Forschungsthemen umfassen Laser-Materie-
Foto: NASA
pm/red