Update, 27.08.2018, 20 Uhr: Die Ermittlergruppe der Polizei wurde auf 20 Personen aufgestockt, Hinweise auf Brandstiftung können aber laut Polizeidirektion West bisher nicht bestätigt werden. “Es liegen derzeit keine objektiven Gründe vor.” heißt es. Zur Zeut sind noch etwa 200 Einsatzkräfte vor Ort. Löschhubschrauber haben ihre Einsätze beendet. Der erste Einsatzabschnitt bei Klausdorf konnte wieder der Forstbehörde und den Eigentümern übergeben werden. Die B102 bleibt im betroffenen Abschnitt weiter gesperrt. Vermutungen, Unbekannte hätten Nägel gestreut und damit die Arbeit der Einsatzkräfte behindert, erhärteten sich nicht. Vermutlich seien Fahrzeuge über Stellen gefahren, die früher für Osterfeuer genutzt wurden und Nägel von Holzpaletten rumlagen, die nun eingefahren wurden.
Original: Der etwa 400 Hektar große Waldbrand bei Treuenbrietzen ist vorerst unter Kontrolle. Einsatzkräfte dämmen den Brand immer weiter ein und versuchen, auflodernde Glutnester schnell zu löschen. Aus dem gesamten Bundesland, Sachsen-Anhalt und Berlin sind Feuerwehrleute im Einsatz dazu kommen Kräfte der Bundeswehr sowie des THW. Der Einsatz wurde laut Feuerwehrleuten immer wieder erschwert, da wo gerade ein Löscheinsatz abgeschlossen war, loderten direkt nach Abzug der Kräfte immer wieder Flammen auf. Ermittler gehen von Brandstiftungen aus. Laut Berliner Zeitung wurden am Samstagabend auch Waldwege, die von Einsatzfahrzeugen genutzt werden, mit Nägeln übersäht, zwei Fahrzeuge wurden dabei beschädigt. Feuerwehrleute vor Ort berichten von kaputten Stiefeln und Schläuchen. Das Landeskriminalamt ermittelt.
Der größte Waldbrand in Brandenburg seit mehreren Jahrzehnten war zeitgleich an drei Stellen ausgebrochen und beschäftigte bis zu 600 Einsatzkräfte gleichzeitig. Die Bundeswehr schickte Räumpanzer, welche Schneisen durch den Wald zogen, die Berliner Polizei unterstützte mit zwei Wasserwerfern, in der Luft waren zwei Löschhubschrauber von Bundeswehr und Bundespolizei im Einsatz. Auch Feuerwehrleute aus Oder-Spree, Elbe-Elster und Oberspreewald-Lausitz waren vor Ort. Insgesamt waren mehr als 3.000 Einsatzkräfte abwechselnd seit Donnerstag Abend mit der Bekämpfung des Waldbrandes beschäftigt.
Frohnsdorfer Einwohner konnten bereits am Freitag Mittag in ihre Häuser zurück. Die beiden anderen Ortschaften Tiefenbrunnen und Klausdorf mussten sich bis Samstag Abend gedulden, ehe sie wieder nach Hause zurück konnten. Laut Innenministerium liegen Hinweise auf Brandstifter vor, eine Presseeklärung ist für Anfang der Woche angekündigt.
Der Munitionsbergungsdienst hat am Samstag gegen 15:00 Uhr gefundene Munition vor Ort gesprengt und auch bis Sonntag Abend weitere Wege, auf denen sich die Einsatzkräfte bewegen sollten abgesucht.
Die B102 in Richtung Jüterbog ist weiterhin gesperrt. Der Regionalbahnverkehr zwischen Berlin-Wannsee und Jüterborg konnte am heutigen Montag wieder aufgenommen werden.
Vom Landkreis Potsdam-Mittelmark heißt es: “Beispielgebend war und ist die große Hilfsbereitschaft der Bevölkerung. Aus allen Landesteilen kam Hilfe an. Insbesondere aus den umliegenden Orten. So konnte das im Treuenbrietzender Krankenhaus bestellte Abendessen für die Einsatzkräfte am Samstag abbestellt werden, weil mehr als 500 Essensportionen gespendet wurden.” Weitere Hilfsangebote bitte direkt an die Stadt Treuenbrietzen unter der Telefonnummer 033748 7475 0 melden oder direkt im Rathaus vorsprechen.
Achtung! Vor dem Betreten der Brandflächen wird ausdrücklich gewarnt, da sich immer noch Altmunition und Glutnester in den Wäldern befinden und auch die verbrannten Bäume und deren geschädigte Wurzeln dazu führen können, dass die Bäume ohne Vorwarnung umfallen.
Am Sonntag brach bei Jüterborg auf einem ehemaligen Schießplatz ein weiteres Feuer aus, es breitete sich auf 240 Hektar aus, dort hatte es bereits Ende Juli gebrannt. Eine weitere Brandmeldung zwischen Borkwalde und Borkheide stellt sich als Fehlalarm heraus.