Bei planmäßigen Lotungen (Messungen) am 06.02.2013 konnte die LMBV feststellen, dass der „Untere Zielwasserstandes“ von 186,00 m NN im Restloch Berzdorf bei Görlitz überschritten wurde. Die heutige erfolgte planmäßige Wasserspiegelmessung hat ergeben, dass der Wasserstand im Berzdorfer See aktuell 186,01 m NN beträgt. Bei der letzten offiziellen Messung vom 30.01.2013 betrug der Wasserstand noch 185,91 m NN.
Der Vorsitzende der Geschäftsführung der LMBV, Prof. Dr.-Ing. Mahmut Kuyumcu zeigte sich erfreut angesichts des Flutungsfortschrittes: „Die Vision vom östlichsten See Deutschlands ist wahr geworden und der Berzdorfer See voll. Damit eröffnen die Seenmacher von der LMBV der Region im Dreiländereck mit Polen und Tschechien neue Chancen, die es künftig weiter zu nutzen gilt. Mein Dank gilt allen an diesem Prozess beteiligten in Dresden und Görlitz, insbesondere aber auch den polnischen Partnern, die eine Nutzung des Grenzflusses ermöglicht hatten.“
Die LMBV hatte am 17.12.2012 die Flutung Berzdorf aus der Pließnitz nach längerer Unter-brechung wegen Hochwasserschädigungen wieder aufgenommen und seither ca. vier Millionen Kubikmeter eingeleitet. Die Einleitmenge beträgt aktuell ca. 1,8 m³/s. Der nächste Zielwasserstand ist ein Pegel von 186,20 NN. Dieser Pegel gilt als künftiges Bewirtschaftungsziel. Entsprechend dem Anstaukonzept ist für April 2013 das kurzzeitige Anfahren des Höchststaus vom 186,50 m NN vorgesehen.
Der Bergbaufolgesee wird nach Beendigung des Probestaus eine Fläche von rund 960 Hektar und eine Tiefe von maximal 71 Metern haben. Insgesamt sind rund 333 Millionen Kubikmeter zur Füllung des Restloches notwendig gewesen. In Zukunft werden am Berzdorfer See vielseitige touristische Nutzungen an mehreren Strandabschnitten möglich sein. Durch optimale Windverhältnisse könnte auch der Segelsport eine größere Bedeutung in der Region erlangen.
Der erreichte Füllstand ist das Ergebnis jahrelanger Vorarbeiten der LMBV und ihrer Partner. Offizieller Flutungsstart für den künstlichen See war am 01.11.2002. Zuvor wurde nach schrittweiser Einstellung des Tagebaubetriebs bis 1997 schon zielgerichtet die Flutung vorbereitet. Seit 1994 wurde parallel durch die LMBV bereits die Sanierung des ehemaligen Tagebaus Berzdorf vorangebracht. Ziel war und ist die Wiedernutzbarmachung der vom Bergbau beanspruchten Flächen sowie die Herstellung der öffentlichen Sicherheit auf Grundlage berg-rechtlicher Betriebsplanverfahren. Kilometerlange Böschungen mussten dafür abgeflacht und standsicher gestaltet, Kippenflächen rekultiviert und der Grundwasserwiederanstieg sowie die Flutung des Berzdorfer Sees kontrolliert werden, um nur einige Maßnahmen zu nennen.
Über 170 Jahre wurde im Bereich Berzdorf südlich von Görlitz Braunkohle gewonnen – zuerst nur in bescheidenen Gruben im Tief- und Tagebau. Zunehmende Technisierung machte es dann möglich, das im Berzdorfer Becken lagernde bis zu 140 Meter mächtige Flöz im industriellen Maßstab abzubauen. Während einer fast 20 Jahre andauernden Unterbrechung, lief die alte Berzdorfer Grube mit Grundwasser voll. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg nahm das Unternehmen wieder Fahrt auf. Das Wasser wurde abgepumpt, der Tagebau Berzdorf erneut aufgeschlossen.
Nachdem die Kohle in den ersten Jahrzehnten vor allem zu Heizzwecken genutzt worden war, wurde sie nun hauptsächlich im benachbarten Kraftwerk Hagenwerder verstromt. In den letzten Jahrzehnten erfolgte der Abbau mit einer Bandtechnologie, um den eng begrenzten Raum der Beckenlagerstätte zu beherrschen. Rutschungen in den Randbereichen, die aus der geologischen Zusammensetzung der Lagerstätte und den steil abfallenden und dadurch oft instabilen Böschungen resultierten, bedrohten die Förderung immer wieder.
Der Berzdorfer See am Fuße der Landeskrone, der künftig östlichste See Deutschlands, wird nach Abschluss der Flutung eine Fläche von rund 960 Hektar haben. Die Füllung des Restlo-ches erfolgte im Wesentlichen mit Wasser aus der Neiße, dem deutsch-polnischen Grenzfluss. Zusätzlich erhielt der See Wasser aus der Pließnitz, dem Jauernicker Wasser, aus dem Buschbach und aus dem Kleinneuendorfer Wasser. Dafür wurde unter anderem ein Einlaufgraben aus der Pließnitz realisiert. In knapp zweijähriger Bauzeit – von 2000 bis 2002 – wurden die Arbeiten am Pließnitz-Einlauf umgesetzt. Das Wasserbauwerk ist ausgelegt für eine Wassermenge von 2,5 Kubikmetern pro Sekunde. Die Flutung des Berzdorfer Sees aus der Pließnitz über ein rund 2,2 Kilometer langes Bauwerk wurde am 1. November 2002 begonnen. Mit einem Planfeststellungsbeschluss im Jahre 2002 wurden die Voraussetzungen zur Füllung des ehemaligen Tagebaues Berzdorf geschaffen. Doch nur mit dem Wasser der Pließnitz hätte die Flutung des Berzdorfer Sees Jahrzehnte gedauert.
Deshalb war zur Beschleunigung der Flutung des Sees Neißewasser und dazu der Bau einer Überleitung von der Neiße nötig. Nach der Ankunft von Pontons im Tagebau im September 2002, die als Tragekonstruktion und Endpunkt der Flutungsleitung genutzt wurden, konnte 15 Monate später die Einleitung des Wassers aus dem Grenzfluss beginnen. Die Betonplattform wurde von einem Styroporkern getragen, der zwei „Flutungskanonen“ zum Schwimmen brachte – angehoben durch das aufsteigende Wasser. Zum Leitungsbau wurden PVC-Rohre unter kontrollierter Hitzeeinwirkung miteinander verschweißt. Das andere Ende der Einlaufleitung bildete die Zulaufanlage an der Neiße südlich von Deutsch-Ossig. Hier lagen Fluss und Tagebau am engsten beieinander. Über Monate hinweg wurden ab 2003 zwei Rohrstränge durch das Erdreich gepresst – vom Tagebaurand bis zur Neiße. Das Bauwerk zur Neißewassereinleitung war eine beispielgebende ingenieurtechnische Leistung. Auf einer Strecke von über ei-nem Kilometer musste eine Höhendifferenz von 65 Metern überwunden werden. An das Einlaufbauwerk an der Neiße schlossen sich zwei unterirdische Rohrleitungen mit einem Durchmesser von jeweils 1,60 Meter an.
Der Beginn der Flutung auch aus der Neiße am 4. Februar 2004 beschleunigte den Anstieg des Seewasserspiegels erheblich. Der maximale Durchfluss pro Rohr betrug bis zu fünf Ku-bikmeter pro Sekunde. Jedoch nur, wenn der Fluss ausreichend Wasser führte, so die vertragliche Vereinbarung mit dem polnischen Nachbarn; nur dann durfte für die Flutung des Berzdorfer Sees Wasser entnommen werden. Seitdem schoss aus zwei Flutungs-Einlauftrichtern Neißewasser in das junge Gewässer. Mitunter führte die Neiße bis zu 50 Kubikmeter Wasser in der Sekunde – eine gute Voraussetzung zum „Anzapfen“. Davon wurde knapp ein Fünftel über die Flutungsanlage in den See eingespeist. Eine von der LMBV betriebene Anzeigetafel gab parallel stets Auskunft über den jeweiligen aktuellen Wasserstand.
2007 konnte das Hafenbecken Tauchritz fertigstellt werden. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Tourismusgebiet war auch der Verkauf einiger zentraler Flächen am Ufer des Berzdorfer Sees durch die LMBV an die Stadt Görlitz Ende 2008 – wie z. B. im Bereich des Hafens Tauchritz, des Campingplatzes sowie des Strandes bei Deutsch-Ossig. Parallel hatte eine vor-fristige Seenutzung im Sinne einer vertraglich vereinbarten Zwischennutzung des Bergbaufol-gesees schon begonnen. 2010 wurden durch Auswirkungen eines Neiße-Hochwassers weite Böschungsbereiche und das begonnene Auslaufbauwerk der LMBV in Mitleidenschaft gezogen und daraufhin die Flutung unterbrochen. Bis 2012 musste die LMBV das künftige Auslaufbauwerk völlig neu planen und neu errichten. Daher konnte erst im Winter 2012 die Flutung fortgesetzt werden.
Bild & Quelle:Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV)
Bei planmäßigen Lotungen (Messungen) am 06.02.2013 konnte die LMBV feststellen, dass der „Untere Zielwasserstandes“ von 186,00 m NN im Restloch Berzdorf bei Görlitz überschritten wurde. Die heutige erfolgte planmäßige Wasserspiegelmessung hat ergeben, dass der Wasserstand im Berzdorfer See aktuell 186,01 m NN beträgt. Bei der letzten offiziellen Messung vom 30.01.2013 betrug der Wasserstand noch 185,91 m NN.
Der Vorsitzende der Geschäftsführung der LMBV, Prof. Dr.-Ing. Mahmut Kuyumcu zeigte sich erfreut angesichts des Flutungsfortschrittes: „Die Vision vom östlichsten See Deutschlands ist wahr geworden und der Berzdorfer See voll. Damit eröffnen die Seenmacher von der LMBV der Region im Dreiländereck mit Polen und Tschechien neue Chancen, die es künftig weiter zu nutzen gilt. Mein Dank gilt allen an diesem Prozess beteiligten in Dresden und Görlitz, insbesondere aber auch den polnischen Partnern, die eine Nutzung des Grenzflusses ermöglicht hatten.“
Die LMBV hatte am 17.12.2012 die Flutung Berzdorf aus der Pließnitz nach längerer Unter-brechung wegen Hochwasserschädigungen wieder aufgenommen und seither ca. vier Millionen Kubikmeter eingeleitet. Die Einleitmenge beträgt aktuell ca. 1,8 m³/s. Der nächste Zielwasserstand ist ein Pegel von 186,20 NN. Dieser Pegel gilt als künftiges Bewirtschaftungsziel. Entsprechend dem Anstaukonzept ist für April 2013 das kurzzeitige Anfahren des Höchststaus vom 186,50 m NN vorgesehen.
Der Bergbaufolgesee wird nach Beendigung des Probestaus eine Fläche von rund 960 Hektar und eine Tiefe von maximal 71 Metern haben. Insgesamt sind rund 333 Millionen Kubikmeter zur Füllung des Restloches notwendig gewesen. In Zukunft werden am Berzdorfer See vielseitige touristische Nutzungen an mehreren Strandabschnitten möglich sein. Durch optimale Windverhältnisse könnte auch der Segelsport eine größere Bedeutung in der Region erlangen.
Der erreichte Füllstand ist das Ergebnis jahrelanger Vorarbeiten der LMBV und ihrer Partner. Offizieller Flutungsstart für den künstlichen See war am 01.11.2002. Zuvor wurde nach schrittweiser Einstellung des Tagebaubetriebs bis 1997 schon zielgerichtet die Flutung vorbereitet. Seit 1994 wurde parallel durch die LMBV bereits die Sanierung des ehemaligen Tagebaus Berzdorf vorangebracht. Ziel war und ist die Wiedernutzbarmachung der vom Bergbau beanspruchten Flächen sowie die Herstellung der öffentlichen Sicherheit auf Grundlage berg-rechtlicher Betriebsplanverfahren. Kilometerlange Böschungen mussten dafür abgeflacht und standsicher gestaltet, Kippenflächen rekultiviert und der Grundwasserwiederanstieg sowie die Flutung des Berzdorfer Sees kontrolliert werden, um nur einige Maßnahmen zu nennen.
Über 170 Jahre wurde im Bereich Berzdorf südlich von Görlitz Braunkohle gewonnen – zuerst nur in bescheidenen Gruben im Tief- und Tagebau. Zunehmende Technisierung machte es dann möglich, das im Berzdorfer Becken lagernde bis zu 140 Meter mächtige Flöz im industriellen Maßstab abzubauen. Während einer fast 20 Jahre andauernden Unterbrechung, lief die alte Berzdorfer Grube mit Grundwasser voll. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg nahm das Unternehmen wieder Fahrt auf. Das Wasser wurde abgepumpt, der Tagebau Berzdorf erneut aufgeschlossen.
Nachdem die Kohle in den ersten Jahrzehnten vor allem zu Heizzwecken genutzt worden war, wurde sie nun hauptsächlich im benachbarten Kraftwerk Hagenwerder verstromt. In den letzten Jahrzehnten erfolgte der Abbau mit einer Bandtechnologie, um den eng begrenzten Raum der Beckenlagerstätte zu beherrschen. Rutschungen in den Randbereichen, die aus der geologischen Zusammensetzung der Lagerstätte und den steil abfallenden und dadurch oft instabilen Böschungen resultierten, bedrohten die Förderung immer wieder.
Der Berzdorfer See am Fuße der Landeskrone, der künftig östlichste See Deutschlands, wird nach Abschluss der Flutung eine Fläche von rund 960 Hektar haben. Die Füllung des Restlo-ches erfolgte im Wesentlichen mit Wasser aus der Neiße, dem deutsch-polnischen Grenzfluss. Zusätzlich erhielt der See Wasser aus der Pließnitz, dem Jauernicker Wasser, aus dem Buschbach und aus dem Kleinneuendorfer Wasser. Dafür wurde unter anderem ein Einlaufgraben aus der Pließnitz realisiert. In knapp zweijähriger Bauzeit – von 2000 bis 2002 – wurden die Arbeiten am Pließnitz-Einlauf umgesetzt. Das Wasserbauwerk ist ausgelegt für eine Wassermenge von 2,5 Kubikmetern pro Sekunde. Die Flutung des Berzdorfer Sees aus der Pließnitz über ein rund 2,2 Kilometer langes Bauwerk wurde am 1. November 2002 begonnen. Mit einem Planfeststellungsbeschluss im Jahre 2002 wurden die Voraussetzungen zur Füllung des ehemaligen Tagebaues Berzdorf geschaffen. Doch nur mit dem Wasser der Pließnitz hätte die Flutung des Berzdorfer Sees Jahrzehnte gedauert.
Deshalb war zur Beschleunigung der Flutung des Sees Neißewasser und dazu der Bau einer Überleitung von der Neiße nötig. Nach der Ankunft von Pontons im Tagebau im September 2002, die als Tragekonstruktion und Endpunkt der Flutungsleitung genutzt wurden, konnte 15 Monate später die Einleitung des Wassers aus dem Grenzfluss beginnen. Die Betonplattform wurde von einem Styroporkern getragen, der zwei „Flutungskanonen“ zum Schwimmen brachte – angehoben durch das aufsteigende Wasser. Zum Leitungsbau wurden PVC-Rohre unter kontrollierter Hitzeeinwirkung miteinander verschweißt. Das andere Ende der Einlaufleitung bildete die Zulaufanlage an der Neiße südlich von Deutsch-Ossig. Hier lagen Fluss und Tagebau am engsten beieinander. Über Monate hinweg wurden ab 2003 zwei Rohrstränge durch das Erdreich gepresst – vom Tagebaurand bis zur Neiße. Das Bauwerk zur Neißewassereinleitung war eine beispielgebende ingenieurtechnische Leistung. Auf einer Strecke von über ei-nem Kilometer musste eine Höhendifferenz von 65 Metern überwunden werden. An das Einlaufbauwerk an der Neiße schlossen sich zwei unterirdische Rohrleitungen mit einem Durchmesser von jeweils 1,60 Meter an.
Der Beginn der Flutung auch aus der Neiße am 4. Februar 2004 beschleunigte den Anstieg des Seewasserspiegels erheblich. Der maximale Durchfluss pro Rohr betrug bis zu fünf Ku-bikmeter pro Sekunde. Jedoch nur, wenn der Fluss ausreichend Wasser führte, so die vertragliche Vereinbarung mit dem polnischen Nachbarn; nur dann durfte für die Flutung des Berzdorfer Sees Wasser entnommen werden. Seitdem schoss aus zwei Flutungs-Einlauftrichtern Neißewasser in das junge Gewässer. Mitunter führte die Neiße bis zu 50 Kubikmeter Wasser in der Sekunde – eine gute Voraussetzung zum „Anzapfen“. Davon wurde knapp ein Fünftel über die Flutungsanlage in den See eingespeist. Eine von der LMBV betriebene Anzeigetafel gab parallel stets Auskunft über den jeweiligen aktuellen Wasserstand.
2007 konnte das Hafenbecken Tauchritz fertigstellt werden. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Tourismusgebiet war auch der Verkauf einiger zentraler Flächen am Ufer des Berzdorfer Sees durch die LMBV an die Stadt Görlitz Ende 2008 – wie z. B. im Bereich des Hafens Tauchritz, des Campingplatzes sowie des Strandes bei Deutsch-Ossig. Parallel hatte eine vor-fristige Seenutzung im Sinne einer vertraglich vereinbarten Zwischennutzung des Bergbaufol-gesees schon begonnen. 2010 wurden durch Auswirkungen eines Neiße-Hochwassers weite Böschungsbereiche und das begonnene Auslaufbauwerk der LMBV in Mitleidenschaft gezogen und daraufhin die Flutung unterbrochen. Bis 2012 musste die LMBV das künftige Auslaufbauwerk völlig neu planen und neu errichten. Daher konnte erst im Winter 2012 die Flutung fortgesetzt werden.
Bild & Quelle:Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV)
Bei planmäßigen Lotungen (Messungen) am 06.02.2013 konnte die LMBV feststellen, dass der „Untere Zielwasserstandes“ von 186,00 m NN im Restloch Berzdorf bei Görlitz überschritten wurde. Die heutige erfolgte planmäßige Wasserspiegelmessung hat ergeben, dass der Wasserstand im Berzdorfer See aktuell 186,01 m NN beträgt. Bei der letzten offiziellen Messung vom 30.01.2013 betrug der Wasserstand noch 185,91 m NN.
Der Vorsitzende der Geschäftsführung der LMBV, Prof. Dr.-Ing. Mahmut Kuyumcu zeigte sich erfreut angesichts des Flutungsfortschrittes: „Die Vision vom östlichsten See Deutschlands ist wahr geworden und der Berzdorfer See voll. Damit eröffnen die Seenmacher von der LMBV der Region im Dreiländereck mit Polen und Tschechien neue Chancen, die es künftig weiter zu nutzen gilt. Mein Dank gilt allen an diesem Prozess beteiligten in Dresden und Görlitz, insbesondere aber auch den polnischen Partnern, die eine Nutzung des Grenzflusses ermöglicht hatten.“
Die LMBV hatte am 17.12.2012 die Flutung Berzdorf aus der Pließnitz nach längerer Unter-brechung wegen Hochwasserschädigungen wieder aufgenommen und seither ca. vier Millionen Kubikmeter eingeleitet. Die Einleitmenge beträgt aktuell ca. 1,8 m³/s. Der nächste Zielwasserstand ist ein Pegel von 186,20 NN. Dieser Pegel gilt als künftiges Bewirtschaftungsziel. Entsprechend dem Anstaukonzept ist für April 2013 das kurzzeitige Anfahren des Höchststaus vom 186,50 m NN vorgesehen.
Der Bergbaufolgesee wird nach Beendigung des Probestaus eine Fläche von rund 960 Hektar und eine Tiefe von maximal 71 Metern haben. Insgesamt sind rund 333 Millionen Kubikmeter zur Füllung des Restloches notwendig gewesen. In Zukunft werden am Berzdorfer See vielseitige touristische Nutzungen an mehreren Strandabschnitten möglich sein. Durch optimale Windverhältnisse könnte auch der Segelsport eine größere Bedeutung in der Region erlangen.
Der erreichte Füllstand ist das Ergebnis jahrelanger Vorarbeiten der LMBV und ihrer Partner. Offizieller Flutungsstart für den künstlichen See war am 01.11.2002. Zuvor wurde nach schrittweiser Einstellung des Tagebaubetriebs bis 1997 schon zielgerichtet die Flutung vorbereitet. Seit 1994 wurde parallel durch die LMBV bereits die Sanierung des ehemaligen Tagebaus Berzdorf vorangebracht. Ziel war und ist die Wiedernutzbarmachung der vom Bergbau beanspruchten Flächen sowie die Herstellung der öffentlichen Sicherheit auf Grundlage berg-rechtlicher Betriebsplanverfahren. Kilometerlange Böschungen mussten dafür abgeflacht und standsicher gestaltet, Kippenflächen rekultiviert und der Grundwasserwiederanstieg sowie die Flutung des Berzdorfer Sees kontrolliert werden, um nur einige Maßnahmen zu nennen.
Über 170 Jahre wurde im Bereich Berzdorf südlich von Görlitz Braunkohle gewonnen – zuerst nur in bescheidenen Gruben im Tief- und Tagebau. Zunehmende Technisierung machte es dann möglich, das im Berzdorfer Becken lagernde bis zu 140 Meter mächtige Flöz im industriellen Maßstab abzubauen. Während einer fast 20 Jahre andauernden Unterbrechung, lief die alte Berzdorfer Grube mit Grundwasser voll. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg nahm das Unternehmen wieder Fahrt auf. Das Wasser wurde abgepumpt, der Tagebau Berzdorf erneut aufgeschlossen.
Nachdem die Kohle in den ersten Jahrzehnten vor allem zu Heizzwecken genutzt worden war, wurde sie nun hauptsächlich im benachbarten Kraftwerk Hagenwerder verstromt. In den letzten Jahrzehnten erfolgte der Abbau mit einer Bandtechnologie, um den eng begrenzten Raum der Beckenlagerstätte zu beherrschen. Rutschungen in den Randbereichen, die aus der geologischen Zusammensetzung der Lagerstätte und den steil abfallenden und dadurch oft instabilen Böschungen resultierten, bedrohten die Förderung immer wieder.
Der Berzdorfer See am Fuße der Landeskrone, der künftig östlichste See Deutschlands, wird nach Abschluss der Flutung eine Fläche von rund 960 Hektar haben. Die Füllung des Restlo-ches erfolgte im Wesentlichen mit Wasser aus der Neiße, dem deutsch-polnischen Grenzfluss. Zusätzlich erhielt der See Wasser aus der Pließnitz, dem Jauernicker Wasser, aus dem Buschbach und aus dem Kleinneuendorfer Wasser. Dafür wurde unter anderem ein Einlaufgraben aus der Pließnitz realisiert. In knapp zweijähriger Bauzeit – von 2000 bis 2002 – wurden die Arbeiten am Pließnitz-Einlauf umgesetzt. Das Wasserbauwerk ist ausgelegt für eine Wassermenge von 2,5 Kubikmetern pro Sekunde. Die Flutung des Berzdorfer Sees aus der Pließnitz über ein rund 2,2 Kilometer langes Bauwerk wurde am 1. November 2002 begonnen. Mit einem Planfeststellungsbeschluss im Jahre 2002 wurden die Voraussetzungen zur Füllung des ehemaligen Tagebaues Berzdorf geschaffen. Doch nur mit dem Wasser der Pließnitz hätte die Flutung des Berzdorfer Sees Jahrzehnte gedauert.
Deshalb war zur Beschleunigung der Flutung des Sees Neißewasser und dazu der Bau einer Überleitung von der Neiße nötig. Nach der Ankunft von Pontons im Tagebau im September 2002, die als Tragekonstruktion und Endpunkt der Flutungsleitung genutzt wurden, konnte 15 Monate später die Einleitung des Wassers aus dem Grenzfluss beginnen. Die Betonplattform wurde von einem Styroporkern getragen, der zwei „Flutungskanonen“ zum Schwimmen brachte – angehoben durch das aufsteigende Wasser. Zum Leitungsbau wurden PVC-Rohre unter kontrollierter Hitzeeinwirkung miteinander verschweißt. Das andere Ende der Einlaufleitung bildete die Zulaufanlage an der Neiße südlich von Deutsch-Ossig. Hier lagen Fluss und Tagebau am engsten beieinander. Über Monate hinweg wurden ab 2003 zwei Rohrstränge durch das Erdreich gepresst – vom Tagebaurand bis zur Neiße. Das Bauwerk zur Neißewassereinleitung war eine beispielgebende ingenieurtechnische Leistung. Auf einer Strecke von über ei-nem Kilometer musste eine Höhendifferenz von 65 Metern überwunden werden. An das Einlaufbauwerk an der Neiße schlossen sich zwei unterirdische Rohrleitungen mit einem Durchmesser von jeweils 1,60 Meter an.
Der Beginn der Flutung auch aus der Neiße am 4. Februar 2004 beschleunigte den Anstieg des Seewasserspiegels erheblich. Der maximale Durchfluss pro Rohr betrug bis zu fünf Ku-bikmeter pro Sekunde. Jedoch nur, wenn der Fluss ausreichend Wasser führte, so die vertragliche Vereinbarung mit dem polnischen Nachbarn; nur dann durfte für die Flutung des Berzdorfer Sees Wasser entnommen werden. Seitdem schoss aus zwei Flutungs-Einlauftrichtern Neißewasser in das junge Gewässer. Mitunter führte die Neiße bis zu 50 Kubikmeter Wasser in der Sekunde – eine gute Voraussetzung zum „Anzapfen“. Davon wurde knapp ein Fünftel über die Flutungsanlage in den See eingespeist. Eine von der LMBV betriebene Anzeigetafel gab parallel stets Auskunft über den jeweiligen aktuellen Wasserstand.
2007 konnte das Hafenbecken Tauchritz fertigstellt werden. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Tourismusgebiet war auch der Verkauf einiger zentraler Flächen am Ufer des Berzdorfer Sees durch die LMBV an die Stadt Görlitz Ende 2008 – wie z. B. im Bereich des Hafens Tauchritz, des Campingplatzes sowie des Strandes bei Deutsch-Ossig. Parallel hatte eine vor-fristige Seenutzung im Sinne einer vertraglich vereinbarten Zwischennutzung des Bergbaufol-gesees schon begonnen. 2010 wurden durch Auswirkungen eines Neiße-Hochwassers weite Böschungsbereiche und das begonnene Auslaufbauwerk der LMBV in Mitleidenschaft gezogen und daraufhin die Flutung unterbrochen. Bis 2012 musste die LMBV das künftige Auslaufbauwerk völlig neu planen und neu errichten. Daher konnte erst im Winter 2012 die Flutung fortgesetzt werden.
Bild & Quelle:Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV)
Bei planmäßigen Lotungen (Messungen) am 06.02.2013 konnte die LMBV feststellen, dass der „Untere Zielwasserstandes“ von 186,00 m NN im Restloch Berzdorf bei Görlitz überschritten wurde. Die heutige erfolgte planmäßige Wasserspiegelmessung hat ergeben, dass der Wasserstand im Berzdorfer See aktuell 186,01 m NN beträgt. Bei der letzten offiziellen Messung vom 30.01.2013 betrug der Wasserstand noch 185,91 m NN.
Der Vorsitzende der Geschäftsführung der LMBV, Prof. Dr.-Ing. Mahmut Kuyumcu zeigte sich erfreut angesichts des Flutungsfortschrittes: „Die Vision vom östlichsten See Deutschlands ist wahr geworden und der Berzdorfer See voll. Damit eröffnen die Seenmacher von der LMBV der Region im Dreiländereck mit Polen und Tschechien neue Chancen, die es künftig weiter zu nutzen gilt. Mein Dank gilt allen an diesem Prozess beteiligten in Dresden und Görlitz, insbesondere aber auch den polnischen Partnern, die eine Nutzung des Grenzflusses ermöglicht hatten.“
Die LMBV hatte am 17.12.2012 die Flutung Berzdorf aus der Pließnitz nach längerer Unter-brechung wegen Hochwasserschädigungen wieder aufgenommen und seither ca. vier Millionen Kubikmeter eingeleitet. Die Einleitmenge beträgt aktuell ca. 1,8 m³/s. Der nächste Zielwasserstand ist ein Pegel von 186,20 NN. Dieser Pegel gilt als künftiges Bewirtschaftungsziel. Entsprechend dem Anstaukonzept ist für April 2013 das kurzzeitige Anfahren des Höchststaus vom 186,50 m NN vorgesehen.
Der Bergbaufolgesee wird nach Beendigung des Probestaus eine Fläche von rund 960 Hektar und eine Tiefe von maximal 71 Metern haben. Insgesamt sind rund 333 Millionen Kubikmeter zur Füllung des Restloches notwendig gewesen. In Zukunft werden am Berzdorfer See vielseitige touristische Nutzungen an mehreren Strandabschnitten möglich sein. Durch optimale Windverhältnisse könnte auch der Segelsport eine größere Bedeutung in der Region erlangen.
Der erreichte Füllstand ist das Ergebnis jahrelanger Vorarbeiten der LMBV und ihrer Partner. Offizieller Flutungsstart für den künstlichen See war am 01.11.2002. Zuvor wurde nach schrittweiser Einstellung des Tagebaubetriebs bis 1997 schon zielgerichtet die Flutung vorbereitet. Seit 1994 wurde parallel durch die LMBV bereits die Sanierung des ehemaligen Tagebaus Berzdorf vorangebracht. Ziel war und ist die Wiedernutzbarmachung der vom Bergbau beanspruchten Flächen sowie die Herstellung der öffentlichen Sicherheit auf Grundlage berg-rechtlicher Betriebsplanverfahren. Kilometerlange Böschungen mussten dafür abgeflacht und standsicher gestaltet, Kippenflächen rekultiviert und der Grundwasserwiederanstieg sowie die Flutung des Berzdorfer Sees kontrolliert werden, um nur einige Maßnahmen zu nennen.
Über 170 Jahre wurde im Bereich Berzdorf südlich von Görlitz Braunkohle gewonnen – zuerst nur in bescheidenen Gruben im Tief- und Tagebau. Zunehmende Technisierung machte es dann möglich, das im Berzdorfer Becken lagernde bis zu 140 Meter mächtige Flöz im industriellen Maßstab abzubauen. Während einer fast 20 Jahre andauernden Unterbrechung, lief die alte Berzdorfer Grube mit Grundwasser voll. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg nahm das Unternehmen wieder Fahrt auf. Das Wasser wurde abgepumpt, der Tagebau Berzdorf erneut aufgeschlossen.
Nachdem die Kohle in den ersten Jahrzehnten vor allem zu Heizzwecken genutzt worden war, wurde sie nun hauptsächlich im benachbarten Kraftwerk Hagenwerder verstromt. In den letzten Jahrzehnten erfolgte der Abbau mit einer Bandtechnologie, um den eng begrenzten Raum der Beckenlagerstätte zu beherrschen. Rutschungen in den Randbereichen, die aus der geologischen Zusammensetzung der Lagerstätte und den steil abfallenden und dadurch oft instabilen Böschungen resultierten, bedrohten die Förderung immer wieder.
Der Berzdorfer See am Fuße der Landeskrone, der künftig östlichste See Deutschlands, wird nach Abschluss der Flutung eine Fläche von rund 960 Hektar haben. Die Füllung des Restlo-ches erfolgte im Wesentlichen mit Wasser aus der Neiße, dem deutsch-polnischen Grenzfluss. Zusätzlich erhielt der See Wasser aus der Pließnitz, dem Jauernicker Wasser, aus dem Buschbach und aus dem Kleinneuendorfer Wasser. Dafür wurde unter anderem ein Einlaufgraben aus der Pließnitz realisiert. In knapp zweijähriger Bauzeit – von 2000 bis 2002 – wurden die Arbeiten am Pließnitz-Einlauf umgesetzt. Das Wasserbauwerk ist ausgelegt für eine Wassermenge von 2,5 Kubikmetern pro Sekunde. Die Flutung des Berzdorfer Sees aus der Pließnitz über ein rund 2,2 Kilometer langes Bauwerk wurde am 1. November 2002 begonnen. Mit einem Planfeststellungsbeschluss im Jahre 2002 wurden die Voraussetzungen zur Füllung des ehemaligen Tagebaues Berzdorf geschaffen. Doch nur mit dem Wasser der Pließnitz hätte die Flutung des Berzdorfer Sees Jahrzehnte gedauert.
Deshalb war zur Beschleunigung der Flutung des Sees Neißewasser und dazu der Bau einer Überleitung von der Neiße nötig. Nach der Ankunft von Pontons im Tagebau im September 2002, die als Tragekonstruktion und Endpunkt der Flutungsleitung genutzt wurden, konnte 15 Monate später die Einleitung des Wassers aus dem Grenzfluss beginnen. Die Betonplattform wurde von einem Styroporkern getragen, der zwei „Flutungskanonen“ zum Schwimmen brachte – angehoben durch das aufsteigende Wasser. Zum Leitungsbau wurden PVC-Rohre unter kontrollierter Hitzeeinwirkung miteinander verschweißt. Das andere Ende der Einlaufleitung bildete die Zulaufanlage an der Neiße südlich von Deutsch-Ossig. Hier lagen Fluss und Tagebau am engsten beieinander. Über Monate hinweg wurden ab 2003 zwei Rohrstränge durch das Erdreich gepresst – vom Tagebaurand bis zur Neiße. Das Bauwerk zur Neißewassereinleitung war eine beispielgebende ingenieurtechnische Leistung. Auf einer Strecke von über ei-nem Kilometer musste eine Höhendifferenz von 65 Metern überwunden werden. An das Einlaufbauwerk an der Neiße schlossen sich zwei unterirdische Rohrleitungen mit einem Durchmesser von jeweils 1,60 Meter an.
Der Beginn der Flutung auch aus der Neiße am 4. Februar 2004 beschleunigte den Anstieg des Seewasserspiegels erheblich. Der maximale Durchfluss pro Rohr betrug bis zu fünf Ku-bikmeter pro Sekunde. Jedoch nur, wenn der Fluss ausreichend Wasser führte, so die vertragliche Vereinbarung mit dem polnischen Nachbarn; nur dann durfte für die Flutung des Berzdorfer Sees Wasser entnommen werden. Seitdem schoss aus zwei Flutungs-Einlauftrichtern Neißewasser in das junge Gewässer. Mitunter führte die Neiße bis zu 50 Kubikmeter Wasser in der Sekunde – eine gute Voraussetzung zum „Anzapfen“. Davon wurde knapp ein Fünftel über die Flutungsanlage in den See eingespeist. Eine von der LMBV betriebene Anzeigetafel gab parallel stets Auskunft über den jeweiligen aktuellen Wasserstand.
2007 konnte das Hafenbecken Tauchritz fertigstellt werden. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Tourismusgebiet war auch der Verkauf einiger zentraler Flächen am Ufer des Berzdorfer Sees durch die LMBV an die Stadt Görlitz Ende 2008 – wie z. B. im Bereich des Hafens Tauchritz, des Campingplatzes sowie des Strandes bei Deutsch-Ossig. Parallel hatte eine vor-fristige Seenutzung im Sinne einer vertraglich vereinbarten Zwischennutzung des Bergbaufol-gesees schon begonnen. 2010 wurden durch Auswirkungen eines Neiße-Hochwassers weite Böschungsbereiche und das begonnene Auslaufbauwerk der LMBV in Mitleidenschaft gezogen und daraufhin die Flutung unterbrochen. Bis 2012 musste die LMBV das künftige Auslaufbauwerk völlig neu planen und neu errichten. Daher konnte erst im Winter 2012 die Flutung fortgesetzt werden.
Bild & Quelle:Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV)