Jedes Mal, wenn wir zum Wandern in andere Regionen wie die Nationalparke Sächsische und Böhmische Schweiz oder das Riesengebirge auf der Autobahn A 13 an Radeburg bisher vorbei kamen oder die Werbung für Moritzburg sahen, hatten wir uns in den zurück liegenden Jahren vorgenommen, der Moritzburger Teichlandschaft mal einen Besuch abzustatten und dieses Gebiet unter die Sohlen unserer Wanderschuhe zu nehmen. Schließlich liegt dieser reizvolle Landstrich nur etwa eine gute Autostunde vom Spreewald entfernt. Zuletzt waren wir wohl vor etwa 15 Jahren dort. Genau lässt sich das nicht mehr ermitteln. Damals gab es uns als Niederlausitzer Wandergurken noch gar nicht und deshalb ist das, was wir vorhaben, für uns und damit auch für unsere Wandergäste eine Premiere. Eine Schnuppertour soll es werden, um unseren Wandergästen auch zu ermöglichen, einen Teil des tagumfassenden Vorhabens selbst zu gestalten bzw. anzuregen, sich vielleicht einmal selbständig auf den Weg in die Moritzburger Teichlandschaft zu machen.
Wir laden Wandergäste aus Nah und Fern ganz herzlich ein, uns auf dieser Schnuppertour am Sonnabend, den 9. Juli 2011, zu begleiten, wenn wir die Moritzburger Teichlandschaft unter die Sohlen unserer Wanderschuhe nehmen.
Wie haben wir uns nun diesen Tag vorgestellt: Im Mittelpunkt steht selbstverständlich unsere Wanderung von etwa 14 Kilometer Länge. Die Tour beginnt am Kleinbahnhof in Moritzburg, wenn der erste „Lößnitzdackel“ an diesem Tag aus Radebeul-Ost angekommen ist. So bieten wir unseren Wandergästen schon einmal die Möglichkeit, selbständig vor der Wanderung das Erlebnis Kleinbahn mit der Lößnitzgrundbahn, als der offiziellen Bezeichnung dieser Schmalspurbahn, zu genießen. Der Weg führt an den so genannten Dardanellen vorbei zum Schwanenteich. In Höhe dieses Teiches queren wir die Radeburger Straße und kommen zum weltweit bekannten Barockschloss Moritzburg, welches August der Starke aus einem Jagdhaus bzw. Jagdschloss erbauen ließ. Natürlich werden wir uns hier etwas Zeit nehmen, um uns umzusehen. Die Teilnahme an einer Führung im Rahmen der Wanderung sieht unser Zeitmanagement allerdings nicht vor. Dieser Grundsatz gilt auch für die nachfolgenden Erlebnis-Höhepunkte dieses Tages. Vielen Gästen, die nach Moritzburg kommen, ist wohl noch nicht so bekannt, dass dieses Schloss auch Drehort der Schlossszenen für den beliebt-bekannten Märchenfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ war. Am Schlossteich entlang führt unser Weg anschließend zum so genannten Kanal und weiter zum Fasanenschlösschen. Hier wird es besonders interessant sein, zu hören, welche Funktionen beide innerhalb des gesamten Schlossareals hatten und wieder haben. Anschließend, so um die frühe Mittagszeit, werden wir im Bereich des historischen Fasanengartens, zu dem neben einer modernen Fasanerie, auch das Marcolinihaus sowie ein Leuchtturm mit Mole gehören, eine längere Pause einlegen. Und das hauptsächlich deswegen, weil sich hier im früheren Spaliergarten wieder eine Fasanerie, der Zuchtbetrieb „Moritzburger Fasan“ etabliert hat und am Tag unserer Wanderung auch für Besucher geöffnet ist. Genutzt werden kann die Zeit auch für eine Einkehr im Marcolinihaus bzw. in einem Freiluft-Imbiss-Garten oder man nutzt die Zeit einfach, um sich in der Natur zu entspannen, dabei die mitgebrachten „Hasenbrote“ verdrückend…
Nach der selbstgestalteten Pause wandern wir weiter zum Wildgehege, um uns über die örtliche Lage und das dortige Erlebnis-Angebot zu informieren. Von alten Karten her wissen wir, dass das Wildgehege eigentlich schon immer zum Churfürstlichen Tiergarten gehörte und lediglich durch den damaligen Fahrweg (heute Radeburger Straße) zwischen Radeburg und Eisenberg (früherer Name des heutigen Ortes Moritzburg) von diesem getrennt war und sicherlich auch eine andere Struktur und Funktion hatte. Auch früher schon konnte das Wildgehege besucht werden. Leider müssen wir auch hier im Rahmen der Wanderung aus den bereits genannten Gründen davon Abstand nehmen. Auf einem der früher bereits strahlenförmig angeordneten Wege (Gestelle) kommen wir zum Hellhaus im Zentrum des Tiergartens. Heute ist das Hellhaus („Helle“ bedeutet Lichtung) nur noch eine Ruine. Erbaut wurde es 1787 nach Plänen von Johann Daniel Schade im Moritzburger Friedewald. Am Schnittpunkt von acht sternförmig angelegten Schneisen diente es bei feudalen Perforcejagden der Hofgesellschaft. Vom Dach des Gebäudes zeigte der so genannte Schwanenwärter mittels Flaggen die Fluchtrichtung des Wildes an. (Wikimapia.org)
Vom Hellhaus kommend führt unser Weg im letzten Teil der Wanderung geradewegs nach Süden durch den Schlosspark (auch Lustgarten genannt), noch einmal zum Barockschloss und dann auf der Schlossallee, an der schönen Jugendstilkirche vorbei, zurück zum Moritzburger Kleinbahnhof.
Unser erklärtes Ziel ist es, dass wir den Bahnhof kurz vor der zeitlichen Mitte des Nachmittags erreichen, damit Wandergäste auf eigenen Wunsch hin anschließend noch selbständig mit dem „Lößnitzdackel“ bis Radeburg weiterfahren können und von dort, ohne auszusteigen, auf der gleichen Strecke zurück bis Moritzburg bzw. Radebeut-Ost. Auch den Besuch des Wildgeheges mit einer Vorführung in der Falknerei „Die edle Kunst der Falknerei“, den Besuch des Karl-May-Museums in Radebeul, die Teilnahme an einer Führung im Barockschloss oder die Einkehr in einem der zahlreichen Cafes bzw. Restaurants in Moritzburg können wir nach der Wanderung empfehlen.
Weitere Informationen zum Ablauf, dem genauen Treffpunkt und dem Beginn der Wanderung gibt es bei der Anmeldung bis spätestens zum Vorabend, möglichst eher, oder auf Anfrage unter Tel. 03542 – 3792. Bitte auch an Rucksackverpflegung und Getränke für eine Wanderrast mit im Freien denken. Keine Teilnahmegebühr, kein Versicherungsschutz – um einen Obolus in unseren Fontane-Wanderhut wird gebeten.
Angemeldeten Teilnehmern wird auf Wunsch eine ausführliche Information zu dieser Tour als PDF-Datei per E-Mail zugeschickt.
Zum Foto: Barockschloss Moritzburg mit Schlosskapelle in der Nachmittagssonne
Wir Niederlausitzer Wandergurken freuen uns auf Sie!
Gerd Laeser
Gästeführer Niederlausitz
Lübbenau
Ankunft des “Lößnitzdackels” aus Radebeul-Ost um 8.53 Uhr in Moritzburg
Personen- und Gepäckkutsche August des Starken in der Durchfahrtshalle des Barockschlosses Moritzburg
Mole mit Leuchtturm und Wildgänsen im Großen Teich bei Moritzburg