Seit 15 Jahren betreibt der 28 jährige Martin Mittelstädt aus Massen professionellen Automodellrennsport im AMC Sängerstadt Finsterwalde. Nachdem er bereits mehrere Jahre lang auf nationaler Ebene erfolgreich war, rücken seit geraumer Zeit auch internationale Rennveranstaltungen in den Fokus. In der Verbrennermodellklasse Formel 1 im Maßstab 1:5 werden in der Saison 2015 mehrere Läufe zur „EFRA Grand Prix“ Serie in Europa ausgetragen. Diese Rennen stellen die Europameisterschaft dar, weil es in dieser Modellsportklasse keine separate Titelvergabe bei einem Einzelereignis gibt.
Auf der einzigartigen Modellrennstrecke in Lostallo nahe den schweizer Alpen konnte sich Martin bereits in den Vorjahren mehrfach gut platzieren. Höhepunkt bisher war 2012 der Gewinn des inoffiziellen „World Cup“ vor Ort. In diesem Jahr fand der zweite Lauf zur EFRA Grand Prix Serie in der Schweiz statt und Martin startete in der Formel 1 Klasse. Nachdem er bei den ersten Trainings am Donnerstag noch Geschwindigkeit durch Auswahl des geeigneten Motors fand, konnte am Freitag aufgrund von Regen nicht optimal trainiert werden. Unter Trockenbedingungen erreichten die Automodelle dank 26 ccm Benzinmotoren knapp 90 km/h Endgeschwindigkeit. Am Samstag erfolgten gezeitete Vorläufe, wo er sich aber aufgrund diverser technischer Probleme nur auf Rang 11 in der Vorlaufliste wiederfand. Das bedeute Startplatz 6 für das Halbfinale. Sonntag fanden dann die Finalläufe statt, worin Martin im Halbfinale souverän von Rang 6 auf 2 vorfuhr. Das bedeutete wiederum Startplatz 3 im Finallauf, den er ruhig und kontrolliert anging. Bereits nach 3 Runden konnte er Druck aufbauen und den Zweitplatzierten einholen. Nach einer kleinen Kollision im Eifer des Gefechtes stabilisierte sich der Massener auf Rang 2. Mit zunehmender Renndauer holte er auf den Führenden auf, musste dann aber unplanmäßig die Box aufsuchen, weil sich das Gasgestänge gelockert hatte. Die Reparatur kostete 5 Runden und Martin kehrte auf Platz 4 zurückgefallen in das Rennen zurück. Er holte wiederum bis auf Rang 2 auf, als er erneut unglücklich in eine Kollision verwickelt wurde. Das Automodell war im Anschluss nicht mehr stabil fahrbar und der 28 jährige musste kämpfen, um noch im Renngeschehen zu bleiben und den 2. Platz abzusichern. Ein EFRA Grand Prix dauert übrigens 50 Minuten, sodass bei einer Spritreichweite von ca. 30 min im Rennen mindestens einmal nachgetankt werden muss. Der Tankstop klappte problemlos und Martin wollte mit dem unfallbeschädigten Modell eigentlich „nur Rang 2“ nach Hause fahren. Dann allerdings ereilte den Führenden ein technischer Defekt, der ihn weit zurück fallen ließ. Jetzt war die Chance für den Sieg greifbar nah, der nach 102 Runden dann auch gelang.
Es ist der erste EFRA Grand Prix Sieg des Modellsportlers vom AMC Finsterwalde und ein weiterer Meilenstein in einer bisher sehr erfolgreichen Laufbahn. Am 13.-14. Juni findet in Leipzig der deutsche Wertungslauf und damit das „Heimrennen“ für Martin statt. Auf der schnellen Bahn hat er in der Vergangenheit bereits mehrere nationale Rennen gewonnen und wurde dort bereits zweimal Deutscher Vizemeister. Entsprechend laufen bereits die Vorbereitungen. Im Gegensatz zu vielen Werksfahrern betreibt der Massener das Hobby privat finanziert. Umso beachtlicher sind die erzielten Ergebnisse im anspruchsvollen internationalen Vergleich. Infos und Kontaktmöglichkeiten zum Automodellrennsport in Finsterwalde findet man im Internet unter: www.amc-finsterwalde.de