Sie ist Englisch-Lehrerin in ihrem Heimatland Lettland und sucht weder die große Bühne noch die Galerien dieser Welt. Genau mit dieser Bescheidenheit und ihren farbenfrohen Malereien verzauberte die lettische Künstlerin Ramona Kiesnere die ersten Besucher bei der Eröffnung ihrer Ausstellung im Rahmen der 23. Sparkassen KUNSTallee.
Bürgermeister Jörg Gampe lobte die Künstlerin und engagierte Bürgerin von Salaspils für ihre „lebensfrohen Motive, die Lust auf den Sommer machen.“ und führte in seiner Laudatio aus, auf welch vielfältige Weise sie sich für die Finsterwalder Partnerstadt Salaspils engagiert. In das „Loblied“ stimmte auch der Salaspilser Bürgermeister Raimunds Cudars ein, der gemeinsam mit seiner Kollegin Daiga Veinberga ebenfalls zur Ausstellungseröffnung nach Finsterwalde gekommen war.
Ramona Kiesnere malt seit ihrer frühen Kindheit und so offenbarten sich dem Betrachter Gemälde aus den unterschiedlichen Lebensepisoden der Künstlerin, die zeigen, wie sich ihr Leben und auch Lettland im Laude der Zeit verändert haben. Das Land, das in diesem Jahr seinen 100. „Geburtstag“ feiert, verfügt über 500 Küsten-Kilometer, was auch den Titel der Ausstellung erklärt. „Es ist mir eine Ehre hier in Finsterwalde eine so große Ausstellung eröffnen zu dürfen. Ich bedanke mich herzlich für den warmherzigen Empfang und freue mich, dass so ein großes Interesse an meinen Bildern besteht“, zeigt Ramona Kiesnere sich nach den Grußworten und den musikalischen Stücken gerührt. Der Frauenchor Finsterwalde hatte sogar zwei lettische Lieder vorbereitet, die die Sängerinnen auch im Juli bei einem großen Gesangsfest in Salaspils präsentieren werden. Diana Tobien fand im Vorfeld den Lieblingssänger der Künstlerin heraus und bot ein gefühlvolles Lied dar, das der Künstlerin, ihrem Mann Ansis und ihrer Tochter offenkundig besonders gut gefiel.
Ramona Kiesnere sagt von sich selbst, dass sie im Leben viele glückliche Fügungen erlebt hat. So hat sie zum Beispiel das englische Gymnasium in Riga besucht, obwohl in der damals noch geschlossenen Sowjetunion kein großer Wert auf Fremdsprachen gelegt wurde. Als die Grenzen an ihrem 24. Geburtstag, am 4. Mai 1990, geöffnet wurden, war das für sie von großer Bedeutung. Denn mit der Öffnung der Grenzen, bot sich für sie eine neue berufliche Möglichkeit: sie konnte beginnen, als Englisch-Lehrerin zu arbeiten und hat seitdem große Freude an ihrem Beruf. Ihre Malereien zeigt sie auch ihren Schülern, auf deren Meinung sie immer großen Wert legt.
Ramona Kiesnere ist ein Familienmensch. Sie hat vier Kinder und lebt gemeinsam mit ihrem Mann in dessen Elternhaus. Aber auch für die Stadt Salaspils und ihre Mitmenschen hat sie immer ein offenes Ohr und engagiert sich auf zahlreiche Weise.
Nach ihrem Umzug nach Salaspils leitete sie den Verein für Künsterinnen in Salaspils, um das kulturelle Leben in der Stadt zu fördern und das historische Stadtzentrum wieder mit Leben zu befüllen. Wer von Ihnen bereits einen Blick auf die ausgestellten Gemälde geworfen hat, wird sich das gut vorstellen können. Häufig zu sehen sind Blumen aus ihrem eigenen Garten und verschiedene weitere, sehr lebensfrohe Motive.
Ihre Lust sich zu engagieren, hat sie auch an ihre Kinder weitergegeben, die derzeit ein weiteres Haus auf dem Grundstück der Familie renovieren. Dort wollen sie Platz für Kultur, Spiel und Spaß mitten in der Stadt schaffen, darüber freut sich auch mein Bürgermeisterkollege Raimunds Cudars.
Vor kurzem hat sich Ramona Kiesnere einen persönlichen Traum erfüllt. Sie eröffnete das kleine und kreative Studio „RADI“, wo sie Erwachsenen das Malen beibringt. Außerdem vermittelt sie dort, gemeinsam mit ihren Freundinnen, die verschiedensten Kunsthandwerke an Kinder.
Viel lieber widmet sie sich allen Kunstinteressierten und gibt ihre Fähigkeiten gern weiter. „Umso glücklicher können wir uns schätzen, dass Sie für uns ihre Ausstellung „Leben ist Mee(h)r“ mit nach Finsterwalde gebracht hat“, stellte Bürgermeister Jörg Gampe zum Schluss seiner Laudatio treffend fest. Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Elbe-Elster Jürgen Riecke ermunterte das Publikum zum Kaufen des einen oder anderen Bildes, zehn Stück sollten am Ende Abends bereits mit dem „roten Punkt“ versehen sein, der den Verkauf signalisiert. Auch die Sparkasse ersteht traditionell ein Bild jeder KUNSTallee für die hauseigene Sammlung.
Die Sparkassen-KUNSTallee bereichert die Kulturlandschaft unserer Stadt bereits seit einigen Jahren und erfreut sich ständig wachsender Beliebtheit. Vor Ramona Kiesnere stellten bereits Marie Akerlund aus der schwedischden Partnerstadt Finspang und Mauricette Bao Palade aus Montataire (Frankreich) bei der Sparkassen-KUNSTallee aus.
pm/red